Stimme+
Handball
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Trotz 34:33: Benefizspiel der Sport-Union Neckarsulm kennt nur Gewinner

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Die Sport-Union Neckarsulm bezwingt Ligakonkurrent HSG Bensheim/Auerbach in der Ballei. 600 Zuschauer verleihen dem Benefizspiel zugunsten der Brustkrebszentren in Ludwigsburg und Heilbronn einen würdigen Rahmen.

Auf dem Feld konnten die verletzten Alessia Riner (links) und Lilli Holste (Rückenprobleme, Dritte von links) nicht helfen, doch auch am Tombolastand machte das Duo eine gute Figur.
Auf dem Feld konnten die verletzten Alessia Riner (links) und Lilli Holste (Rückenprobleme, Dritte von links) nicht helfen, doch auch am Tombolastand machte das Duo eine gute Figur.  Foto: Berger, Mario

Die zehn wackeligen, „nicht so guten“ Anfangsminuten hatte Thomas Zeitz schnell abgehakt. Ein bisschen Anlaufzeit gestand der Trainer seinen Spielerinnen am Sonntagnachmittag in ihrem letzten Testspiel vor dem Wiedereinstieg in den Ligaalltag zu. Besonders, weil es am Ende erfolgreich war: Mit 34:33 (17:15) bezwang der Handball-Bundesligist den Ligarivalen HSG Bensheim/Auerbach, nachdem die Gastgeberinnen Mitte der zweiten Hälfte zeitweise sogar mit sieben Toren geführt hatten.

„Ich habe phasenweise gesehen, was ich sehen wollte. Es gab zwei, drei Konstellationen, von denen wir schon im Training mit Kleingruppen gesagt haben, dass wir sie heute ausprobieren wollen, und die habe ich gerade in der erste Hälfte gesehen“, resümierte Zeitz im Anschluss zufrieden. „Wir haben es in der Deckung ganz gut gemacht. Das war schon okay.“

„Coole Geschichte“: Trainer und Vorstand ziehen positives Fazit

Doch natürlich ging es in der Ballei anders als sonst nicht nur um das Sportliche. Der Benefiz-Charakter und der Kampf gegen Brustkrebs standen im eigentlichen Mittelpunkt des Testspiels, dessen Einnahmen allesamt den SLK-Kliniken Heilbronn und dem RKH Klinikum Ludwigsburg zugute kommen werden. Auch die Neckarsulmer Gruppe der Frauenselbsthilfe Krebs war mit einem Informationsstand in der Halle präsent.


Mehr zum Thema

Stimme+
Handball
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Sport-Union Neckarsulm testet für sich selbst und den guten Zweck


Über 600 Zuschauer kamen, aßen, tranken und kauften in weihnachtlicher Atmosphäre für den guten Zweck, womit die Verantwortlichen um Vorstand Bernd Dollmann sehr zufrieden waren. „Ich habe ein paar Sachen gesehen, wir haben für einen guten Zweck gespielt, alle haben Einsatzzeit bekommen und sind unverletzt geblieben. Daher ist es eine coole Geschichte gewesen“, betonte auch Thomas Zeitz.

Munia Smits (links), in der Liga Neckarsulms beste Feldtorschützin, präsentierte sich bereits wieder in Torlaune...
Munia Smits (links), in der Liga Neckarsulms beste Feldtorschützin, präsentierte sich bereits wieder in Torlaune...  Foto: Berger, Mario

Hinkelmann und Ossenkopp bringen Sport-Union-Führung auf den Weg

Auf dem Feld ging es naturgemäß nicht mit der allerhöchsten Intensität zur Sache. So dauerte es etwa bis zur siebten Spielminute, bis Kim Hinkelmann mit ihrem Treffer zum 1:3 denn Bann für die Sport-Union brach.

