Sport-Union Neckarsulm kann sich im Weihnachtsspiel nicht beschenken
Der Neckarsulmer Handball-Bundesligist ringt mit Tabellenführer Borussia Dortmund 60 Minuten um den Sieg, unterliegt aber trotz guter Leistung knapp mit 28:31.

Wie sich Gefühlslagen doch unterscheiden können. Zwei Tage vor Heiligabend hatte sich Bundesligist Sport-Union Neckarsulm zwei Punkte in Leverkusen erzittert; drei Tage später zitterte die Mannschaft von Thomas Zeitz am Freitagabend gegen Borussia Dortmund erneut. Allerdings im positiven Sinne.
Denn als klarer Außenseiter gegen den Tabellenführer gab es auf dem Papier eigentlich nichts zu holen. Auf der Platte sah das allerdings ganz anders aus, so dass die Sport-Union bis in die Schlussminuten an zwei Punkten schnupperte – dem abgezockten Spitzenreiter aber letztlich mit 28:31 (13:15) unterlag.
Volle Ballei sieht einen temporeichen Schlagabtausch
Die 1178 Zuschauer in der sehr gut gefüllten Ballei sahen von Beginn an eine äußerst temporeiche Begegnung, in der die Gastgeberinnen unerschrocken mitspielten und sich gegen den ungeschlagenen Tabellenführer zwei frühe Zwei-Tore-Führungen erarbeiteten. Nach einem 0:3-Lauf gab beim Stand von 7:8 (13.) dann zunächst der BVB den Takt vor, ohne das Spiel jedoch komplett zu kontrollieren. Daher wechselten die Führungen munter hin und her, bis die Halbzeit erstmals Gelegenheit zum Durchschnaufen bot.
Dass die Schwarz-Gelben mit einer knappen 15:13-Führung in die Kabine gingen, war ihren vielen schnellen Toren geschuldet gewesen. Zwar machte die Sport-Union offensiv einen spielfreudigen Eindruck, doch in der Abwehr mühte sich das Zeitz-Team um Zugriff.
Bruggeman macht als Kreisläuferin einen guten Job
Weil neben Kim Hinkelmann (Patellasehne) mit Stefanie Kaiser (Magen-Darm-Beschwerden) auch die zweite Neckarsulmer Kreisläuferin ausfiel, übernahm Annefleur Bruggeman die Rolle am Kreis. „Das hat sie ja schon ein paar Mal gemacht“, war Zeitz bereits vor Spielbeginn zuversichtlich, mit der Niederländerin eine gute Alternative aufbieten zu können.
Die 27-Jährige machte ihre Sache ordentlich, agierte zeitweise auch als vierte Spielerin aus dem Rückraum heraus und bekam in der Defensive Unterstützung der großgewachsenen Veronika Andrysková. Doch zu oft lag das Spielgerät nach eigenen Treffern zu schnell auch im eigenen Gehäuse – obwohl Torhüterin Lena Ivancok erneut einen guten Abend erwischt hatte.
Nuancen entscheiden ein ausgeglichenes Spiel
Nach Wiederbeginn änderte sich am und im Spiel nichts. In einem Duell auf Augenhöhe entschieden in jeder Szene Nuancen. Mal zugunsten der Sport-Union, mal zugunsten der Dortmunder Borussinnen. Am Ende leisteten sich die Gastgeberinnen einige Fehlwürfe und -pässe zu viel, doch das Gefühl war trotz der Niederlage ein besseres als am vergangenen Sonntag in Leverkusen.
Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (15 Paraden); Orowicz – van der Linden (3), Holste (3), Hagen (2), Bruggeman (3), Smits (7/1), Pollakowski (6/3); Gudmestad (2), Gkatziou (2), Holtman, Riner, Andrysková.
Erfolgreichste Werferinnen Borussia Dortmund: Alicia Langer (7), Maraike Kusian (5).
Schiedsrichter: Daniel Halbach/Sebastian Halbach.
Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm: 4/4; Borussia Dortmund: 3/5.
Zeitstrafen: 2/2.
Zuschauer: 1178.