Stimme+
Unternehmen in Schieflage
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Diese Firmen aus der Region Heilbronn und Hohenlohe haben 2024 Insolvenz angemeldet

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Die Zahl der Unternehmenspleiten nimmt deutschlandweit zu. In diesem Jahr sind mehrere Firmen in der Region Heilbronn bankrottgegangen. Ein Überblick.


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Deutschlandweit gehen wieder mehr Firmen in die Insolvenz. Auch in der Region Heilbronn sind im vergangenen Jahr wieder einige Unternehmen in Schieflage geraten. Betroffen waren Maschinenbau-Unternehmen, Firmen aus der Sanitär- und Baubranche, aber auch ein Fitnessstudio und eine Bäckerei. Hier eine Übersicht:

Illig Maschinenbau und die Fitnesskette Remote Club meldeten Insolvenz an

Eine der größten Firmen in der Region Heilbronn, die es dieses Jahr erwischt hat, ist Illig Maschinenbau mit Hauptsitz in Heilbronn-Sontheim. Der Weltmarktführer im Thermoformbereich hatte in den vergangenen Jahren schwer zu kämpfen. Im April 2024 meldete Illig Maschinenbau Insolvenz in Eigenverwaltung an. 200 Mitarbeiter verloren daraufhin Ende Juli ihren Arbeitsplatz. Das Unternehmen, das mit einem neuen Eigentümer unter dem Namen Illig Packaging Solutions wieder gestartet ist, beschäftigt derzeit in Sontheim noch rund 250 Mitarbeiter.

Im Februar 2024 meldete die Raumausstatterkette TTL aus Heidenheim Insolvenz an. Im März schlossen daraufhin die Filialen in Heilbronn und Öhringen. Seit Dezember 2023 wurden Mitarbeitern keine Löhne bezahlt und Kunden teilweise nicht mehr beliefert. Auch die Mieten für die TTL-Standorte seien seit November 2023 nicht mehr bezahlt worden, berichtete die "Heidenheimer Zeitung".

Im Februar dieses Jahres hat auch eine Fitness-Kette beim Amtsgericht Heilbronn einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. Remote Club hatte in der Region zwei Studios in Heilbronn, eines in Neckarsulm, ein Fitnessstudio in Schwaigern und eines in Zaberfeld. 

Insolvenzen 2024: Mehrere Bauunternehmen sind betroffen

In Kirchheim unter Teck hat es die Firma Fischer Wohnbau dieses Jahr ebenfalls erwischt. Im August wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. In der Happelstraße in Heilbronn war der Weiterbau eines Mehrfamilienhauses mit 89 Wohnungen ungewiss, doch das Darlehen für die Fertigstellung wurde gesichert.

Auch das Unternehmen Paulus Wohnbau hat Anfang dieses Jahres Insolvenz angemeldet. Allein 6,2 Millionen Euro schuldet Erwin Paulus den Anlegern der Crowdfunding-Plattform Zinsbaustein.de. Paulus Wohnbau war zum Beispiel Bauträger der neuen Wohnungen, die in der Wollhausstraße in Heilbronn auf dem Gelände der früheren Druckerei Kilian gebaut werden.

Gustav Buck aus Bad Wimpfen versteigert Kräne und Bauwagen 

Ein weiteres Bauunternehmen, das Insolvenz anmelden musste, ist die Firma Gustav Buck aus Bad Wimpfen. Das Traditionsunternehmen, das 1924 gegründet wurde, versteigerte online unter anderem einen Kran, einen Bauwagen und Werkzeuge.

Im Dezember musste das Natursteinwerk Weinsberg Insolvenz anmelden. Grund war die Pleite eines der größten Kunden, Longlife aus Sinsheim. Der Treppenhersteller, früher als Kenngott-Treppen in Heilbronn beheimatet, meldete aufgrund der Baukrise bereits im November Insolvenz an.

