Vertrag von Audi-Chef Gernot Döllner um fünf Jahre verlängert
Seit September 2023 ist Gernot Döllner CEO von Audi. Nun wurde der Vertrag des Topmanagers verlängert. Der 56-Jährige bleibt auch in Zukunft Mitglied des Vorstands des VW-Konzerns.
Wie die Heilbronner Stimme aus Unternehmenskreisen erfahren hat, wurde der Vertrag von Audi-Chef Gernot Döllner um fünf Jahre verlängert. Das hat der Aufsichtsrat des VW-Konzerns demnach in seiner Sitzung am Donnerstag (25. September) am Stammsitz von Audi in Ingolstadt beschlossen.
Unseren Informationen zufolge hat das Kontrollgremium von Audi bereits vergangene Woche zugestimmt, nun folgte noch der Beschluss des Konzern-Aufsichtsrats. Hintergrund ist, dass Döllner neben seiner Tätigkeit als Audi-CEO auch Mitglied des Vorstands des VW-Konzerns ist. Der neue Kontrakt hat nun eine Laufzeit bis 31. August 2031. „Die Verlängerung des Vertrags um fünf Jahre ist ein großer Vertrauensbeweis des Kontrollgremiums und der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch“, heißt es aus dem Umfeld des Aufsichtsrats.
Audi-CEO Döllner: Vom Chefstrategen des VW-Konzerns zum Vorstandschef
Als sich im Sommer 2023 die Nachricht verbreitete, wer zum 1. September 2023 den Chefposten bei Audi übernehmen soll, hatten nur wenige den Namen Gernot Döllner auf dem Zettel. Der heute 56-Jährige, einst Baureihenleiter bei Porsche und zuletzt Chefstratege des VW-Konzerns, galt zwar als Kandidat für einen Vorstandsposten, aber Döllner wurde seinerzeit gleich zum Vorstandsvorsitzenden der kriselnden Marke Audi erkoren.
„Gernot Döllner ist einer, der langfristig denkt und die Dinge zu Ende bringt“, sagt einer, der damals in die Entscheidung mit eingebunden war. „In den vergangenen zwei Jahren hat er vieles angeschoben und mit der neuen Strategie ist Audi auf einem guten Weg, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.“
CEO Gernot Döllner: „Haben als Audi-Team einiges zusammen erreicht“
Unlängst hat Gernot Döller über die ersten beiden Jahre als Vorstandsvorsitzender von Audi gesprochen. „Wir haben als Audi-Team einiges zusammen erreicht. An erster Stelle unsere Modelloffensive. Wir haben seit Frühjahr 2024 sehr viele neue Modelle an den Start gebracht. Ich bin stolz auf das gesamte Team“, sagte der 56-Jährige Im Interview mit der Heilbronner Stimme. „Wir werden bis Ende des Jahres das jüngste Modellportfolio im direkten Wettbewerb haben. Das war und ist immer noch ein Kraftakt für alle bei Audi. Aber wir müssen uns als Unternehmen weiter verändern, daran führt kein Weg vorbei.“
Man könne die Autos von morgen nicht in den Strukturen von gestern entwickeln. „Wie wir das Design unserer Fahrzeuge gestalten, so werden wir auch unser Unternehmen gestalten – mit dem Fokus aufs Wesentliche“, so Döllner. „Klarheit ist eine Haltung und der Kompass, der Audi durch diese nicht gerade einfache Zeit führt. Das verkörpert der Concept C eindrucksvoll, wie ich finde.“ Mit der Studie hat Audi nicht nur seine neue Designsprache gezeigt, sondern einen konkreten Ausblick auf den Elektro-Sportwagen gegeben, der ab 2027 in Heilbronn gefertigt wird.
Audi: Starker Fokus auf China und die USA sowie weniger Komplexität
Ob Absatz, Gewinn oder Rendite: Zuletzt zeigten die Zahlen bei Audi deutlich nach unten. CEO Gernot Döllner geht die vielen Baustellen der einstigen Ertragsperle parallel an. Schließlich soll Audi mittel- und langfristig 13 Prozent oder besser noch mehr Rendite erwirtschaften, im ersten Halbjahr waren es gerade einmal 3,3 Prozent. In dieser Woche hat Döllner seinen wichtigsten Managern die neue Strategie für die Zukunft vorgestellt.
Dabei liegt der Fokus auf Digitalisierung sowie den Wachstumsmärkten China und USA. Wie die Heilbronner Stimme aus Unternehmenskreisen erfahren hat, will Audi ab 2030 rund um den Globus mehr als zwei Millionen Fahrzeuge jährlich verkaufen. Im Vergleich zu 2024 wäre das eine Steigerung von annähernd 20 Prozent. Dafür erweitert die Marke mit den vier Ringen sukzessive ihr Modellportfolio. 2026 starten unter anderem der SUV Q9 für die Oberklasse und ein vollelektrisches Einstiegsmodell.
Im Blick hat Audi-Chef Döllner dem Vernehmen nach auch die Komplexität des Produktportfolios. Die Zeiten unzähliger Motor- und Getriebevarianten sind demnach gezählt. Das Portfolio solle fokussierter werden und eine gezielte Auswahl an Optionen pro Modell bieten. Das reduziert den Aufwand in der Produktion und damit auch die Kosten.