Thomas Zeitz kommt nicht allein: Sport-Union verpflichtet Rabea Pollakowski
Ebenso wie der neue Chef-Trainer wechselt auch die 25-jährige Linksaußen-Spielerin vom VfL Waiblingen ins Unterland. Thomas Zeitz gibt derweil erste Einblicke in die laufenden Personalplanungen.

Zum Wochenwechsel ging es bei der Sport-Union Neckarsulm Schlag auf Schlag. Am Samstagabend stand der sportliche Aspekt im Baden-Württemberg-Duell mit Spitzenreiter SG BBM Bietigheim (23:38) im Mittelpunkt, bevor danach weitere personelle Weichen gestellt wurden.
Am Sonntagabend veröffentlichte der Verein eine Pressemitteilung zur Verpflichtung von Waiblingens Trainer Thomas Zeitz, die der 49-Jährige selbst und Vereinschef Rolf Härdtner der Heilbronner Stimme bereits vor drei Wochen bestätigt hatten, nachdem Zeitz schon Anfang des Monats Personalgespräche in Neckarsulm geführt hatte. Am Montag folgte dann eine weitere Transferbestätigung: Mit Rabea Pollakowski verstärkt eine neue Linksaußen-Spielerin den Bundesligisten zur nächsten Saison.
Transfer als nachträgliches Geburtstagsgeschenk
Pollakowskis Verpflichtung ist ein naheliegender, wenig überraschender erster Transfer, den Zeitz und die Sport-Union in trockene Tücher brachten. Denn die Rechtshänderin kommt ebenso wie Thomas Zeitz vom VfL Waiblingen ins Unterland und bildet dort auf der linken Seite gemeinsam mit Rückraum-Akteurin Lara Eckhardt ein Duo, das seine Erstliga-Qualitäten durchaus nachgewiesen hat.
Der Neuzugang wird in Neckarsulm einen Vertrag bis Sommer 2025 unterschreiben und könnte eine Alternative zum rückraumlastigen Angriffsspiel der Neckarsulmerinnen werden. Die flinke Linksaußen feierte am Sonntag ihren 25. Geburtstag, ist mit 58 Toren derzeit erfolgreichste Torschützin von Tabellenschlusslicht VfL Waiblingen und theoretisch auch in der Abwehr flexibel einsetzbar.
Pollakowski möchte mit Sport-Union angreifen

"Ich sehe in Neckarsulm für mich persönlich eine sehr gute Perspektive, um mich weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit Thomas Zeitz und dem Umfeld in Neckarsulm bin ich davon überzeugt, dass wir gemeinsam als Team nächste Saison wieder in Neckarsulm angreifen können", sagte Pollakowski. Die 1,60 Meter große Hannoveranerin gilt als gute Siebenmeter-Schützin und stieg mit den Waiblingerinnen im Vorjahr in die Bundesliga auf. Thomas Zeitz hatte bereits 2021 maßgeblichen Anteil an ihrem Wechsel zum VfL.
In seiner derzeitigen Neckarsulmer Doppelfunktion als Sportlicher Leiter und Trainer in spe vertraut er der Außenspielerin nun auch bei der Sport-Union. Zuvor spielte Pollakowski mit der HSG Hannover-Badenstedt in der dritten Liga und schaffte 2016 mit den Niedersachsen den Sprung in die 2. Bundesliga. Von 2018 bis 2021 sammelte sie beim HC Rödertal weitere Zweitliga-Erfahrung.
Personalengpässe auf Linksaußen sind nun behoben
"Mit Polly bekommen wir eine sehr fleißige, ehrgeizige und vor allem auch bodenständige Spielerin. Sie ist eine große Kämpferin und kann eine freche Spielerin sein, die im Spielverlauf immer wieder Sachen ausprobiert, aber sich stets in den Dienst der Mannschaft stellt", erklärt Zeitz seinen Wunschtransfer. Die Linksaußen-Position ist bei der Sport-Union seit Saisonbeginn die größte Baustelle, weil nach dem vorzeitigen Abgang von Marthine Svendsberget nur noch Lin Johannsen für die Position im Kader steht.
"Ich möchte keinen riesigen Umbruch einleiten und uns hauptsächlich gezielt verstärken", sagt Zeitz mit Blick auf die nächste Saison. Er hofft nach Gesprächen mit Spielerinnen aus dem aktuellen Kader, dass ein Großteil in Neckarsulm bleibt.
Thomas Zeitz ist mit ersten Planungswochen zufrieden
Durch den langfristigen Ausfall von Munia Smits sieht der 49-Jährige jedoch noch Handlungsbedarf im Rückraum. Auch am Kreis, für den Sharon Nooitmeer derzeit die einzige nominelle Spielerin im Kader ist, und im Tor, wo nach Sarah Wachters Wechsel nach Dortmund eine Vakanz besteht, wird die Sport-Union noch personell nachlegen. "Alles in allem waren es bezüglich der Planung für die nächste Saison zwei durchaus positive Wochen und ich bin mit unserem Kader sehr zufrieden", betont Zeitz.
Ziele für 2023/2024
Noch wirft die Spielzeit 2023/2024 nur ihre Schatten voraus, doch im Hier und Jetzt steht die Sport-Union im Abstiegskampf. Durch den 37:30-Erfolg von Halle-Neustadt gegen Oldenburg rutschte Neckarsulm wieder auf den Relegationsrang ab.
"Meine obersten Ziele sind, dass wir als Team zusammenwachsen und in Richtung einstelliger Tabellenplatz schielen, um mit der Situation hinten möglichst früh nichts zu tun zu haben", formuliert Thomas Zeitz ein erstes Saisonziel für 2024.