CDU-Chef Merz über Weidel: "Schauen Sie sich mal ihr Umfeld an"
Die Kanzlerkandidaten von Union, SPD, Grünen und AfD stellten sich beim ZDF-"Klartext" den Fragen der Bürger. Stellenweise wurde die Debatte hitzig.
Vor der Bundestagswahl 2025 lieferten sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) und sein Kontrahent, Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz, einen Schlagabtausch im TV-Duell. Am Donnerstag, 13. Februar, stellen sich die Kandidaten von SPD, CDU, Grünen und AfD live den Fragen der Bürger.
- Kanzlerkandidaten stellen sich Wählerfragen
- Merz schließt erneut Zusammenarbeit mit AfD aus
- Migration eines der Hauptthemen
13. Februar, 23 Uhr: In der ZDF-Sendung "Klartext" trafen die vier Kanzlerkandidaten von Union, SPD, Grünen und AfD live auf Bürgerinnen und Bürger.
Bei welchen Themen konnten die Kontrahenten punkten? Und wann wurde die Diskussion hitzig? Die Highlights und Schwerpunkte des jeweiligen Kandidaten inklusive Faktenchecks finden Sie hier: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz, Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck und AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel.
"Sonst wird man als Zwerg behandelt": CDU-Chef Merz über Trump
13. Februar, 21.58 Uhr: Die Moderatoren verabschieden Friedrich Merz. Jetzt ist das ZDF-Wahlforum beendet.
13. Februar, 21.57 Uhr: Die ZDF-Moderatorin Bettina Schausten fragt CDU-Chef Friedrich Merz zum Ende der Sendung, ob er sich Verhandlungen mit US-Präsident Donald Trump zutrauen würde. Erst weicht Merz aus. Dann aber sagt er, man dürfe nicht als Zwerg zu den Amerikanern kommen. Sonst würde man als Zwerg behandelt.
13. Februar, 21.53 Uhr: Sie habe Angst vor Krieg in Deutschland, sagt eine Zuschauerin, wenn Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz der Ukraine Taurus liefern sollte. Sie fragt den CDU-Chef, wie er Deutschland vor einem russischen Angriff schützen würde. Merz verweist darauf, dass andere westliche Staaten bereits Marschflugkörper liefern. Die Ukraine habe alle besprochenen Beschränkungen eingehalten. Außerdem könne Deutschland Taurus mit bestimmten Einschränkungen programmieren. Deutschland hätte die Ukraine schneller und stärker unterstützen können, um den Krieg früher zu beenden. Inzwischen sei er sehr pessimistisch, was die Lage der Ukraine angeht. Wenn Europa keine klare Antwort gebe, würde man die Ukraine aufgeben. Putin würde da nicht aufhören und das Baltikum angreifen.
CDU-Chef Merz spricht sich für Sanierung des Bahnnetzes aus
13. Februar, 21.42 Uhr: Ein Gast, der mit der Bahn pendelt, fragt Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz nach seinen Plänen zur Deutschen Bahn. Laut Merz brauche eine leistungsfähige Bahn. Das Netz müsse seiner Meinung nach in Staatshand bleiben, der Betrieb dagegen nicht zwingend. Wettbewerb auf der Schiene gebe es bereits. Dieser könne allerdings noch wachsen. Das Netz sei überlastet und müsse saniert werden, macht Merz klar.

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13. Februar, 21.33 Uhr: Ein Mitarbeiter von Thyssen Krupp will von Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz wissen, was er gegen drohende Stellenabbauten tun würde. Zunächst lobt Merz die Einwanderungsgeschichte des jungen Mannes. Deutschland brauche wettbewerbsfähige Unternehmen. Merz' Lösung: Eine andere Energiepolitik.
CDU-Chef Merz über Weidel: "Schauen Sie sich mal ihr Umfeld an"
13. Februar, 21.28 Uhr: Ein Zuschauer will von CDU-Chef Friedrich Merz wissen, warum dessen Partei an der Brandmauer festhält. Merz antwortet, er selbst verwende diesen Begriff nicht. Das Modell der Zusammenarbeit mit Rechtsextremen habe laut ihm allerdings auch in Österreich nicht funktioniert. Doch auch Sachfragen trennen die CDU von der AfD. Er wolle nicht mit einer Partei wie der AfD zusammenarbeiten. Weidel komme ja elegant daher, sagt er. "Aber schauen Sie sich mal ihr Umfeld an".

