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Sport-Union bekommt viel Lob von ihren neuen Ex-Spielerinnen

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Sechs Akteurinnen, sechs Perspektiven und ein paar Tränen nach dem letzten Spiel in Leverkusen: Die Abgänge der Sport-Union Neckarsulm geben Einblicke in ihre Zeit im Unterland und ihre Zukunft.

Aleksandra Orowicz (links, verdeckt), Stefanie Kaiser (Mitte) und Veronika Andrysková verlassen die Sport-Union Neckarsulm am Saisonende.
Aleksandra Orowicz (links, verdeckt), Stefanie Kaiser (Mitte) und Veronika Andrysková verlassen die Sport-Union Neckarsulm am Saisonende.  Foto: Patrick Mohr

Die Bundesliga-Saison der Sport-Union Neckarsulm ist am Freitagabend in Leverkusen für ein Sextett ohne offizielle Verabschiedung zu Ende gegangen. Der neue Austragungsmodus bot zu viele Unwägbarkeiten, als dass der Verein seine scheidenden Spielerinnen im letzten Hauptrunden-Heimspiel oder dem ersten Playdown-Duell mit den "Werkselfen" verabschieden wollte. Nachgeholt wird all das bei einer öffentlichen Saisonabschlussfeier am Sonntag, 1. Juni, im Weingarten Heilbronn.


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Auf Valentyna Salamakha, Sharon Nooitmeer, Arwen Gorb, Nina Engel, Oliver Rieth, Amber Verbraeken, Marloes Hoitzing und Agni Zygoura (von links) warten neue Herausforderungen. Das Oktett ist in der Ballei verabschiedet worden.
Foto: Christiana Kunz
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Unmittelbar nach dem gesicherten Klassenerhalt gewährten Veronika Andrysková, Vasiliki Gkatziou, Sinah Hagen, Stefanie Kaiser, Aleksandra Orowicz und Rabea Pollakowski am Freitag dennoch schon einmal einige Einblicke in ihr Innenleben, ließen ihre jeweilige Zeit bei der Sport-Union Neckarsulm Revue passieren und gaben Einblicke in ihre bevorstehenden sportlichen und persönlichen Ziele und Herausforderungen.

 

Veronika Andrysková (27), 2023-2025


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Was bleibt Ihnen von Ihrer Zeit in Neckarsulm im Gedächtnis?
„Es war eine schwierige Zeit, weil ich so viele Verletzungen hatte. Ich habe dennoch das Gefühl, dass ich immer wieder hierhin zurückkommen kann. Außerdem habe ich eine Menge Erfahrung gesammelt und bin deswegen dankbar für die Zeit.“

Was war der schwerste Moment?
„Das Problem war die erste Saison. Diese schwerwiegende Verletzung (Kreuzbandriss, Anm. d. Red.) war einfach scheiße. Sie ist außerdem zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt passiert. Aber so etwas passiert im Leben einer Handballerin.“

Was wäre ohne diesen vermaledeiten Kreuzbandriss vor ihrem Wechsel möglich gewesen? Veronika Andrysková erlebte in Neckarsulm zwei sportlich schwere Jahre.
Was wäre ohne diesen vermaledeiten Kreuzbandriss vor ihrem Wechsel möglich gewesen? Veronika Andrysková erlebte in Neckarsulm zwei sportlich schwere Jahre.

Was war der schönste Moment?
„Ich habe hier eine Menge toller Menschen kennengelernt und hatte oft viel Spaß mit den Mädels. Außerdem haben wir die Saison jetzt mit zwei Siegen in Folge beendet – besser hätte es nicht werden können.“

Wie geht es nun weiter?
„Ich weiß es noch nicht, will aber auf jeden Fall weiter Handball spielen. Die nächsten Monate werden zeigen, wo es hingeht. Noch ist nichts zu einhundert Prozent sicher.“

 

Vasiliki Gkatziou (27), 2023-2025


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Agni Zygoura (oben) und Vasiliki Gkatziou (unten, rechts) sollen die Sport-Union mit ihren sportlichen Fähigkeiten und ihrem Temperament weiterbringen.
Foto: IMAGO
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Was bleibt Ihnen von Ihrer Zeit in Neckarsulm im Gedächtnis?
„Ich möchte mich wegen meiner Verletzung (Gelockertes Kreuzband, Anm. d. Red.) eigentlich gar nicht so sehr an meine erste Saison zurückerinnern, aber sie war für meine zweite, erfolgreiche Saison hier trotzdem wichtig. Ich habe außerdem Menschen kennengelernt, mit denen ich auch in Zukunft in Kontakt bleiben werde.“

