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Neckarsulmer Verletzungspech schlägt erneut frühzeitig zu

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Neuzugang Veronika Andrysková wird der Sport-Union mit einer Knieverletzung länger fehlen. Der Ausfall der großgewachsenen Tschechin zwingt den Bundesligisten zum Handeln.

Tschechiens Nationalspielerin Veronika Andrysková, hier links im Duell mit Schwedens Linn Blohm, wird der Sport-Union Neckarsulm vorerst nicht zur Verfügung stehen. Der Sommer-Neuzugang hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen.
Tschechiens Nationalspielerin Veronika Andrysková, hier links im Duell mit Schwedens Linn Blohm, wird der Sport-Union Neckarsulm vorerst nicht zur Verfügung stehen. Der Sommer-Neuzugang hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen.  Foto: IMAGO/SUVAD MRKONJIC

"Wir bekommen neue Spielerinnen dazu - junge, aber auch welche mit Champions-League-Erfahrung - und Thomas Zeitz scheint klare Vorstellungen zu haben. Ich habe ein gutes Gefühl." Fatos Kücükyildiz, Spielführerin der Sport-Union Neckarsulm, war vor anderthalb Wochen noch äußerst optimistisch, dass der Handball-Bundesligist nach einer unruhigen und erst auf den letzten Metern noch geretteten Saison nun mit mächtig Rückenwind in die nächste Spielzeit würde starten können.

Doch obwohl 2022/2023 noch nicht einmal offiziell beendet ist, weht der Wind in Neckarsulm nicht beflügelnd von hinten in den Rücken, sondern bereits schon ganz unangenehm von vorne ins Gesicht. Grund dafür ist - wie schon so oft in den vergangenen Jahren vor Saisonbeginn - das Verletzungspech.

Unglückliche Spielzeit für Neuzugang Andrysková

Neuzugang Veronika Andrysková hat sich Ende Mai vor dem letzten Saisonspiel ihres bisherigen Clubs DHK Baník Most einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen und wird dementsprechend bis auf Weiteres nicht spielfähig sein. Die notwendige Operation stand bei der tschechischen Nationalspielerin Ende vergangener Woche noch aus.

Einfluss auf ihren Wechsel habe die Verletzung allerdings nicht, sagt Neckarsulms Leistungssport-Koordinator Sascha Göttler. Der Verein werde zudem durch entsprechende Versicherungen finanziell entschädigt. Ob Andrysková ihre Reha jedoch in Tschechien oder im Unterland absolvieren wird, ist derzeit noch offen. Für die 26-Jährige ist der Kreuzbandriss nach einem operierten Armbruch zu Saisonbeginn und anhaltenden Achillessehnenproblemen der negative Höhepunkt einer von Verletzungen überschatteten Spielzeit.


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Sieben Abgängen stehen bisher sechs Neuzugänge gegenüber

Trainer Thomas Zeitz, der dieser Tage noch im Urlaub weilt, bevor er Ende des Monats zunächst im Hintergrund seine Rollen als Trainer und Sportlicher Leiter einnehmen wird, fehlt damit im linken Rückraum voraussichtlich bis mindestens zum Jahresende ein fest eingeplanter Baustein. Champions-League-Teilnehmerin Andrysková sollte mit ihren 1,92 Metern sowohl im Angriff für einfache Tore als auch in der Abwehr für einen stabilen Innenblock sorgen. Beides müssen nun andere Spielerinnen übernehmen.

Dementsprechend hat der Ausfall Andryskovás auch Auswirkungen auf die weiteren Personalplanungen. Sieben Abgängen standen bisher sechs Neuzugänge (Andrysková, Kim Hinkelmann, Marloes Hoitzing, Lena Ivancok, Rabea Pollakowski und Alessia Riner) gegenüber. Statt wie ursprünglich geplant einer weiteren Spielerin sollen angesichts des Langzeitausfalls nun noch zwei Akteurinnen zur Sport-Union stoßen. Gespräche würden derzeit geführt, bestätigt Göttler, spruchreif sei allerdings noch nichts.

Es sind noch offene Kaderplätze zu vergeben

Obwohl für den linken Rückraum mit Andrysková, Annefleur Bruggeman, Laila Ihlefeldt und der ebenfalls noch verletzten Munia Smits nominell vier Spielerinnen im Kader stehen, dürfte die Sport-Union im Rückraum nun noch einmal nachlegen.

Unterbesetzt ist die Mannschaft außerdem noch in der Rückraum Mitte und auf Rechtsaußen, wo nur Fatos Kücükyildiz beziehungsweise Amber Verbraeken bereit stünden. Es gibt also noch reichlich zu tun, so dass Thomas Zeitz auch während seines Urlaubs das ein oder andere Mal aus beruflichen Gründen zu seinem Handy wird greifen müssen.


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Mehr Planungssicherheit durch den Klassenerhalt

Bis zum Start in die Saisonvorbereitung am 13. Juli haben alle Spielerinnen offiziell Urlaub und sollen gerade jetzt, in den ersten Wochen nach dem Ende des Spielbetriebs, Abstand vom Handball und dem intensiven Training bekommen. Ende des Monats würden die Spielerinnen von den Neckarsulmer Athletik-Trainern dann aber individuelle Vorbereitungspläne erhalten, um am 13. Juli nicht gänzlich unvorbereitet anzutreten, erklärt Leistungssport-Koordinator Sascha Göttler.

Durch den gesicherten Klassenerhalt haben Thomas Zeitz und die Vereinsverantwortlichen zumindest dahingehend Planungssicherheit erhalten, dass alle neu geschlossenen Verträge auch tatsächlich in Kraft treten werden - dies wäre bei einem etwaigen Abstieg in Einzelfällen noch nachzuverhandeln gewesen. Vielleicht gibt zumindest diese Tatsache doch noch einen ersten zarten Hauch von Rückenwind.


Kooperationspartner tauschen Zweitspielrecht für Svenja Mann

Spielt künftig vorzugsweise für die Kurpfalz Bären Ketsch: Svenja Mann.
Spielt künftig vorzugsweise für die Kurpfalz Bären Ketsch: Svenja Mann.  Foto: Veigel, Andreas

Nachdem sie in der Rückrunde bereits dank eines Zweitspielrechtes regelmäßig in bei Kooperationspartner Ketsch gespielt hat, wird Neckarsulms Rückraumakteurin Svenja Mann künftig dauerhaft zu den Kurpfalz Bären wechseln.

Mann war in der abgelaufenen Saison nie über den Status als Ergänzungsspielerin hinausgekommen, hatte jedoch großen Anteil daran, dass die Kurpfalz Bären in der zweiten Liga die Klasse hielten. Die Linkshänderin behält jedoch ein Zweitspielrecht für Neckarsulm und wird bei der Sport-Union auch weiterhin trainieren.

 
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