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Handball: Wer ist die Nummer zwei im Ländle?

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Sport-Union Neckarsulm empfängt Metzingen zum richtungsweisenden Derby. Der Top-Transfer mit Nationalspielerin Luisa Schulze von Bietigheim ist sicher.

von Dominik Knobloch
Nationalspielerin Luisa Schulze (li.) verabschiedet sich von Antje Lauenroth und den Bietigheimerinnen und schließt sich der Sport-Union an.
Foto: dpa
Nationalspielerin Luisa Schulze (li.) verabschiedet sich von Antje Lauenroth und den Bietigheimerinnen und schließt sich der Sport-Union an. Foto: dpa  Foto: Marco Wolf

Die Vergangenheit spricht eine klare Sprache. Mit Blick nach Württemberg waren die Rollen in der Bundesliga stets klar verteilt. Im Ländle unantastbar ist Spitzenreiter Bietigheim. Direkt dahinter kommt der starke Verfolger aus Metzingen. Und Neckarsulm? Seit Jahren irgendwo weit dahinter.

In dieser Saison aber will die Sport-Union zumindest den ersten der beiden großen Nachbarn nicht mehr aus der Ferne grüßen. Über die Tabellenplätze neun (2019/20) und sechs (2020/21) haben sie sich dem Dauerdritten angenähert, an diesem Samstag (18 Uhr) soll nun auch das direkte Duell in der Ballei einen neuen Verlauf für Neckarsulm nehmen. Abgesehen von einer einzigen Überraschung 2017 hieß der Sieger in den zehn Liga-Begegnungen stets TuS Metzingen. "Beim Hinspiel dieser Saison in Metzingen haben wir aber auch mit sieben Leuten gespielt und uns trotzdem ganz gut präsentiert, teilweise mit sechs geführt - jetzt werden wir Metzingen mit einer noch etwas besseren Leistung schlagen", sieht SUN-Trainerin Tanja Logvin die Zeit für den Wendepunkt gekommen.

 


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Unverhofft

Ungewohnte Bewegungen gibt es auch zwischen den Neckarsulmerinnen und dem verlustpunktfreien Ligaprimus Bietigheim. Denn der Sport-Union ist ein Transfer-Coup gelungen. Mit Luisa Schulze kommt in der nächsten Saison eine gestandene Nationalspielerin vom Dominator des Klassements nach Neckarsulm und unterschreibt direkt für für die kommenden drei Jahre . "Luisa war mit der Wertschätzung in Bietigheim nicht einverstanden, das hat uns geholfen - in zwei Wochen hatten wir alles erledigt", berichtet Logvin über die unverhoffte Chance. "Wir bekommen eine lebende deutsche Legende mit absoluter Profi-Mentalität. Sie wird auch den jungen Spielerinnen ganz viel beibringen."

Mit der 1,90-Frau bekommt die Sport-Union einen echten Leuchtturm für den Kreis und das Abwehrzentrum. Mit der talentierten Sharon Nooitmeer wird die 31-Jährige zudem ein spannendes Duo bilden. "Sharon hat einen richtig guten Sprung gemacht, das gibt uns auch gute Möglichkeiten mit zwei Kreisläuferinnen zu spielen. Und hinten haben wir mit den beiden und Annefleur Bruggeman damit für mich den besten Mittelblock der Bundesliga."


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"Ich freue mich über das langfristig entgegen gebrachte Vertrauen und die Wertschätzung in mich durch den Verein und das Trainerteam. Die Ziele, welche die Sport-Union Neckarsulm in den kommenden Jahren anstrebt, haben mich sehr überzeugt und ich freue mich meine Erfahrung in das Team einbringen zu können", erklärt die 119-fache Nationalspielerin ihre Entscheidung.

Die Neckarsulmerinnen um Lynn Knippenborg (re.) wollen sich nicht länger mit dem Platz hinter Metzingen zufrieden geben.
Foto: Andreas Veigel
Die Neckarsulmerinnen um Lynn Knippenborg (re.) wollen sich nicht länger mit dem Platz hinter Metzingen zufrieden geben. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Damit Schulze bei der Sport-Union direkt weiter international spielen könnte, muss ihr künftiges Team im schiefen Tableau aber noch einen gewaltigen Sprung machen. Und Spiele gegen Mannschaften wie Metzingen auch mal gewinnen. "Ich habe keine Zweifel daran, dass wir auf Augenhöhe spielen können. Auf dem Papier haben wir für mich sogar die bessere Mannschaft - aber das muss man eben auch auf der Platte präsentieren", fordert die Neckarsulmer Trainerin, die viel Tempo sehen will: "Wir müssen unseren Handball spielen - der Metzinger Rückzug ist nicht so hervorragend." Zumal die TuS zuletzt einige Corona-Fälle verkraften musste.

Trügerisch

Weil Metzingen als Dritter zum Sechsten nach Neckarsulm kommt, überlässt Tanja Logvin dem Gast aber trotzdem gerne die Favoritenrolle, "aber, wir werden sehen". Der Blick auf die schiefe Tabelle ist aktuell ohnehin ein recht trügerischer. Die Sport-Union (13:11 Punkte) hat vier Spiele weniger bestritten als die TuS (21:11). Ein Sieg im direkten Duell würde die Neckarsulmerinnen in jedem Fall näher zum einst so großen Nachbarn bringen. Und vielleicht auch der Nummer zwei im Ländle.

Carmen Moser wird gegen Metzingen erstmals nach mehr als zehn Monaten wieder im Neckarsulmer Aufgebot stehen. "Sie wird aber natürlich noch nicht voll teilnehmen - ich werde sie ganz langsam heranführen, vielleicht aber noch nicht in diesem Spiel abgesehen von Siebenmetern. Es ist ein großer Schritt", sagt Trainerin Tanja Logvin zu ihrer Halblinken, die sich nach schwerer Knieverletzung zurückmeldet.

 
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