In diesem Jahr sind einige Unternehmen in der Region und im Land pleite gegangen. Darunter Iwis Mechatronics (von links), Illig Maschinenbau und der Autositzhersteller Recaro.
In diesem Jahr sind einige Unternehmen in der Region und im Land pleite gegangen. Darunter Iwis Mechatronics (von links), Illig Maschinenbau und der Autositzhersteller Recaro.  Foto: Fritze, Heiko / Illig / Imago / HSt Collage

Recaro Automotive kündigt rund 175 Mitarbeitern – Bäckerei Trabold stellt Betrieb ein

Ein weiteres Unternehmen, das dieses Jahr Insolvenz angemeldet hat, ist der Autositz-Hersteller Recaro. Die Firma, die keinerlei gesellschaftsrechtliche Verbindungen mehr zu Recaro Aircraft Seating in Schwäbisch Hall hatte, war im Juli wegen Zahlungsunfähigkeit in die Pleite gerutscht und schloss die Produktion komplett. Bis Jahresende gab es 175 Kündigungen in Kirchheim unter Teck.

Anfang Mai dieses Jahres hat auch die Bäckerei Trabold Insolvenz angemeldet. Die Bäckerei hatte noch im Vorjahr zwei Filialen in Möckmühl sowie eine in Krautheim, in Westernhausen und im Netto-Markt in Osterburken. Kurz nach Anmeldung der Insolvenz hatte in der Backstube der Ofen einen technischen Defekt. Für eine Reparatur oder einen neuen Brenner war kein Geld mehr verfügbar, weshalb der Geschäftsbetrieb sofort eingestellt wurde.

Ebenfalls den Gang zum Insolvenzgericht hat der Kurierdienst Go Express & Logistics angetreten. 15 Mitarbeiter in den Böllinger Höfe haben ihren Arbeitsplatz verloren. 2009 zog das Unternehmen wegen des anhaltenden Wachstums in die Böllinger Höfe. Eine finanzielle Schieflage sorgte dafür, dass das Unternehmen den Insolvenzantrag einreichen musste.

Sanitärbetrieb Herold und Bäder-Spezialist Bräuninger melden Insolvenz an

Im April hat der Sanitär- und Heizungsbetrieb Herold Insolvenz beim Gericht angemeldet. Die Firma, die 1911 in Heilbronn gegründet wurde und von mehreren Generationen der Familie übernommen wurde, beschäftigte 27 Mitarbeiter in Lauffen am Neckar. Dort hin wurde der Standort vergangenes Jahr verlegt.

Im Gewerbegebiet Kupferzell hat die Firma Werner Bräuninger im April Insolvenz angemeldet. Mitte Februar hat Thilo Bräuninger die elterliche Firma an einen Investor verkauft. Dieser reichte nur sechs Wochen später Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ein. Einige Wochen später wurde von der Insolvenzverwalterin mitgeteilt, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt, die Insolvenzmasse also nicht einmal die Kosten des Insolvenzverfahrens abdecken kann.

Zwei Firmen aus Schwaigern betroffen: Nodo Hofstetter und Iwis Mechatronics

Die Firma Nodo Hofstetter ging Anfang August in die Insolvenz. Es war die dritte Insolvenz innerhalb weniger Jahre für das Unternehmen aus Schwaigern. Hofstetter fertigte hochpräzise Metallteile unter anderem für die Formel 1 und die Luft- und Raumfahrt. Diesmal schlossen die Türen endgültig, rund 40 Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz.

Eine weitere Firma aus Schwaigern, die Insolvenz angemeldet hat, ist Iwis Mechatronics. Die Münchner Iwis-Gruppe hatte 2021 das Unternehmen von Gründer Walter Söhner und seiner Familie übernommen. Doch rund drei Jahre später musste die Firma Insolvenz anmelden. Wenige Tage danach stellte das Unternehmen mit sofortiger Wirkung 90 Mitarbeiter frei, insgesamt sollen 150 von zuletzt noch gut 500 Stellen wegfallen. 

Iwis hatte vor dem Antrag auf Insolvenz bereits für Schlagzeilen gesorgt. Wenige Tage vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres im September hatte das Unternehmen zehn Lehrlingen mitgeteilt, dass sie ihre Ausbildung nicht antreten können.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben