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Insolvente Baufirma: Inventar von Buck aus Bad Wimpfen wird versteigert

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Die insolvente Baufirma Buck aus Bad Wimpfen schließt für immer. Ihr Inventar wird nun versteigert. Mitbieten darf jeder – unter bestimmten Voraussetzungen.


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Ein Kran für 1000 Euro, ein Bauwagen für 100, ein Stapel Wasserwaagen für 30 - die Einstiegssummen jedenfalls sind noch günstig. Sollte sich kein weiterer Interessent finden, könnten Bieter für diese Beträge Inventar der insolventen Baufirma Buck aus Bad Wimpfen online ersteigern. Doch Holger Haun, Geschäftsführer des beauftragten Verwerters Hanseatische Industrie-Consult aus Hamburg, erwartet eher heiße Bietergefechte. "Das ist wie bei Ebay - die Musik spielt am letzten Tag", sagt er. Und die Versteigerung endet erst am 27. August.

Buck hoffte auf eine Verbesserung der Situation durch Insolvenz in Eigenverwaltung

Das Unternehmen Gustav Buck wurde 1924 gegründet, Im Frühjahr dieses Jahres meldete die Baufirma Insolvenz in Eigenverwaltung an. Buck war aufgrund der hohen Preis- und Materialsteigerungen in der Baubranche sowie der gestiegenen Zinsen in finanzielle Schieflage geraten. Dazu kamen Zahlungsausfälle von Kunden und Krankheitsfälle in der Geschäftsleitung. Seit Herbst 2020 gehört Gustav Buck zur Frankfurter Leyendecker-Gruppe. Beschäftigt wurden damals rund 30 Mitarbeiter. Die Hoffnung auf eine Besserung der Situation durch eine Insolvenz in Eigenverwaltung hat sich nicht erfüllt..

Insolvente Baufirma Buck: 40.000 Klicks innerhalb weniger Tage

Bereits jetzt ist das Interesse an den exakt 393 Posten riesig, berichtet Haun. 40.000 Klicks seien in den ersten Tagen gezählt worden. Auf Werkzeuge des Herstellers Hilti gibt es teilweise bereits an die 20 Gebote. Weniger begehrt sind hingegen Bauwagen, Kräne oder Betonkübel - sie sind eher etwas für Bieter aus der Branche. "Werkzeug kann auch etwas für Privatleute sein, die gerne selbst handwerklich tätig sind und keine hohen Beträge für neue Artikel guter Marken ausgeben wollen", erklärt Haun.

Generell stehen solche Versteigerungen jedem offen, erläutert der Geschäftsführer. "Wir wollen aber keine Spaß-Bieter." Wer mitmachen will, muss sich daher als erstes registrieren, mit Personalausweis, Gewerbetreibende zusätzlich mit Handelsregister-Auszug. Mit ihrem Account können die Bieter dann auch an allen anderen Auktionen teilnehmen.

Versteigerung von Buck – Flaute im Hochbau dauert an

Bei der Versteigerung von Buck seien naturgemäß viele Interessenten aus der Baubranche dabei, berichtet Haun. Schließlich geht es nicht allen Unternehmen schlecht: Tiefbauunternehmen hätten nach wie vor gut zu tun, hat er festgestellt. Glasfaser, Stromkabel und Fernwärme werden schließlich momentan vielerorts neu verlegt. Buck war jedoch vorwiegend im Hochbau aktiv. Deshalb gebe es im Fuhrpark des Betriebs auch kaum große Bagger, sagt der Geschäftsführer.

Im Hochbau herrscht aber derzeit Flaute, es werden kaum noch Wohnhäuser gebaut und auch Firmen stellten sich nur noch selten eine neue Halle hin. "Wir sehen vermehrt, dass wir solche Baufirmen zu bearbeiten haben", berichtet der Firmenverwerter. Zum einen sei sein Unternehmen mit mehreren Standorten in ganz Deutschland als Bewerter für Insolvenzverwalter tätig, damit diese einen Firmenwert ermitteln können. Und werde ein Betrieb - wie zum Beispiel Buck - ganz geschlossen, übernehme die Hanseatische Industrie-Consult auch die Versteigerung des beweglichen Inventars. Mittlerweile läuft dies nur noch im Internet.

Die Fahrzeuge von Buck wurden schon früher versteigert

Dabei befinden sich nicht alle Objekte auf dem Bauhof der gestrauchelten Firma in Wimpfen im Tal. Mancher Kran muss vom Ersteigerer vor Ort abgebaut werden, etwa in Brackenheim oder Untereisesheim. Dennoch gibt es auch für diese Geräte schon erste Gebote. Abgeschlossen ist außerdem schon die Versteigerung des Fuhrparks. "Da die Platzverhältnisse beengt sind, wollten wir die Fahrzeuge vom Hof haben, wenn die Ersteigerer die anderen Gegenstände abholen kommen", sagt Haun. Das haben die Auktionatoren geschafft - alle Autos, Busse und Laster seien verkauft worden. Übrig sind aber auch jetzt noch viele sperrige oder schwere Güter wie lange Leitern, ein Amboss, Betonmischer oder Magazincontainer. Alles für Selbstabholer.

Übrigens: Es gibt auch einen Besichtigungstermin. Interessenten können sich das gesamte Inventar am Firmensitz von Buck ansehen am Dienstag, 20. August, von 9 bis 14 Uhr.

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