"Audi Mission Vorsprung": Autobauer äußert sich erstmals zur neuen Zukunftsstrategie
Unter dem Begriff „Audi Mission Vorsprung“ stellt die VW-Tochter den Beschäftigten gerade die neue Strategie bis 2030 und darüber hinaus vor. Vor allem die geplante Steigerung beim Absatz überrascht.
Seit zwei Jahren ist Gernot Döllner Vorstandsvorsitzender von Audi. Der 56-Jährige will den kriselnden Autobauer nicht nur zurück zu alter Stärke führen – die Marke mit den vier Ringen soll deutlich wachsen. Vergangene Woche hat der Topmanager seinen wichtigsten Managern die neue Strategie des Unternehmens vorgestellt. Nun wurde Döllners Vertrag um fünf Jahre verlängert. Ab dieser Woche werden nun sukzessive alle Beschäftigten bis in den Oktober darüber informiert, was sich hinter den Plänen von „Mission Vorsprung“ steckt.
Vor allem eine Zahl, über die die Heilbronner Stimme bereits berichtet hat, lässt aufhorchen: Wie aus Unternehmenskreisen erfahren verlautet, will Audi ab 2030 rund um den Globus mehr als zwei Millionen Fahrzeuge jährlich verkaufen. Im Vergleich zu 2024 wäre das eine Steigerung von annähernd 20 Prozent. „Auf eine Zahl will ich mich aktuell nicht festlegen. Aber wir haben uns natürlich Ziele für unsere Kernmärkte gesetzt“, sagte Audi-Chef Döllner im Gespräch mit unserer Zeitung.
Audi äußert sich erstmals zu Plänen – „Geschäftsmodell für die Zukunft“ absichern
Nun äußert sich das Unternehmen zum ersten Mal offiziell zu „Audi Mission Vorsprung“. „Die neue Audi-Strategie adressiert die umfangreichen Herausforderungen der kommenden Jahre im internationalen Umfeld der Automobilindustrie. Unser Ziel ist es, in einem zunehmend dynamischen und komplexen Marktumfeld mit neuen Wettbewerbern und innovativen Technologien nicht nur zu bestehen, sondern aktiv mitzugestalten“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung.
Es gelte nun, das Geschäftsmodell für die Zukunft abzusichern, das Versprechen „Vorsprung durch Technik“ zu erneuern und profitabel zu wachsen. „Um das zu erreichen, schaffen wir die Rahmenbedingungen für eine Neuaufstellung. Das fängt mit dem Produkt und dem Design an, aber das gilt auch für die Organisation“, so die Sprecherin.
Stellenabbau bei Audi – Zukunftsplanung auch mit „schwierigen Entscheidungen“
„Die neue Strategie knüpft nahtlos an die Audi-Agenda an, mit der wir in den vergangene zwei Jahren akute Handlungsbedarfe adressiert und aufgeräumt haben – auch mit schwierigen Entscheidungen, wie zum Beispiel der Schließung des Werks in Brüssel“, so die Audi-Sprecherin. Damals haben rund 3000 Beschäftigte ihren Job verloren. In Deutschland baut das Unternehmen bis Ende des Jahrzehnts bis zu 7500 Stellen ab, zudem fällt eine von vier Manaegment-Ebenen weg. „Ab sofort geht die weiterhin notwendigen Transformation mit der Umsetzung der Strategie Hand in Hand.“, so die Sprecherin.
Audi setzt auf China und USA als Wachstumsmärkte
Im Blick auf die drei größten Automärkte weltweit hat Audi-CEO Gernot Döllner klare Vorstellungen: „In Europa wollen wir unsere starke Position verteidigen. In China wollen wir auch im Verbund mit der neuen Schwestermarke AUDI bei E-Modellen wachsen und gleichzeitig ein starker Player auf dem Verbrenner-Markt bleiben.“ Potenziale sehe man in den Überseemärkten und in den USA.
„Unter dem Strich sehen wir mittel- und langfristig Wachstum“, so Döllner. Zuletzt hat die VW-Tochter dort knapp 200.000 Fahrzeuge verkauft. Insider berichten davon, dass bis zu 300.000 Einheiten pro Jahr als Ziel gesetzt sind. Nun rückt eine eigene Fertigung der VW-Tochter in den Staaten immer näher. Eine endgültige Entscheidung soll in der Planungsrunde des Konzerns im Oktober getroffen werden.
Große Modelloffensive von Audi läuft im neuen Jahr ungebremst weiter
In seinem Modellportfolio will Audi bestehende Lücken schließen. 2026 kommen zwei gänzlich neue Baureihen auf den Markt: das SUV Q9 für die Oberklasse sowie ein vollelektrisches Einstiegsmodell. Zum geht nächstes Jahr die neue Generation des Q7 an den Start. Von der Audi Sport GmbH in Neckarsulm werden der RS 5 und der RS 6 erwartet. Zudem krönt die Audi-Tochter die Baureihe A3 mit dem neuen RS 3 GT, der dynamischsten Version des Kompaktwagens. Zudem wird die Baureihe A6 um den S6 und den A6 Allroad quattro erweitert.