Zeitz’ Wunschspielerin kommt: Sina Ehmann ist der erste Sommertransfer der Sport-Union Neckarsulm
Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm verpflichtet in Sina Ehmann von Frisch Auf Göppingen eine vielseitig einsetzbare Rückraum-Spielerin, die Trainer Thomas Zeitz bereits seit einigen Jahren auf dem Zettel hat.

Gewissheit bestand schon seit einigen Wochen, doch erst am Samstagabend bestätigten die Frisch-Auf-Frauen in den Sozialen Medien, was die „Stuttgarter Zeitung“ tags zuvor vermeldet hatte: Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm verpflichtet zur nächsten Saison Rückraum- und Abwehr-Allrounderin Sina Ehmann von Ligakonkurrent Frisch Auf Göppingen.
Für die Sport-Union bestätigte Trainer Thomas Zeitz am Sonntag auf Nachfrage den Transfer, eine offizielle Verlautbarung des Vereins folgte dann am Montagmittag: „Sie ist eine Spielerin, die uns noch einmal eine ganz andere Note verleiht, weil sie mit das beste Eins-gegen-eins in der Liga hat. In Göppingen war sie in den letzten zwei Jahren eine Schlüsselspielerin mit einer tragenden Rolle offensiv wie defensiv“, ergänzt Zeitz. „Was ich dabei am außergewöhnlichsten finde und was mir immer besonders wichtig ist: Sina ist eine top Persönlichkeit und eine super ehrgeizige, junge Frau, die trotzdem sehr bodenständig ist. Ich hätte sie gerne schon früher verpflichtet.“
Thomas Zeitz liebäugelt schon lange mit einer Verpflichtung Ehmanns
Die 25-Jährige, die mit Ausnahme eines dreimonatigen Intermezzos beim Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath, für den sie im Spätsommer 2022 nur drei Spiele (acht Tore) bestritt, seit den Minis in Göppingen spielt, kommt als absolute Wunschspielerin von Thomas Zeitz, der stets in höchsten Tönen von Ehmann spricht, ins Unterland. „Ich wollte sie ja letztes Jahr schon haben. Und ich wollte sie auch vorher schon in Waiblingen haben“, verrät Zeitz. „Dieses Jahr war dann wirklich mal die Gelegenheit dazu da.“
Die heimatverbundene Rechtshänderin ist im linken Rückraum beheimatet, aber auch über rechts schwer zu verteidigen. Was Zeitz an der 1,78 Meter großen Ehmann zudem schätzt, ist ihre Polyvalenz im Abwehrspiel, weil sie überall im Innenblock verteidigen kann. „Frisch Auf Göppingen ist mein Heimatverein, dort habe ich von den Minis bis zur Bundesligaspielerin alles durchlaufen und dafür bin ich sehr dankbar. Der Verein hat mich sportlich und persönlich geprägt und wird immer einen Platz in meinem Herzen haben“, sagt Ehmann. „Nach so vielen Jahren ist jetzt aber für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, eine neue sportliche Herausforderung zu nehmen und für einen neuen Impuls zu sorgen.“
Keine Frage des Geldes: Sport-Union bietet Ehmann sportliche Perspektive
Frisch Auf Göppingen schmerzt der Verlust seiner angesichts von 26 Treffern und 14 Assists derzeit besten Feldtorschützin und Vorlagengeberin. Sina Ehmanns Vertrag am Fuße des Hohenstaufen läuft im Sommer regulär aus, eine Verlängerung scheiterte aber anders als berichtet nicht am Finanziellen: „Um das Geld ging es nicht“, berichtet Zeitz von unkomplizierten Gesprächen, obwohl der Rückraum-Spielerin auch noch andere Angebote aus der Bundesliga vorgelegen hätten.
„Sie hat gesagt, sie will etwas Neues machen; wenn es ihr um das Geld gegangen wäre, dann hätte sie etwas anderes machen müssen“, sagt Thomas Zeitz über seinen Neuzugang, der in Ludwigsburg Sonderpädagogik studiert und in Neckarsulm einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Option auf eine weitere Saison unterschrieben hat.
Sport-Union verpflichtet eine Stammspielerin von einem Ligakonkurrenten
Für die Sport-Union Neckarsulm ist Sina Ehmann die erste Verpflichtung einer gestandenen Stammspielerin eines Ligakonkurrenten seit einigen Jahren. In den vergangenen Spielzeiten hatte sich der Verein meist (notgedrungen) mit Perspektivspielerinnen oder Akteurinnen aus dem Ausland verstärkt. „In den Gesprächen (mit Frisch Auf Göppingen, Anm. d. Red.) über eine Vertragsverlängerung haben wir keine gemeinsame Perspektive gefunden, so dass der Schritt aus der gewohnten Umgebung für mich naheliegend war“, begründet Ehmann ihren Vereinswechsel. „Mich haben vor allem die positive sportliche Entwicklung in Neckarsulm und die klaren Perspektiven überzeugt. Der Verein verfolgt ambitionierte Ziele und hat ein stimmiges Gesamtkonzept.“

Innerhalb der Liga hatte zuletzt 2023 Rabea Pollakowski nach dem direkten Wiederabstieg des VfL Waiblingen gemeinsam mit Trainer Thomas Zeitz den Weg nach Neckarsulm gefunden. Annefleur Bruggeman (Bayer 04 Leverkusen), Munia Smits (HSG Bad Wildungen) und Luisa Schulze (SG BBM Bietigheim) waren ein Jahr vorher nach vielen Einsatzminuten bei ihren jeweiligen Vereinen zur Sport-Union gestoßen. Im Sommer 2021 waren Johanna Stockschläder (Borussia Dortmund) und Sophie Lütke als Spielführerin des SV Union Halle-Neustadt verpflichtet worden.
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