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Sport-Union Neckarsulm möchte Borussia Dortmund Stress machen

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Zu ihrem letzten Spiel vor der WM-Pause ist bei der Sport-Union Neckarsulm am Mittwoch Borussia Dortmund zu Gast in der Ballei. Die Mannschaft von Trainer Thomas Zeitz kämpft um Punkte und ein gutes Gefühl für die spielfreie Zeit.

Einmal noch alles reinwerfen wollen Lilli Holste (am Ball) und die Sport-Union Neckarsulm am Mittwoch gegen Borussia Dortmund. „Wir müssen schauen, dass wir wieder zurück in die Spur kommen“, sagt die Rückraum-Spielerin.
Einmal noch alles reinwerfen wollen Lilli Holste (am Ball) und die Sport-Union Neckarsulm am Mittwoch gegen Borussia Dortmund. „Wir müssen schauen, dass wir wieder zurück in die Spur kommen“, sagt die Rückraum-Spielerin.  Foto: Larissa Eisele

Chancenlos in Blomberg (20:29), chancenlos in Oldenburg (24:31), chancenlos in Bensheim (31:39) und zwischendrin eine erst sehr gute erste und dann eine sehr schlechte zweite Spielhälfte gegen Frisch Auf Göppingen (29:28): Den Bundesliga-Handballerinnen der Sport-Union Neckarsulm ist ihre Leichtigkeit im vergangenen Monat fraglos etwas abhanden und damit der Erfolgslauf der ersten Saisonwochen zum Erliegen gekommen.

Die Bewertung des ersten Saisondrittels ist angesichts von 8:6 Punkten und Platz fünf weiterhin positiv und wird es auch bleiben – unabhängig davon, wie sich die Sport-Union am Mittwochabend (19.30 Uhr) in ihrem letzten Spiel vor der Weltmeisterschaftspause gegen Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund schlagen wird. Doch vor allem das „Wie“ des Auftritts wird darüber entscheiden, ob die Euphorie der ersten Saisonwochen rückblickend womöglich zu groß und zu voreilig gewesen ist.

Nationalspielerinnen wollen mit Rückenwind zur Weltmeisterschaft

„Ich glaube nicht, dass wir nach dem guten Start zu positiv waren. Ich denke, wenn es gut läuft, sollte man auch positiv sein. Umso mehr müssen wir jetzt kämpfen und uns wieder finden, damit es wieder gut läuft“, sagt Kamila Kordovská. Für die tschechische Rückraum-Akteurin geht es außerdem darum, sich mit einem guten Gefühl zur Nationalmannschaft zu verabschieden.

„Wir müssen im Training Gas geben, uns einarbeiten, und auch wieder mental nach oben kommen. Wir Nationalspielerinnen wollen mit einem Erfolgserlebnis zur Weltmeisterschaft“, macht Lena Ivancok vor dem Duell mit dem BVB unmissverständlich klar, wohin der Weg am Mittwoch führen soll. Auch ihr Trainer sieht es so: „Nichts ist schlimmer, als sich mit einem schlechten Gefühl in eine so lange Pause zu verabschieden“, betont Thomas Zeitz. „Wir brauchen daher zu hundert Prozent ein gutes Spiel – mit einer besseren Abwehrleistung als in Bensheim.“


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16 Spiele, 16 Siege: BVB hat beste Erinnerungen an die Sport-Union

Dass es für die Sport-Union in ihrem letzten Pflichtspiel für sechs Wochen nicht einfach wird, lässt sich an den Zahlen ablesen: Die Borussia um Ex-Neckarsulmerin Sarah Wachter zwischen den Pfosten und Rückkehrerin Alina Grijseels in der Rückraum Mitte hat in dieser Spielzeit national einzig bei der HSG Bensheim/Auerbach verloren (32:38) und bislang auch alle 16 Bundesliga-Partien gegen die Sport-Union gewonnen.

Möglicherweise könnte der Kalender für die Schwarz-Gelben jedoch zur Belastung werden: Erst am Sonntagnachmittag ist die Mannschaft von Trainer Henk Groener bei CS Gloria Bistrita in Rumänien im Kampf um den Einzug in die Champions-League-Playoffs gefordert gewesen (32:36). Bevor beide Teams am nächsten Sonntag in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle zum Rückspiel erneut aufeinandertreffen, muss der BVB rund 75 Stunden nach dem Anwurf in Rumänien nun in Neckarsulm ran.