CDU-Chef Merz: Zusammenarbeit mit AfD werde er "immer" ablehnen
13. Februar, 21:15 Uhr: Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz betritt das Studio. Weidel und der CDU-Chef geben sich die Hand. Weidel erinnert an die Abstimmung zusammen mit der CDU im Bundestag und erneuert ihr Angebot der Zusammenarbeit. Merz erklärt, ein solches Angebot werde er immer ablehnen.
13. Februar, 21.12 Uhr: Ein Windparkbetreiber konfrontiert AfD-Chefin Alice Weidel mit ihrer Aussage, sie wolle alle Windkraftanlagen "niederreißen". Diese machen, sagt er, 34 Prozent der deutschen Stromproduktion aus. Weidel antwortet, sie wolle nicht, dass einzelne Energieformen einseitig subventioniert werden. Sollte sich der Windpark des Gastes nur mit Subventionen rechnen, müsse er laut ihr geschlossen werden – im Interesse des Verbrauchers. Als der Mann daraufhin aufgebracht eine Zwischenfrage stellt, sagt Weidel: "Regen Sie sich nicht so auf."
Zuschauer konfrontiert AfD-Chefin Weidel: Programm "absolute Enttäuschung"
13. Februar, 21:08 Uhr: Der nächste Gast, wieder ein Unternehmer, sagt gegenüber AfD-Chefin Alice Weidel, es brauche mehr Migration. Und fügt hinzu: Weidels Wertschätzung für die Frau aus Georgien nehme er ihr nicht ab. Das AfD-Programm sei seiner Meinung nach eine "absolute Enttäuschung". Weidel wird konfrontativ und wirft dem Unternehmer vor, er habe seine Vorwürfe "auswendig gelernt". Als er Weidel vorwirft, sie kenne ihr eigenes Wahlprogramm nicht, muss Weidel laut lachen.
AfD-Chefin Weidel zu Migrantin: "Sie sprechen so gut Deutsch, wow!"
13. Februar, 20.59 Uhr: Eine abgelehnte Geflüchtete aus Georgien, die mit einer Duldung in Deutschland lebt und in der Pflege arbeitet, spricht mit AfD-Chefin Alice Weidel. Die Politikerin macht der Zuschauerin ein Kompliment und ruft: "Nach zwei Jahren sprechen Sie so gut Deutsch, wow!" Frauen wie sie wären herzlich willkommen.

13. Februar, 20.53 Uhr: Die nächste Frage an AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel stellt ein Unternehmer aus Brandenburg. Er äußert seine Sorge, dass Weidels Politik seinen unternehmerischen Interessen zuwiderlaufen könnte. Der Unternehmer sagt, er exportiere viel, habe internationale Mitarbeiter. Und diese fingen laut ihm an, über Auswanderung nachzudenken. Er fragt, was Weidel tue, damit diese Mitarbeiter sich willkommen fühlen. Weidel erklärt: Jeder, der sich positiv einbringe, einen Mehrwert leiste und "sich benimmt", müsse nichts fürchten. Es gehe ihr darum, Recht und Gesetz umzusetzen – also den Stopp der illegalen Migration. Der Zuschauer fragt, ob Weidel seinen Mitarbeitern Mut machen möchte. "Aber natürlich!", sagt Weidel laut. Eine "Willkommenskultur für qualifizierte Leute, die Steuern zahlen".
AfD-Chefin Weidel: Menschen wünschen sich sichere Grenzen
13. Februar, 20:55 Uhr: ZDF-Moderator Christian Sievers spricht AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel auf den Angriff von München an. Es sei immer wieder das gleiche Schema. Besonders Markus Söder müsse sich laut Weidel fragen lassen, warum der Mann noch im Land war. Die Menschen wünschten sich sichere Grenzen und Abschiebungen von illegalen Migranten, wie Weidel sagt.

