Audi will Absatz ab 2030 deutlich steigern – US-Markt spielt zentrale Rolle
Im neuen Jahrzehnt will Audi deutlich wachsen. Eine zentrale Rolle bei den Plänen spielt der US-Markt. Eine Entscheidung für ein eigenes Audi-Werk in den USA steht bislang aber noch aus.
Nach einigen Jahren ohne größere Neuheiten läuft bei Audi seit Frühjahr 2024 die größte Modelloffensive in der Unternehmensgeschichte, die bis Ende des Jahres insgesamt rund 20 Neuheiten bringt. Zuletzt hat die Marke mit den vier Ringen die nächste Generation des Q3 Sportback vorgestellt. Vergangenes Jahr hat Audi weltweit rund 1,67 Millionen Fahrzeuge verkauft, in diesem Jahr sind zwischen 1,7 und 1,8 Millionen Einheiten angepeilt. Mittelfristig peilt die VW-Tochter aber viel höhere Absatzziele an.
Audi setzt sich Ziele: Weltweit mehr als zwei Millionen Autos jährlich wohl geplant
Wie die Heilbronner Stimme aus Unternehmenskreisen erfahren hat, will Audi ab 2030 rund um den Globus mehr als zwei Millionen Fahrzeuge jährlich verkaufen. Das geht aus einer neuen Strategie hervor, die Audi-Chef Gernot Döllner am vergangenen Freitag dem Aufsichtsrat des Unternehmens vorgestellt hat. Im Vergleich zu 2024 wäre das eine Steigerung von fast 20 Prozent. Die ambitionierten Ziele will der 56-Jährige Ende September seinen wichtigsten Managern präsentieren.
„Auf eine Zahl will ich mich aktuell nicht festlegen. Aber wir haben uns natürlich Ziele für unsere Kernmärkte gesetzt“, sagte Audi-Chef Döllner im Interview mit der Heilbronner Stimme. „In Europa wollen wir unsere starke Position verteidigen. In China wollen wir auch im Verbund mit der neuen Schwestermarke AUDI bei E-Modellen wachsen und gleichzeitig ein starker Player auf dem Verbrenner-Markt bleiben.“

Audi rechnet mit größten Wachstumschancen in den USA
„Potenziale sehen wir in den Überseemärkten und in den USA. Unter dem Strich sehen wir mittel- und langfristig Wachstum“, so Audi-CEO Döllner. „Da ist die Zahl der weltweit ausgelieferten Fahrzeuge aber nicht die alles entscheidende Größe, sondern wichtig ist, profitabel zu wachsen.“
Insider berichten, dass intern die USA als Markt mit den größten Wachstumschancen angesehen wird. In den Staaten hat Audi 2024 rund 230.000 Fahrzeuge verkauft. Mittelfristig, so hört man im Unternehmen, soll der Absatz auf 300.000 bis 400.000 Einheiten wachsen.
Entscheidung bei Audi über US-Werk hängt von verschiedenen Faktoren ab
Nach wie vor offen ist, ob Audi in Zukunft in einem eigenen Werk in den USA produzieren wird. Zuletzt hatten entsprechende Überlegungen angesichts der Zölle auf importierte Autos stärker Fahrt aufgenommen. „Unsere Entscheidung hängt nicht allein vom Zoll-Szenario ab. Es gibt viele Rahmenbedingungen, die in so eine Entscheidung mit einfließen müssen. Dazu gehört für mich auch, dass mögliche Investitionen in den USA Berücksichtigung bei den Zöllen finden“, sagte Audi-Chef Döllner gegenüber unserer Zeitung.
„Ungeachtet von der Entscheidung für oder gegen ein Werk vor Ort wollen wir in den USA substanziell wachsen. Klar ist aber auch: Mit einer lokalen Fertigung hat man in den USA auch eine andere Glaubwürdigkeit gegenüber den Kunden.“
Das ausführliche Interview mit Audi-Chef Gernot Döllner gibt es am 3. September auf stimme.de zu lesen.
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