Sport-Union Neckarsulm verliert in Buxtehude trotz bester Saisonleistung
Bundesligist Sport-Union Neckarsulm verliert das Weihnachtsspiel beim Buxtehuder SV in der Schlussphase äußerst unglücklich. Munia Smits gelingt ein tolles Comeback, doch das Warten auf die ersten Punkte der Saison geht weiter.

Eigentlich lagen die Weihnachtsgeschenke in Form von den ersten beiden Saisonzählern in Buxtehude schon so gut wie sicher unter dem Neckarsulmer Baum. Doch auf den allerletzten Metern platze am Mittwochabend im Rahmen des neunten Bundesliga-Spieltags der Traum des Tabellenletzten vom Ende der punktlosen Durststrecke. Ärgerlich verlor die Sport-Union Neckarsulm mit 24:26 (15:12) beim Buxtehuder SV und wartet damit weiter auf das erste Erfolgserlebnis der Saison.
Wenige Fehler als Basis für den Aufschwung
Dabei hatten die Gäste über weite Phasen des Spiels einen konzentrierten und sogar spielfreudigen Auftritt hingelegt. Zu sehen war das vor allem im Angriffsspiel, in dem sich die Gäste die nötige Zeit nahmen, um das Buxtehuder 6:0-Abwehr-Konstrukt auseinanderzuziehen und in die daraus resultierenden Lücken zu stoßen. Der BSV blieb hingegen häufig zu passiv und schob zu selten auf die ballführenden Neckarsulmer Spielerinnen heraus.
Weil zugleich auch die Zahl der Lapsus, die sich die Sport-Union erlaubte, nach langer Zeit auf einem bundesligareifen Niveau blieb - lediglich einen (!) technischen Fehler hatten die Statistiker zur Pause gezählt, am Ende waren es deren sechs -, spielte der Gast 60 Minuten lang mehr als munter mit.
Trio ersetzt erkrankte Spielmacherin mehr als ordentlich
In Abwesenheit der kurzfristig erkrankten Fatos Özdemir (ehemals Kücükyildiz) wechselten sich Nina Engel und Marloes Hoitzing auf der Spielmacher-Position ab und wurden dabei von der immer wieder in die Mitte rotierenden Annefleur Bruggeman unterstützt. Dieses bislang kaum praktizierte Wechselspiel klappte überraschend gut - Passgeberin und Zielspielerin wussten meist von der Intention der jeweils anderen. Auf das Spiel mit einer zweiten Kreisläuferin setzte Trainer Thomas Zeitz erst nach einer BSV-Auszeit zur Viertelstunden-Marke.
Nach 23 Minuten konnte sich das Zeitz-Team in Überzahl dann erstmals mit zwei Toren absetzen, bevor drei Treffer von Rückkehrerin Munia Smits, die bei ihrem ersten Pflichtspiel-Einsatz seit 337 Tagen bereits wieder verblüffend agil wirkte, sogar für eine 14:10-Führung gesorgt hatten (27.).
Im Abwehrspiel hatte die Sport-Union Neckarsulm hingegen noch Luft nach oben, in Torhüterin Lena Ivancok allerdings auch einen starken Rückhalt. Unter dem Strich stand fraglos die beste, weil kompletteste Spielhälfte der bisherigen Neckarsulmer Saison.
Aufholjagd findet kein erfolgreiches Ende
Nach Wiederbeginn schalteten die Gastgeberinnen einen Gang hoch und lagen nach 40 Minuten wieder in Führung. "Was wir brauchen, ist ein bisschen Defensive", mahnte Zeitz während einer Auszeit und hätte im gleichen Atemzug auch etwas mehr Ruhe im Angriffsspiel einfordern können. Weil auch die Neckarsulmer Unterzahl-Phasen zunahmen, wurde die Mission "Erster Saisonsieg" kompliziert - nach 47 Minuten führte der BSV 21:18.
Es war eine energische Auszeit-Ansprache von Thomas Zeitz vonnöten, um die Gäste bis zur 55. Minute beim 22:22 wieder in die Spur zu bringen. Doch Buxtehudes Torhüterin Laura Kuske ließ die Sport-Union in den letzten fünf Minuten mit ihren Paraden verzweifeln.
Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (11 Paraden); Salamakha, Polácková - Verbraeken (6), Hoitzing (2), Nooitmeer (1), Bruggeman (2), Engel (4), Pollakowski (5/1); Riner (1), Smits (3), Hinkelmann.
Erfolgreichste Werferinnen Buxtehuder SV: Maj Rika Nielsen (5/4), Charlotte Kähr (5).
Schiedsrichter: Frederic Linker/Sascha Schmidt.
Siebenmeter: Buxtehuder SV: 4/5; Sport-Union Neckarsulm: 1/2.
Zeitstrafen: 4/4.
Disqualifikation: Marloes Hoitzing (Sport-Union Neckarsulm/45.).
Zuschauer: 1300 (ausverkauft).