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Meret Ossenkopp ersetzt zögernde Vasiliki Gkatziou auf Neckarsulmer Außenbahn

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Personaltausch auf Rechtsaußen: Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm verpflichtet nach drei Jahren wieder eine deutsche Nationalspielerin. Gkatzious auslaufender Vertrag wird nicht verlängert.

Die Tinte ist trocken: Meret Ossenkopp wird in der nächsten Saison mit Iva van der Linden das Duo auf der rechten Außenbahn der Sport-Union Neckarsulm bilden.
Die Tinte ist trocken: Meret Ossenkopp wird in der nächsten Saison mit Iva van der Linden das Duo auf der rechten Außenbahn der Sport-Union Neckarsulm bilden.  Foto: Agentur Kochertal

Mit dem zweiten Sommer-Neuzugang geht bei Bundesligist Sport-Union Neckarsulm auch der zweite Abgang einher. Auf dem rechten Flügel wird Meret Ossenkopp von den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten die Nachfolge von Vasiliki Gkatziou antreten, wie der Verein am Mittwochnachmittag bestätigte.

„Für uns als Verein ist es wieder einmal ein gutes Zeichen, dass eine Spielerin wie Meret Ossenkopp sich für uns entschieden hat. Nach ihrer Zeit in Kopenhagen hatte sie selbst großes Interesse daran, bei uns in Neckarsulm zu landen. Wir bekommen mit ihr eine Spielerin, die mit 26 Jahren schon Erfahrung im internationalen Geschäft gemacht und ihre Qualität in der Bundesliga unter Beweis gestellt hat“, sagt Trainer Thomas Zeitz.


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Professionelle Rahmenbedingungen überzeugen Ossenkopp

Mit Meret Ossenkopp, die einen Zwei-Jahres-Vertrag mit der Option, den Verein nach einer Saison wieder verlassen zu können, unterschrieben hat, verpflichtet die Sport-Union erstmals seit den Wechseln von Johanna Stockschläder (2021) und Luisa Schulze (2022) wieder eine Deutsche A-Nationalspielerin (Elf Spiele, 26 Tore).

„Ich war persönlich vor Ort in Neckarsulm und habe mir ein eigenes Bild vom Verein und der Mannschaft machen können. Für mich ist es ausschlaggebend, dass es in Neckarsulm professionelle Rahmenbedingungen mit einem sehr netten, homogenen Team gibt und gleichzeitig ein cooles, familiäres Umfeld herrscht. Der Verein hat gute Ambitionen und ich habe auch den Eindruck, dass in Neckarsulm noch vieles möglich ist“, sagt Ossenkopp, die in der Handball-Welt meist nur mit ihrem Spitznamen „Mo“ gerufen und die Nummer 22 tragen wird. Ihr älterer Bruder Lukas Ossenkopp war Rückraum-Spieler beim HSV Hamburg und ist dort inzwischen Mitglied im Präsidium.


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Kein Glück in Dänemark: Zweite Liga statt Auslandsabenteuer

Das erste Auslandsabenteuer der 26-Jährigen endete im November 2024 nach einem dreimonatigen Intermezzo bei København Håndbold in Dänemark torlos. Die Gründe waren zunächst im Dunkeln geblieben, bis Ossenkopp im Dezember in einem Podcast der „Landeszeitung Lüneburg“ offenbarte, dass ihre vom Verein gestellte Wohnung von Schädlingen befallen gewesen sei und eine Asbestsanierung nötig gewesen wäre.

Weil der dänische Erstligist keine Abhilfe habe schaffen können, brach die gebürtige Lüneburgerin ihre Zelte vorzeitig ab, hielt sich danach zunächst in ihrer Heimat bei Männer-Verbandsligist HV Lüneburg sowie den Handball-Luchsen fit und schloss sich dem Zweitligisten schließlich bis zum Saisonende an. Dort kommt sie bisher auf 23 Tore in sechs Partien und ist angesichts von Tabellenplatz 13 abstiegskampferprobt.

Erfolgreiche Zeit in Dortmund und Buxtehude

Vor ihrer Zeit in Kopenhagen war die 1,75 Meter große Linkshänderin bereits lange mit dem Buxtehuder SV, dem HC Rödertal und Borussia Dortmund in der Bundesliga aktiv. Mit dem BSV gewann sie zudem als A-Jugend-Spielerin zweimal die Deutsche Meisterschaft.

Dem Kader der A-Nationalmannschaft gehörte sie seit ihrem Debüt im April 2023 immer wieder an, wurde von Bundestrainer Markus Gaugisch trotz der Teilnahme an den Olympia-Qualifikationspartien für die Spiele in Paris aber ebenso wenig berücksichtigt wie für die Europameisterschaft im vergangenen Dezember.

Vasiliki Gkatziou hat sich nach einem schwierigen ersten Jahr ins Neckarsulmer Team gekämpft und überzeugt auch als sichere Siebenmeter-Schützin.
Vasiliki Gkatziou hat sich nach einem schwierigen ersten Jahr ins Neckarsulmer Team gekämpft und überzeugt auch als sichere Siebenmeter-Schützin.  Foto: Seidel, Ralf

Gkatziou wartet zu lange: Zeitz macht Nägel mit Köpfen

Während eine Nationalspielerin kommt, verliert die Sport-Union mit Vasiliki Gkatziou eine andere. Den auslaufenden Vertrag der Griechin hat der Verein nicht verlängert. „Leider hat sich zeitlich die Planung überschnitten, weil wir ‚Vasi‘ frühzeitig gesagt haben, dass wir mit ihr weiter machen wollen, aber sie zu diesem Zeitpunkt noch keine Entscheidung treffen konnte. Wie das Leben so spielt, kam dann die Geschichte mit Meret in dieser Phase dazwischen. Auch wir als Verein haben irgendwann eine Entscheidung treffen müssen“, erklärt Thomas Zeitz die Umstände der Trennung mit einem „weinenden Auge“.

Von der Dauerpatientin zur Leistungsträgerin

Gkatziou hatte in ihrem ersten Vertragsjahr mit Meniskus- und Kreuzbandbeschwerden zu kämpfen und daher erst in der laufenden Saison ihr Pflichtspieldebüt für die Sport-Union gefeiert. Seitdem gehört sie allerdings zu den Dauerbrennerinnen in der Mannschaft und ist ihre zweitbeste Torschützin.

„Die gemeinsame Zeit in Neckarsulm war eine sehr schöne Erfahrung für mich und ich wünsche dem Verein schon jetzt nur das Beste für die Zukunft. Ich bin sehr dankbar für die wundervolle Zeit in den letzten Monaten und werde diese Momente vermissen“, sagt die 27-Jährige.


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