13. Februar, 20:43 Uhr: Eine Frau aus Bremen, die laut eigenen Angaben aus einem Brennpunktviertel stammt, erklärt gegenüber Robert Habeck, dass bei ihr mehrfach eingebrochen worden sei. Der Täter sei festgenommen und wieder freigelassen worden. Kurz darauf sei er wieder bei ihr eingebrochen. Sie fühle sich nicht sicher und fragt nach Konsequenzen für Kriminelle. Habeck sagt, offene Haftbefehle müssten vollstreckt werden. Die Gerichte müssten laut ihm so besetzt sein, dass Strafen "auf dem Fuß" folgen könnten. Eine Sicherheitsoffensive sei notwendig. Der Austausch zwischen den Behörden erinnere ihn an die Gesundheitsämter während der Pandemie.
Habeck gesteht im ZDF-"Klartext" eigene Fehler ein
13. Februar, 20:37 Uhr: Ein weiterer Unternehmer stellt eine Frage an Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck. Der Mann erzählt, dass er seine Autoflotte auf Elektromobilität umstellen wollte. Die Energiewende müsse seiner Meinung nach finanzierbar sein, wie er sagt. Das aber sei sie für ihn gerade nicht. Habeck erklärt, die Investitionsprämie gelte auch für Fälle wie die Anschaffung neuer E-Autos. Darüber hinaus müsse laut dem Grünen-Chef der Strom günstiger werden. Im Zuge dessen gesteht Habeck aber auch eigene Fehler ein: Unter anderem rund um das Urteil gegen den Haushalt der Ampel.
Enttäuschter Wähler zu Habeck: Ampel war "Rohrkrepierer"
13. Februar, 20:30 Uhr: Ein Unternehmer erklärt gegenüber Robert Habeck, im Mittelstand "brennt der Baum". Er fragt nach dessen Strategie, um Arbeitsplätze im Mittelstand zu erhalten. Habeck antwortet, dass Deutschland Märkte, an denen Unternehmer ihre Produkte vertreiben können. Die Infrastruktur in Deutschland sei nicht auf Vordermann. All das müsse man laut Habeck schnell beheben. Hierfür schlägt er eine Investitionsprämie vor: Bei Investitionen solle eine steuerliche Belohnung folgen.

13. Februar, 20:22 Uhr: Die erste Frage an Robert Habeck (Grüne) stellt ein "enttäuschter Wähler", wie er sich selbst beschreibt. Er sagt: Die Ampel habe sich als "Rohrkrepierer" erwiesen. Und fragt: Wie wolle man Leute überzeugen, wählen zu gehen? "Es ist nur die Wahl zwischen Pech und Schwefel." Die Parteiprogramme stünden für Richtungsentscheidungen, antwortet Habeck. Er sagt, die Politiker hätten verlernt, Kompromisse als etwas Gutes zu begreifen. Wer nachgebe, gelte schnell als Umfaller. Mit diesem Verständnis fiele aber irgendwann die Demokratie um. Der Wähler sagt, er sei "grundsätzlich neugierig". Nur: "Was soll ich denn eigentlich wählen?"
13. Februar, 20:11 Uhr: Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, ist der nächste Spitzenkandidat, der ab 20:15 Uhr von den Wählern befragt wird.

