Jüngster Erfolg der TuS Metzingen freut vor dem direkten Duell auch die Sport-Union Neckarsulm
Mit seinen zurückgekehrten Nationalspielerinnen beginnt für den Neckarsulmer Bundesligisten am Samstag in Tübingen der Jahresendspurt. Gegen die TuS Metzingen möchte Trainer Thomas Zeitz an den Rückrunden-Sieg aus dem April anknüpfen.

Was auf den ersten Blick eher ungünstig erscheint, sieht auf den zweiten manchmal doch gar nicht so verkehrt aus. So verhielt es sich aus Sicht von Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm auch am Sonntagnachmittag. Während die Unterländerinnen den Wochenausklang zu einem Testspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach nutzen konnten (34:33), war Ligakonkurrent TuS Metzingen bereits wieder unter Pflichtspielbedingungen gefordert gewesen.
Ihr vorgezogenes Duell des elften Bundesliga-Spieltags gewannen die „TusSies“ in der Tübinger Paul-Horn-Arena, ihrer seit Saisonbeginn neuen Heimspielstätte, mit 30:29 (14:13) gegen den VfL Oldenburg und nahmen damit vor dem Heimspiel gegen die Sport-Union an diesem Samstag (19.30 Uhr) Selbstvertrauen, Rhythmus und Rückenwind auf. Das war der erste Blick.
„TusSies“-Sieg macht das Rennen im Verfolgerfeld wieder richtig spannend
Der zweite eröffnete sich beim Blick auf die Tabelle. Denn durch den Erfolg der Metzingerinnen rückte das Verfolgerfeld des Spitzentrios – HSG Blomberg-Lippe, HSG Bensheim/Auerbach und Borussia Dortmund – auf den Tabellenplätzen vier bis sieben richtig eng zusammen: Bei jeweils acht bestrittenen Partien trennen den Thüringer HC (9:7 Punkte) sowie die Teams aus Oldenburg, Metzingen und Neckarsulm (jeweils 8:8) nur ein Punkt beziehungsweise das Torverhältnis.
Kurzum: Die Sport-Union bleibt auch nach dem Sonntag und ohne eigenes Zutun weiterhin mittendrin im Rennen um Platz vier oder zumindest um eine hervorragende Ausgangsposition für die Playoffs im Frühjahr und könnte diese am Samstagabend mit einem Auswärtssieg in Tübingen sogar noch verbessern.
Vier Wochen Arbeit für einen Sieg: Trainer Thomas Zeitz ist zuversichtlich
„Es ist jetzt nicht so, dass wir dahinfahren und die Punkte dicke eingeplant sind. Aber wir wollen dort gewinnen. Dafür haben wir die vergangenen vier Wochen gearbeitet“, sagt Sport-Union-Trainer Thomas Zeitz. Zwischen seinen Neckarsulmerinnen und den TuS-Frauen gab es zuletzt durchaus Parallelen.
Wie der 52-Jährige musste auch Metzingens Trainerin Miriam Hirsch in den vergangenen Wochen in Santina Sabatnig, Klara Schlegel (beide Österreich), Gabriela Bitolo (Brasilien) und Tschechiens Charlotte Cholevová auf vier WM-Teilnehmerinnen verzichten. Auch ein Testspiel gegen ATH Strasbourg stand hier wie dort auf dem Programm; während die Sport-Union mit 23:26 unterlag, gewann die TuS Metzingen zu Hause mit 39:32 gegen den französischen Erstligisten.
Mannschaft hat ohne ihre WM-Teilnehmerinnen am Abwehrspiel gefeilt
Während Thomas Zeitz Antje Döll, Lena Ivancok, Kamila Kordovská und Paulina Uscinowicz jedoch im Anschluss an ihre Turnierteilnahme noch Urlaub einräumte, waren das Metzinger WM-Quartett angesichts des Oldenburg-Spiels früh wieder mit an Bord. „Vielleicht haben sie dadurch einen kleinen Vorteil, aber am Ende darf das keinen Ausschlag geben“, betont Zeitz. Er hat seine Mannschaft, die seit der Weltmeisterschaft nur am zweiten Weihnachtstag und noch einmal in einer leichten Einheit am Samstagmorgen in spielfähiger Vollbesetzung trainiert hat, ohnehin darauf eingestellt.
„Wir haben die vergangenen Wochen genutzt, um uns so vorzubereiten, dass wir uns ohne die Nationalspielerinnen im Timing und in der Abwehr verbessern – damit wir wieder ein bisschen mehr dahinkommen, dass wir uns alle zusammen an das gleiche Absprachenkonzept halten“, sagt die seit Dienstag 26 Jahre alte Munia Smits. Die Neckarsulmer Spielführerin sieht aber auch keinerlei Probleme darin, die Rückkehrerinnen wieder in die Abläufe zu integrieren. „Ich glaube, jede hat auch wieder Lust, in die Liga zu starten.“
TuS Metzingen hat vor der Saison Leistungsträgerinnen verloren
Dass die TuS Metzingen vor der Saison in Julia Behnke, Sandra Erlingsdóttir, Verena Oßwald, Jana Scheib und Lea Schüpbach wichtige Spielerinnen verloren hat und die Sport-Union zugleich einen sportlichen Entwicklungsschritt gegangen ist, hat die Kräfteverhältnisse, die in der jüngeren Vergangenheit stets leicht zugunsten für die „TusSies“ sprachen, etwas ausbalanciert.
„Ich glaube fest, dass sich unsere Erfolgschancen etwas verbessert haben, das haben wir schon in der vergangenen Saison hier im Rückspiel gesehen (30:25-Sieg, Anm. d. Red.). Wir haben unser Level ein Stückchen angehoben und Metzingen hat durch den Umbruch das ein oder andere Bisschen verloren“, sagt Thomas Zeitz. „Es wird ein schweres Spiel in einer mit 2000 Zuschauern vollen Hütte. Das wird spannend und interessant und schwer, aber die Möglichkeit ist da, dort etwas zu holen.“
Spielplan beschert Sport-Union Neckarsulm relativ ruhige Feiertage
Mit ihren Gegnern an den Spieltagen zwischen Heiligabend und Silvester hat die Sport-Union Neckarsulm in dieser Saison im zweiten Jahr in Folge Glück gehabt, so dass der Mannschaft weite Auswärtsfahrten an den Feiertagen erspart bleiben. Im Dezember 2024 war die Sport-Union zu Hause gegen Borussia Dortmund und danach ebenfalls in Tübingen gegen die TuS Metzingen gefordert gewesen.
2023 hatte vor einem Heimspiel gegen den VfL Oldenburg am 30. Dezember noch ein ungeliebtes, weil weit entferntes Auswärtsspiel beim Buxtehuder SV (27. Dezember) angestanden. Zum Abschluss dieses Jahres gastiert am Dienstag, 30. Dezember, ab 19.30 Uhr der BSV Sachsen Zwickau in der Ballei, der weiterhin zwei Spiele weniger als die Neckarsulmer absolviert hat.
Kommentare öffnen



Stimme.de
Kommentare