„Wir müssen ihnen vom ersten Moment an Stress machen, Gas geben, Zweikämpfe führen und sie vor Aufgaben stellen. Wenn wir das schaffen, wird sich die Belastung bei ihnen bemerkbar machen“, ist Thomas Zeitz überzeugt. Dazu stehen ihm mit Ausnahme von Alessia Riner (Reha nach Kreuzbandriss) weiterhin alle Spielerinnen zur Verfügung.


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Was passiert nach der Halbzeit? Thomas Zeitz möchte sich etwas einfallen lassen

Etwas anderes könnte sich Zeitz allerdings zum Start in die zweite Spielhälfte einfallen lassen, nachdem seine Mannschaft die ersten Minuten nach Wiederbeginn in den vergangenen Partien jeweils spielvorentscheidend verschlafen hat. Gedankenspiele dazu gebe es, bestätigt der Trainer: Mögliche Sorgen vor der Wiederaufnahme des Spiels müssten raus aus den Köpfen seiner Spielerinnen.

Ob das mit einer verkürzten Kabinenansprache und anschließenden „Aufwärm-Sprints“, einer Halbzeit-Ansprache auf dem Feld oder einem Überzahl-Start im Sieben-gegen-sechs gelingen soll? Dazu ließ sich Zeitz noch nicht in die Karten schauen. Klar ist einzig: „Wir müssen schauen, dass wir wieder zurück in die Spur kommen und wieder unsere Leistung abrufen“, wie Lilli Holste betont. „Wenn wir das schaffen, haben wir keine Zweifel, dass es wieder nach oben geht.“


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Falken, VfR und Co.
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Neues Team Unterland startet Ticket-Aktion zum Auftakt


Team Unterland

Das Duell der Sport-Union mit Borussia Dortmund ist das erste von fünf Spielen, dass das neugeschaffene Team Unterland, bestehend aus den Neckarsulmer Bundesliga-Handballerinnen, den Heilbronner Falken, den Heilbronn Reds, dem TSB Horkheim sowie dem VfR Heilbronn, als Teil eines Kombi-Tickets anbietet. Aktions-Tickets und Restkarten gibt es auch noch an der Abendkasse.


Hallensituation in Neckarsulm und Dortmund

Sowohl die Sport-Union Neckarsulm als auch Gegner Borussia Dortmund haben in den vergangenen Monaten an der Infrastruktur ihrer Sportstätten gearbeitet. Die Sport-Union hatte nach einem missglückten ersten Aufbau der neuen LED-Bande, bei dem die Abstände und Fluchtwege zwischen der Bande und der mobilen Unterrang-Tribüne auf der Westseite der Ballei zu gering waren, vorübergehend auf eine zweireihige Bestuhlung hinter der Bande gesetzt. Inzwischen ist aber eine Lösung gefunden, wie Geschäftsführer Hannes Diller vermeldet: Kleine Rollen unter der Bande sorgen im Notfall für die nötige Mobilität und erlauben somit ab sofort wieder den Aufbau der Zusatztribüne.

In Dortmund hat der BVB gemeinsam mit einem Architekturbüro ein neues Brandschutzkonzept für die Sporthalle Wellinghofen entwickelt, das nach inzwischen erfolgter Abnahme 1520 Fans und damit 20 mehr als von der Liga mindestens gefordert, in der Halle erlaubt. Die zweite Längstribüne, über die der Verein zur nächsten Saison spätestens verfügen muss, soll zudem Ende dieses Jahres installiert werden. Darüber hinaus wurde der Bau einer neuen Vierfach-Sporthalle auf den Weg gebracht.

Der Baubeschluss sieht auf einem 9000 Quadratmeter großen Grundstück im Unionviertel eine Sportstätte mit über 3250 Plätzen und einem hochmodernen Glas-Sporthallenboden vor, die ab Ende 2029 und dann auch als Schulsportstätte genutzt werden soll. Für Planung und Bau der Halle sowie einer zugehörige Tiefgarage hat der Stadtrat rund 80,5 Millionen Euro veranschlagt. Auch zwei neue Hausmeisterstellen sollen in diesem Zuge geschaffen werden. Finanziert wird das Projekt über das Sondervermögen „Grundstücks- und Vermögensverwaltungsfonds Dortmund“, das dem städtischen Haushalt die Halle anschließend für etwas mehr als 3,5 Millionen Euro pro Jahr „zurückvermietet“.

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