Messer in Obersulm gefunden: Ist es die Tatwaffe zum Löwensteiner Mordfall?
Bei einer Putzete in Obersulm hat eine Lehrerin ein altes Messer gefunden. Die Kriminalpolizei prüft nun, ob es die Tatwaffe eines Mordes vor sechs Jahren gewesen sein könnte.

Eine Lehrerin der Käthe-Kollwitz-Schule hat am Dienstagmorgen (4.4.) bei einer Putzete ein altes Messer gefunden - im näheren Umkreis der Evangelischen Tagungsstätte Löwenstein, wo vor sechs Jahren eine 59-jährige Frau erstochen wurde. Zwei Männer vom Eschenauer Männerclub, von dem die Putzete der Obersulmer Schüler mit organisiert wird, stellten das Messer sicher. Beamte der Kriminalpolizei holten es ab. Es werde nun überprüft, teilt Polizeisprecher Carsten Diemer mit.
Es wurde nie eine Tatwaffe gefunden
Das Gerichtsurteil ist in diesem Mordfall seit zwei Jahren rechtskräftig. Der Ehemann der Toten war zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Allerdings wurde nie eine Tatwaffe gefunden. Welche Bedeutung eine Tatwaffe zur Aufklärung eines Verbrechens haben kann, zeigt aber ausgerechnet dieser Fall. Bereits 2018 war der zur Tatzeit 62-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Diese Entscheidung hatte der Bundesgerichtshof (BGH) aufgehoben und bemängelt, dass das Landgericht die DNA-Spur auf einer Getränkedose am Tatort als "gewichtigstes Indiz" eingestuft hatte. Im März 2021 folgte die zweite Verurteilung des Mannes. Seine erneute Revision wurde vom BGH als unbegründet zurückgewiesen. Der Ehemann soll seine Frau aus Eifersucht ermordet haben - mit 14 Messerstichen. Sie hatte nach der Trennung einen neuen Partner gefunden.
Mord Löwenstein
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30. März 2017: Tötungsdelikt vor Evangelischer Tagungsstätte
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19. Januar 2018: Der Prozess um den Mord in Löwenstein beginnt
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19. Januar 2018: Angeklagter schweigt zum Prozessauftakt
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19. Januar 2018: Grausame Details beim Prozessauftakt
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22. Januar 2018: Die letzten Minuten des Opfers
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26. Januar 2018: Die Indizienkette wird dichter
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02. Februar 2018: Sonderbare Flucht vor dem Ehemann
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15. Februar 2018: Hatte der Angeklagte innerhalb der Familie des Opfers Hausverbot?
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02. März 2018: Sonderbare Brandstelle im Fokus
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17. April 2018: Sohn stuft Vater als Mörder seiner Mutter ein
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20. April 2018: Georg M. zu lebenslanger Haft verurteilt
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08. Mai 2019: BGH kippt das Urteil zum Mordfall Löwenstein
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15. Juli 2020: Der Mord wird neu vor Gericht aufgerollt
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10. August 2020: Tatort-Zeugin belastet den Angeklagten
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18. September 2020: Angeklagter meldet sich im Prozess ausführlich zu Wort
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6. Januar 2021: Der Angeklagte Georg M. bleibt in U-Haft


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