13. Februar, 19:51 Uhr: Nun wird die Ukraine-Politik thematisiert. Ein Gast fragt Bundeskanzler Olaf Scholz, warum der "Taurus" nicht geliefert wird. "Ich glaube, dass das zu einer Eskalation des Krieges führen würde", sagt Scholz. Er fürchtet eine Ausweitung des Krieges auf die Nato.
Terroranschläge: Solingerin stellt emotionale erste Frage an Scholz
13. Februar, 19:40 Uhr: Eine Zuschauerin aus Solingen stellt ihre erste Frage an Bundeskanzler Olaf Scholz. "Im letzten Jahr wurden Menschen höchst brutal ermordet und verletzt", sagt sie. "Wir haben Angst. Angst, dass es so weitergeht." Sie mache sich Sorgen um ihre Kinder. "Ihre Regierung, auch Sie, haben die Verantwortung, uns in Sicherheit zu fühlen." Sie fragt: "Tragen Sie nicht moralisch eine Mitschuld an jedem einzelnen Mord?"
Vergangenes Jahr ereignete sich dort ein Anschlag: ein 26 Jahre alter Syrer, der längst abgeschoben hätte werden sollen, ermordete drei Menschen mit einem Messer.
Scholz spricht von einem "furchtbaren Anschlag". Aus Scholz' Sicht müsse innere Sicherheit mit einer größeren Priorität behandelt werden. Scholz unterstreicht, was die Bundesregierung bislang hinsichtlich der inneren Sicherheit umgesetzt hat: vereinfachte Abschiebungen oder das geplante europäische Asylsystem.
13. Februar, 19:35 Uhr: Die ZDF-Sendung "Klartext" beginnt. Die Spitzenkandidaten von SPD, Union, Grünen und AfD beantworten dort live die Fragen der Gäste. Den Anfang macht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), ab 20:15 ist Robert Habeck (Grüne) im Studio, ab 20:50 Uhr Alice Weidel (AfD) und gegen 21:25 Uhr Friedrich Merz (Union).
ZDF-"Klartext": Mutmaßlicher Anschlag in München wird Thema
13. Februar, 19:23 Uhr: Noch läuft die Sendung "heute spezial" zum mutmaßlichen Anschlag in München, bei dem ein 24-jähriger afghanischer Asylbewerber mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast ist. Dort wurde angekündigt, dass es in der nachfolgenden Livesendung "Klartext" auch um den mutmaßlichen Anschlag in München gehen wird. Die Kanzlerkandidaten von Union, SPD, Grünen und AfD stellen sich dort live den Fragen der Wähler.

13. Februar, 19:00 Uhr: Der mutmaßliche Anschlag in München, bei dem ein afghanischer Asylbewerber mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast ist, befeuert erneut die Migrationsdebatte im Wahlkampf. Im ZDF-Wahlforum "Klartext" werden heute Abend die Kanzlerkandidaten von SPD, Union, Grünen und AfD den Wählern Rede und Antwort stehen. Offenbar wird die Gewalttat in München auch Thema in der Live-Sendung werden, wie die "Heilbronner Stimme" auf Nachfrage beim ZDF erfuhr.
ZDF-Programmänderung wegen Gewalttat in München: "Klartext" beginnt später
13. Februar, 18:50 Uhr: Zehn Tage vor der Bundestagswahl stellen sich die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU), Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) den Fragen der Wähler beim ZDF-Format "Klartext". Nun ist jedoch klar: Das Format wird um zehn Minuten verschoben und beginnt erst um 19:35 Uhr. Das bestätigt das ZDF auf Stimme-Nachfrage.
Der Grund ist die Gewalttat in München, bei der ein 24-Jähriger mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast ist. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt. ZDF-heute wird deshalb eine Sondersendung ausstrahlen.
Bundestagswahl 2025: Liveblog zu ZDF-"Klartext" mit Kanzlerkandidaten
Für die Union, die seit einiger Zeit die Umfragen anführt, geht Friedrich Merz als Kanzlerkandidat ins Rennen. Die SPD setzt erneut auf den aktuellen Amtsträger Olaf Scholz. Die Rolle als Kanzlerkandidatin übernimmt Parteichefin Alice Weidel für die AfD. Der aktuelle Wirtschaftsminister Robert Habeck löst Annalena Baerbock als Kanzlerkandidat der Grünen ab.
Neben den großen Parteien stehen auch etliche Kleinstparteien zur Auswahl – allerdings nicht in jedem Bundesland. Wer sich unsicher ist, welcher Partei er bei der Bundestagswahl 2025 die Stimme geben will, dem kann der Wahl-O-Mat bei der Entscheidungsfindung helfen.

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