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Paulina Uścinowicz komplettiert Rückraum der Sport-Union Neckarsulm

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Wurfgewaltig und defensivstark: Handball-Bundesligist geht mit Klasse und Masse in die Spielzeit 2025/2026. Veronika Andrysková verlässt den Verein hingegen nach zwei unglücklichen Jahren.

Die Tinte ist trocken: Paulina Uścinowicz hat bei der Sport-Union Neckarsulm ein für zwei Spielzeiten gültiges Arbeitspapier unterschrieben.
Die Tinte ist trocken: Paulina Uścinowicz hat bei der Sport-Union Neckarsulm ein für zwei Spielzeiten gültiges Arbeitspapier unterschrieben.  Foto: privat

Mit reichlich Wurfgewalt, Torgefahr und personeller Variabilität im Rückraum wird die Sport-Union Neckarsulm in die nächste Spielzeit gehen. Zumindest auf dem Papier hat sich der Bundesligist nach der am Montagmittag bestätigten Verpflichtung von Paulina Uścinowicz in Spitze und Breite gleichermaßen verstärkt.

Die Polin wechselt von Zweitligist HSV Solingen-Gräfrath ins Unterland und hat bei der Sport-Union einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. „Der Kontakt zu Paulina besteht schon seitdem ich in Neckarsulm angekommen bin“, erzählt Trainer Thomas Zeitz. „Sie hat sich in Solingen hervorragend entwickelt und ist zu einer absoluten Führungsspielerin geworden. Wir bekommen eine Spielerin, die uns nochmal ganz andere Möglichkeiten gibt, weil sie unserer Mannschaft mit ihrer Wurfgefahr aus der Distanz ein neues Bild geben kann.“


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Uścinowicz ist derzeit Top-Torschützin der 2. Bundesliga

Die Neckarsulmer Fans werden sich noch leidvoll an Uścinowicz’ bislang letztes Gastspiel in der Ballei erinnern, als die Rückraum-Schützin beim Neckarsulmer 34:29-Erfolg am letzten Spieltag der Vorsaison zwölfmal für den HSV traf und den Kampf um den Klassenerhalt damit lange im Alleingang offenhielt. Nach insgesamt 141 Toren in der vergangenen Saison, steht die 1,83 Meter große Rechtshänderin mit 154 Treffern und 78 Vorlagen derzeit an der Spitze der Torjägerliste in der 2. Bundesliga.

„Sie ist unfassbar professionell und hat hohe Ansprüche.“

Jonas Schlender

„Die Gespräche mit dem Trainer waren sehr überzeugend und haben mir direkt ein gutes Gefühl gegeben“, sagt die 25-Jährige. „Mit dem Wechsel möchte ich mich persönlich weiterentwickeln, mein Spiel auf das nächste Level bringen und gemeinsam mit dem Team erfolgreichen und attraktiven Handball für die Fans bieten.“

Nationalspielerin ist auch im Innenblock wertvoll

Die physisch starke Nationalspielerin ist vor allem im linken Rückraum zu Hause, kann defensiv aber auch die Aufgaben im Innenblock übernehmen. „Sie ist unfassbar professionell und hat hohe Ansprüche“, sagt ihr derzeitiger Trainer Jonas Schlender gegenüber dem „Solinger Tageblatt“. Nominell hat die Sport-Union mit Angunn Gudmestad, Annefleur Bruggeman, Munia Smits, Alicia Soffel und Paulina Uścinowicz ein Überangebot auf Halblinks.

Doch Bruggeman ist eine gefragte Alternative im Zentrum oder am Kreis und Gudmestad auf allen Rückraum-Positionen einsetzbar. Lilli Holste ist im rechten Rückraum als einzige Linkshänderin hingegen gesetzt. Wie genau der Verein auf der Spielmacher-Position plant, ist noch offen. Für Lynn Holtman soll, wie bereits von Trainer Thomas Zeitz angekündigt, ein Zweitligist gesucht werden, bei dem die 20-jährige Niederländerin in der nächsten Saison weitere Spielpraxis sammeln kann.

Vor ihrem Engagement in der Klingenstadt war Uścinowicz auch schon für Borussia Dortmund (2021/2022) und Frisch Auf Göppingen (2022/2023) in Deutschland aktiv. Als Spielerin von Vistal Gdynia, København Håndbold und Fleury Loiret HB sammelte die gebürtige Danzigerin zuvor bereits im Europapokal Erfahrung.

Neckarsulmer verlängern auslaufenden Vertrag nicht

Die Verpflichtung der Polin ist bei der Sport-Union auch eine Reaktion auf den Abgang von Veronika Andrysková. Der Verein hat den auslaufenden Vertrag mit der verletzten tschechischen Nationalspielerin nicht verlängert. Nachdem sich die 27-Jährige kurz nach ihrem verkündeten Wechsel nach Neckarsulm noch bei Ex-Club Baník Most einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, konnte sie seit dem Sommer 2023 nie wirklich Fuß fassen und kommt in bislang 22 Bundesliga-Einsätzen auf lediglich 22 Tore.

Wenig Spielzeit, viele Verletzungen: Veronika Andryskovás (rechts) unglückliche Zeit bei der Sport-Union geht im Sommer nach zwei Jahren zu Ende.
Wenig Spielzeit, viele Verletzungen: Veronika Andryskovás (rechts) unglückliche Zeit bei der Sport-Union geht im Sommer nach zwei Jahren zu Ende.  Foto: Larissa Eisele

Andrysková könnte noch Einsatzminuten für die Sport-Union sammeln

„Aufgrund der Umstände, für die niemand etwas kann, ist es für beide Seiten keine einfache Zeit gewesen. Veronika war, wie wir auch, sehr euphorisch vor dem Wechsel. Dann kam ihre Verletzung beim alten Verein dazu, wodurch sie eine ganze Zeit lang raus gewesen ist und dann mit kleinen weiteren Verletzungen nie so richtig rein gefunden hat“, blickt Thomas Zeitz auf Andryskovás schwierige Zeit in Neckarsulm zurück. „Ich glaube, dass es für sie wichtig ist, wieder richtig gesund zu werden und woanders einen neuen Schritt zu wagen.“

Die Rückraum-Spielerin selbst ist „dankbar für die Erfahrungen, die ich hier sammeln durfte, und für die Unterstützung des Teams und des Vereins“. Ein Comeback nach ihrer Fußverletzung und damit ein Abschied auf dem Feld scheint im Saisonendspurt noch möglich.

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