Zukunftsstrategie bei Audi: Deutliches Absatzplus und mehr E-Autos bis 2030
Audi soll mittel- und langfristig wieder deutlich zulegen. Dafür mahnt Vorstandschef Gernot Döllner aber auch Veränderungen an. Die Weltpremiere der Sportwagen-Studie Concept C soll ein Zeichen des Aufbruchs sein.
Audi-Chef Gernot Döllner sieht das Unternehmen zwei Jahre nach seinem Amtsantritt auf einem guten Kurs. „Wir haben als Audi-Team zusammen einiges erreicht. An erster Stelle unsere Modelloffensive“, sagte der 56-Jährige im Interview mit der Heilbronner Stimme. Dennoch liege noch viel Arbeit vor Audi und den Beschäftigten. „Wir müssen uns als Unternehmen weiter verändern, daran führt kein Weg vorbei“, so Döllner. „Wir können die Autos von morgen nicht mit den Strukturen von gestern entwickeln.“
Am Dienstagabend hat Audi die Studie Concept C enthüllt und damit auch erstmals die künftige Designsprache gezeigt. Die Serienversion des Elektro-Sportwagens wird ab 2027 am Standort Böllinger Höfe in Heilbronn gefertigt. „Die Weltpremiere des Concept C ist ein großer Meilenstein und für mich persönlich ein Moment des Aufbruchs“, betonte Döllner.
Audi-Chef Döllner: „Planen, welche Fahrzeuge in Neckarsulm gefertigt werden“
Die Standorte Neckarsulm und Heilbronn sieht Döllner mit den aktuellen Modellen gut aufgestellt. „Wir arbeiten systematisch daran, im Rahmen der nächsten Planungsrunden festzulegen, welche Fahrzeuge in Zukunft in Neckarsulm gefertigt werden“, sagte der Audi-Chef unserer Zeitung. „Dabei werden wir genau festschreiben, wie die Transformation des Standorts in Richtung Elektromobilität aussehen wird.“
Man denke derzeit intensiv darüber nach, wann Audi den Nachfolger des Neckarsulmer Topmodells A8 bringe und welche Antriebstechnik die richtige sei. Döllner: „Wir wollen dazu noch im Herbst eine Entscheidung treffen.“ Ursprünglich sollten 2027 zwei E-Autos den Verbrenner-A8 ersetzen. Dieser Plan liegt dem Vernehmen nach nun erst einmal auf Eis.
Absatz bei Audi soll ab 2030 auf mehr als zwei Millionen Autos jährlich steigen
Wie die Heilbronner Stimme aus Unternehmenskreisen erfahren hat, will Audi ab 2030 rund um den Globus mehr als zwei Millionen Fahrzeuge jährlich verkaufen. Das geht aus einer neuen Strategie hervor, die Audi-CEO Döllner am vergangenen Freitag dem Aufsichtsrat des Unternehmens vorgestellt hat. Im Vergleich zu 2024 wäre das eine Steigerung von fast 20 Prozent. Die ambitionierten Ziele will der 56-Jährige Ende September seinen wichtigsten Managern präsentieren.
„Auf eine Zahl will ich mich aktuell nicht festlegen. Aber wir haben uns natürlich Ziele für unsere Kernmärkte gesetzt“, sagte Audi-Chef Döllner in der Heilbronner Stimme. „In Europa wollen wir unsere starke Position verteidigen. In China wollen wir auch im Verbund mit der neuen Schwestermarke AUDI bei E-Modellen wachsen und gleichzeitig ein starker Player auf dem Verbrenner-Markt bleiben.“ Potenziale sehe man in den Überseemärkten und in den USA. „Unter dem Strich sehen wir mittel- und langfristig Wachstum“, so Döllner. „Da ist die Zahl der weltweit ausgelieferten Fahrzeuge aber nicht die alles entscheidende Größe, sondern wichtig ist, profitabel zu wachsen.“ In den USA soll der Absatz Insidern zufolge auf über 300.000 Fahrzeuge jährlich steigen. Die Entscheidung über eine mögliches Audi-Werk in den Staaten steht aber noch aus.
Audi-Chef Döllner: „Elektromobilität wird sich perspektivisch durchsetzen“
Deutlich wachsen soll in diesem Jahr auch der Anteil der E-Autos am Gesamtabsatz. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Elektromobilität sich perspektivisch weltweit durchsetzt“, so Döllner. „Schauen Sie sich nur mal die Innovationsgeschwindigkeit im Bereich des Elektroautos an. Da bewegt sich in kurzer Zeit unglaublich viel.“
2026 bringe Audi sein Elektro-Einstiegsmodell auf den Markt. Audi sei aktuell mit dem Dreiklang aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, Plug-in-Hybriden und vollelektrischen Fahrzeugen gut aufgestellt und könne flexibel auf die Anforderungen der Märkte reagieren.

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