Den Gastgeberinnen wehte zunächst wohl auch noch der süße Geruch von heißen Waffeln und Gebäck durch die Nase, der an diesem Nachmittag in der gesamten Ballei lag. Nach Hinkelmanns Treffer dauerte es dann aber nur sechs Minuten bis die Sport-Union dank Meret Ossenkopps Gegenstoß-Tor zum 5:4 das Spiel zu ihren Gunsten gedreht hatte – und diese Führung bis zum Schluss nicht mehr abgab.


Mehr zum Thema


Alicia Soffel empfiehlt sich für das Ligaduell mit der TuS Metzingen

Nach 20 Minuten begann auf beiden Seiten die große Rotation, die allen voran Alicia Soffel gegen ihren Ex-Club über das Feld wandern ließ: Die 26-Jährige begann auf Linksaußen, spielte später in der Rückraum Mitte sowie auf beiden Halbpositionen, deckte im Innenblock und warf Siebenmeter. Am Ende hatte sie sich dank zehn Toren und viel Einsatzfreude für einen Platz in der Start-Sieben gegen die TuS Metzingen am 27. Dezember empfohlen.

...und hatte ihre ältere Schwester Xenia (Mitte) mitgebracht. Die Vizeweltmeisterin war eine gefragte Fotopartnerin.
...und hatte ihre ältere Schwester Xenia (Mitte) mitgebracht. Die Vizeweltmeisterin war eine gefragte Fotopartnerin.  Foto: Berger, Mario

In Abwesenheit der noch urlaubenden Vizeweltmeisterin Antje Döll und der weiterhin verletzten Alessia Riner (Reha nach Kreuzbandriss) durften – oder mussten – vor allem auf der linken Außenbahn fast alle mal ran: auf Soffel folgten Lynn Holtman, Angunn Gudmestad, Annefleur Bruggeman und Merle Albers.

Selbstvertrauen für Holtman und Gudmestad − Ziercke beweist Taktgefühl

„Für die ein oder andere wie Lynn oder Angunn hat das Spiel sicherlich ein bisschen Selbstbewusstsein gebracht. Dementsprechend habe ich das erreicht, was ich erreichen wollte – wohl wissend, dass es ein Testspiel war. Ich hätte lieber das Punktspiel so gespielt“, sagte Zeitz mit Blick auf das Endergebnis.

Die vielen Wechsel nahmen dem Spiel erwartungsgemäß ein wenig den Rhythmus, den dafür Bensheims Mia Ziercke bewies, als sie in einer Spielpause munter zu Brenda Lees „Rockin’ Around the Christmas Tree“ tanzte. Es passte zu einem Handball-Nachmittag, der am Ende nur Gewinner kannte.


Sport-Union Neckarsulm: Fossum – Ossenkopp (3), Gudmestad (3), Hinkelmann (3), Bruggeman (3), Smits (8), Soffel (10/2); Holtman (3), van der Linden, Albers.

Erfolgreichste Werferinnen HSG Bensheim/Auerbach: Lucie-Marie Kretzschmar (7), Meike Schmelzer (6), Jule Polsz (6/1).

Schiedsrichter: Fabian Förster.

Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm: 2/3; HSG Bensheim/Auerbach: 1/2.

Zeitstrafen: 0/1.

Zuschauer: 600.


Begehrtes Smits-Trikot bringt stattlichen Erlös

1525 Euro hat das von Xenia Smits im WM-Endspiel getragene Nationalmannschaftstrikot mit den Unterschriften der deutschen WM-Teilnehmerinnen erlöst, das die Sport-Union Neckarsulm im Vorfeld ihres Benefizspiels im Internet versteigert hatte. 39 Gebote waren für das weiße Shirt abgegeben worden. Der Erlös kommt den Brustkrebszentren des RKH Ludwigsburg sowie der SLK-Kliniken Heilbronn zugute. Smits hatte bereits nach der Weltmeisterschaft 2023 und nach den Olympischen Spielen 2024 von ihr getragene Trikots für den guten Zweck versteigern lassen.

Kommentare öffnen
Nach oben  Nach oben