Was war der schwerste Moment?
„Die erste Saison habe ich gleichermaßen gehasst und geliebt. (Gkatziou war 2023/2024 ohne Pflichtspiel-Einsatz geblieben, Anm. d. Red.) In einer solchen Situation geht es als Athlet und Mensch auch um das Mentale, um das Mindset ...“

Kein einziges Bundesliga-Spiel in der ersten Saison, dafür alle 24 in der zweiten: Vasiliki Gkatziou spielte auch aufgrund ihrer 111 Treffer eine starke Saison 2024/2025.
Kein einziges Bundesliga-Spiel in der ersten Saison, dafür alle 24 in der zweiten: Vasiliki Gkatziou spielte auch aufgrund ihrer 111 Treffer eine starke Saison 2024/2025.  Foto: Seidel

Was war der schönste Moment?
„... und dieses Mindset hat mir geholfen, meine Leistung in der zweiten Saison zu bringen. Deswegen bin ich dankbar für alles.“

Wie geht es nun weiter?
„Ich schaue mich noch nach einem neuen Verein um, bin aber optimistisch, dass sich früher oder später eine Möglichkeit auftun wird.“

 

Sinah Hagen (28), 2024-2025


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Sinah Hagen ist − Stand heute − die einzige Spielerin im Neckarsulmer Kader der nächsten Saison, die aus Baden-Württemberg stammt.
Foto: Der Sportfotograf/Felix Schlikis
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Was bleibt Ihnen von Ihrer Zeit in Neckarsulm im Gedächtnis?
„Es bleiben viele positive, viele schöne Erinnerungen mit einer ganz tollen Mannschaft, einem tollen Trainer-Team und einer tollen Unterstützung vom Verein. Schöner hätte ich mir mein letztes Jahr nicht vorstellen können.“

Was war der schwerste Moment?
„Schwer war es eigentlich nie wirklich. So etwas wie die holprige Anfangsphase der Saison, das gehört dazu. Wir mussten uns neu finden, und dann gehören im Sport solche Spiele genauso dazu wie solche Siege wie heute.“

Umsichtig und mit Ruhe lenkte Sinah Hagen (Mitte) das Neckarsulmer Angriffsspiel. Die 28-Jährige war keine Regisseurin für Gewaltwürfe, sondern für technisch feinen Handball.
Umsichtig und mit Ruhe lenkte Sinah Hagen (Mitte) das Neckarsulmer Angriffsspiel. Die 28-Jährige war keine Regisseurin für Gewaltwürfe, sondern für technisch feinen Handball.  Foto: Lina Bihr

Was war der schönste Moment?
„Die letzten Wochen haben am meisten Spaß gemacht, weil wir da gezeigt haben, was wir können.“

Wie geht es nun weiter?
„Ich ziehe nach dem Schuljahr Ende Juli zu meinem Freund nach Dresden und konzentriere mich da jetzt auf meinen Beruf (als Lehrerin, Anm. d. Red.). Mit dem Handball ist erst einmal Schluss, aber wer weiß, vielleicht spiele ich irgendwann nochmal zum Spaß.“

 

Stefanie Kaiser (32), 2024-2025


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Was bleibt Ihnen von Ihrer Zeit in Neckarsulm im Gedächtnis?
„Viel, viel, viel Positives. Ich habe mich von Tag eins an super wohlgefühlt. Der Verein und alle Personen sind super bemüht darum, dass es jeder einzelnen Spielerin gut geht. Deswegen ist mir auch die Entscheidung, meine Karriere zu beenden, richtig, richtig schwergefallen.“

Was war der schwerste Moment?
„Einen richtig negativen Moment kann ich gar nicht sagen. Höchstens die Phase, in der wir uns als Mannschaft noch nicht gefunden hatten.“

Die Vernunft für den Körper bezwang am Ende die Lust am Sport: Stefanie Kaiser (Mitte) beendete ihre Karriere schweren Herzens. Ihre Mitspielerinnen (von links) Johanna Fossum, Annefleur Bruggeman, Munia Smits und Lena Ivancok freuten sich mit Kaiser über eine intensive Karriere.
Die Vernunft für den Körper bezwang am Ende die Lust am Sport: Stefanie Kaiser (Mitte) beendete ihre Karriere schweren Herzens. Ihre Mitspielerinnen (von links) Johanna Fossum, Annefleur Bruggeman, Munia Smits und Lena Ivancok freuten sich mit Kaiser über eine intensive Karriere.  Foto: Patrick Mohr

