Nervös und selbstkritisch: Sport-Union-Debütantinnen richten den Blick nach vorne
Gleich sieben Spielerinnen feierten gegen die HSG Bensheim/Auerbach ihr Bundesliga-Debüt für die Sport-Union Neckarsulm. Für Vasiliki Gkatziou und Lilli Holste war es ein ganz besonderes Spiel.

Wer am Samstagabend alle Debütantinnen aufzählen wollte, die beim 27:30 (14:16) gegen die HSG Bensheim/Auerbach zum ersten Mal ein Neckarsulmer Trikot in der Handball-Bundesliga trugen, der musste schon seine zweite Hand zu Hilfe nehmen.
Denn obwohl Geburtstagskind Aleksandra Orowicz und Lynn Holtman ohne Spielminuten blieben, feierten mit Johanna Fossum, Angunn Gudmestad, Vasiliki Gkatziou, Sinah Hagen, Iva van der Linden, Lilli Holste und Stefanie Kaiser gleich sieben Spielerinnen ihren Einstand im blau-weißen Trikot. Die Debüts der beiden Linkshänderinnen Gkatziou und Holste stachen angesichts ihrer Umstände heraus.
Einstand nach fast einjähriger Verletzungspause
Hinter der 26-jährigen Gkatziou, die bereits im Sommer 2023 von Rocasa Gran Canaria nach Neckarsulm gewechselt war, liegt eine fast zwölfmonatige Reha-Pause. Während der Saisonvorbereitung 2023 diagnostizierte Meniskus-Probleme und ein gelockertes Kreuzband hatten im Frühherbst eine Operation nötig gemacht; in der Vorsaison war sie daher ohne Pflichtspiel-Einsatz geblieben.
"Ich war ein wenig nervös, ehrlich gesagt, aber das hat sich im Spielverlauf gelegt. Jetzt bin ich, Gott sei Dank, wieder vollständig fit und freue mich auf die nächsten Spiele", sagte die Griechin, die zum Saisonstart drei Treffer von Rechtsaußen verbuchen konnte, allerdings anmerkte, dass die Zahl der Fehler und Fehlwürfe noch sinken müsse.
Neckarsulmer Marschroute: Positiv denken, positiv arbeiten
Ähnlich sah es Lilli Holste: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, allerdings auch viele freie Bälle verworfen. Aber wir sind froh, dass wir es so eng gestalten konnten." Die 23-Jährige war vor zwei Monaten just aus dem rechten Bensheimer in den rechten Neckarsulmer Rückraum gewechselt und bekam von Thomas Zeitz gegen ihre ehemaligen Mitspielerinnen reichlich Einsatzminuten.
"Ich war schon sehr nervös und aufgeregt, als ich hier heute hingefahren bin", gab Holste zu. "Ich habe noch viele Freunde auf der anderen Seite, das macht es besonders. Aber wenn man dann in die Halle kommt und sich anfängt aufzuwärmen, legt sich das alles ein wenig."

Auch dank ihrer fünf Treffer kämpfte sich die Sport-Union von einem 15:20-Rückstand (35.) wieder bis auf ein Tor heran. "Wir können nicht auf den negativen Situationen sitzen bleiben, sondern müssen immer auf die nächste positive Aktion hinarbeiten", gab Holste Einblicke in die Denkweise der Neckarsulmer Mannschaft.