Was war der schönste Moment?
„Der Sieg gegen den Thüringer HC wird mir in Erinnerung bleiben, obwohl ich selbst verletzt und gar nicht auf der Bank war. Das war einfach eine geile Mannschaftsleistung.“

Wie geht es nun weiter?
„Ich werde meinem Körper mal zwei Monate Zeit geben, damit er sich ordentlich regeneriert. Und dann schaue ich, wo es mich hintreibt. Ich will weiterhin Krafttraining machen und viel Zeit mit der Familie und meinem Freund verbringen. Da ist einfach viel aufzuholen.“

 

Aleksandra Orowicz (28), 2024-2025


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Aleksandra Orowicz und Trainer Thomas Zeitz möchten in den nächsten zwei Jahren erfolgreich zusammenarbeiten.
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Aleksandra Orowicz bringt neue Energie zwischen die Pfosten der Sport-Union


Was bleibt Ihnen von Ihrer Zeit in Neckarsulm im Gedächtnis?
„Ich bin definitiv eine bessere Handballerin geworden, weil ich das erste Mal in meiner Karriere Teil eines sehr starken Torhüterinnen-Trios gewesen bin und meine Schwächen gezielt verbessern musste. Diese Saison hat mir mehr gebracht, als die beste Saison meines Lebens.“

Was war der schwerste Moment?
„Das war immer dann, wenn ich im Training gemerkt habe, dass ich bereit bin, zu spielen. Dann hast du aber jemanden wie Lena (Ivancok, Anm. d. Red.) vor dir und bekommst nicht die Minuten, um zu zeigen, dass du bereit bist.“

Über weite Phasen der Saison die Nummer zwei, in den beiden entscheidenden Saisonspielen als Nummer eins aber ein sicherer Rückhalt: Aleksandra Orowicz.
Über weite Phasen der Saison die Nummer zwei, in den beiden entscheidenden Saisonspielen als Nummer eins aber ein sicherer Rückhalt: Aleksandra Orowicz.  Foto: Lina Bihr

Was war der schönste Moment?
„Ich konnte es mir nie im Leben vorstellen, dass ich die Playdowns als erste Torfrau spielen würde. Dann im ersten Spiel als Teil der ersten Sieben auf dem Feld zu stehen, war ein ganz besonderes Gefühl.“

Wie geht es nun weiter?
„Bei Mainz 05 wird es nächstes Jahr herausfordernd; dort wird eine komplett neue Mannschaft aufgebaut. Aber ich bin gespannt.“

 

Rabea Pollakowski (27), 2023-2025


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Was bleibt Ihnen von Ihrer Zeit in Neckarsulm im Gedächtnis?
„Es waren zwei lehrreiche Jahre, auch wenn sie sportlich für mich durchwachsen waren. Im ersten Jahr bin ich schwierig reingekommen, das war diese Saison besser. Aber wenn man etwas daraus ziehen kann, dann, dass man immer sein Ding durchziehen sollte, auch wenn es mannschaftlich schwierig ist. Damit tut man sich selber einen Gefallen und kann das dann der Mannschaft auch wieder zurückgeben.“

Was war der schwerste Moment?
„Der negativste Moment war im letzten Jahr das Spiel gegen den Thüringer HC, in dem wir mit 22 Toren auf den Deckel bekommen haben. Das hat sich richtig mies angefühlt, weil es ziemlich früh in der Saison war.“

Rabea Pollakowski war in ihrem zweiten Jahr in Neckarsulm nicht nur Vize-Spielführerin, sondern auch eine verlässliche Siebenmeter-Schützin.
Rabea Pollakowski war in ihrem zweiten Jahr in Neckarsulm nicht nur Vize-Spielführerin, sondern auch eine verlässliche Siebenmeter-Schützin.  Foto: Larissa Eisele

Was war der schönste Moment?
„Das war dafür tatsächlich in diesem Jahr der Sieg gegen den THC.“

Wie geht es nun weiter?
„Ich habe viele Jahre in der Mitte gespielt, auch in Rödertal in der zweiten Liga. Von daher heißt es bei der SG Schozach-Bottwartal jetzt ‚Back to the roots‘.“ (lacht)

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