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Sport-Union Neckarsulm zeigt beim VfL Oldenburg von allem ein bisschen zu wenig

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Nur dem zweiten Anzug der Gastgeber aus Niedersachsen kann der phasenweise etwas lethargische Neckarsulmer Bundesligist Paroli bieten. Trainer Thomas Zeitz hilft die Kaderbreite, doch zwei (zu) lange Schwächephasen machen alle Hoffnungen zunichte.

Kamila Kordovská tat dem Neckarsulmer Spiel nach ihrer Hereinnahme gut, doch die Wende brachte die Tschechin in Oldenburg auch nicht.
Foto: Archiv/Lumeos Photography
Kamila Kordovská tat dem Neckarsulmer Spiel nach ihrer Hereinnahme gut, doch die Wende brachte die Tschechin in Oldenburg auch nicht. Foto: Archiv/Lumeos Photography  Foto: Sport-Union Neckarsulm / Lumens

Die Saisonbilanz ist weiterhin positiv, doch statt in der Spitzengruppe findet sich die Sport-Union Neckarsulm in der Handball Bundesliga Frauen vorerst „nur“ an der Spitze des Verfolgerfeldes wieder.

Hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Zeitz ihren Kopf in der Vorwoche gegen Frisch Auf Göppingen (29:28) trotz einer zehnminütigen Schwächephase noch aus der Schlinge gezogen, waren beim VfL Oldenburg zwei sehr schwache Phasen zu Beginn beider Spielhälften eine zu große Hypothek, um ernsthaft ein Wörtchen um den Sieg mitreden zu können. Folgerichtig unterlag eine offensivschwache Sport-Union in Niedersachsen verdient mit 24:31 (15:16).

Siebte Niederlage in Folge: Sport-Union tut sich abermals schwer

Am Ende war es ein Sonntagnachmittag, an dem die Gäste von allem ein bisschen zu wenig zeigten, um den VfL Oldenburg ernsthaft am siebten Liga-Sieg in Folge gegen die Unterländerinnen zu hindern. Es fehlten im Angriff einfache Tore und Tiefe ebenso wie in der Abwehr Bewegung und Paraden der beiden Torhüterinnen.

„Wir haben den letzten Schritt nicht gemacht.“

Munia Smits

„Man hat schon gemerkt, dass wir immer wieder wollten, aber wir haben den letzten Schritt einfach nicht gemacht“, bemängelte Sport-Union-Spielführerin Munia Smits am DF1-Mikrofon und benannte auch die schwache eigene Chancenverwertung, bei der nicht einmal jeder zweite Wurf den Weg ins Tor wand, als Manko. „Das war gar nicht das, was wir uns vorgestellt hatten.“

VfL Oldenburg setzt sich zweimal früh ab

Zwei Drei- und ein Fünf-Tore-Lauf hatten die Gastgeberinnen bis zur 16. Spielminute mit 11:4 in Führung gebracht. Erst danach wachte die Sport-Union in der Kleinen EWE-Arena richtig auf. Die zehn Minuten vor der Halbzeit entschied die Mannschaft von Thomas Zeitz dann mit 9:3 für sich und war dadurch beim Gang in die Kabine und einem Halbzeitstand von 15:16 wieder voll im Spiel.

Weil allerdings auch die Auftaktminuten in Hälfte zwei misslangen, ließ sich der VfL die Punkte nicht streitig machen. „Wir haben uns schon in der ersten Hälfte super schwer getan und dann auch in der zweiten den Faden verloren“, sagte Munia Smits.


Rückraum-Rochaden fruchten, doch der Start in Hälfte zwei misslingt

Thomas Zeitz hatte zu Beginn viel ausprobiert, bis er ein Gegenmittel gegen den in der 5:1-Abwehr geduldig und im Angriff diszipliniert spielenden VfL gefunden hatte: Ein Torhüterinnen-Wechsel von Lena Ivancok, die erstmals in dieser Saison überhaupt kein Faktor war, auf Johanna Fossum brachte einige Paraden. Der unberechenbarere Rückraum Alicia Soffel/Kamila Kordovská/Angunn Gudmestad fand dank Zielstrebigkeit viel mehr Lücken als zuvor Smits, Paulina Uscinowicz und Lilli Holste. Und Oldenburgs Trainer Niels Bötel hatte parallel seine sechs Start-Spielerinnen ausgetauscht, was dem Rhythmus seiner Mannschaft merklich schadete.

Nach der Pause kehrte er personell allerdings umgehend zu seinem ersten Anzug zurück und wurde von seinen Akteurinnen prompt mit geradlinigem Tempospiel und einem 4:0-Start belohnt – zum großen Frust von Zeitz, der seine Spielerinnen sechs Minuten nach Wiederbeginn in einer Auszeit eindringlich an seine Pausenansprache erinnerte: „Worüber haben wir in der Halbzeit gesprochen? Jetzt sind wir wieder da, wo wir vorher waren“, sagte der 51-Jährige mit Blick auf das 15:20 auf der Anzeigetafel. „Wir machen keinen Druck und wir greifen die Positionen nicht an.“


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Bärenstarke Madita Kohorst hält den VfL Oldenburg auf der Siegerstraße

Beides führte ebenso wie die starke Madita Kohorst (16 Paraden) im Oldenburger Tor dazu, dass die Sport-Union elfeinhalb Minuten auf ihr erstes Tor in Hälfte zwei waren musste, bevor Meret Ossenkopp in Überzahl den Bann zum 16:21 brach.

In die Schlussviertelstunde gingen die Gäste bei einem 17:24-Rückstand, so dass sich Spielführerin Smits am Ende einer Auszeit dazu genötigt sah, ihre Teamkolleginnen daran zu erinnern, sich nicht vorführen zu lassen: „Gegenhalten“, forderte die 25-Jährige. Bis auf drei Tore kam die Sport-Union anschließend wieder heran, doch gegen effiziente Oldenburgerinnen war das wie so vieles an diesem Nachmittag: ein bisschen zu wenig.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (5 Paraden); Fossum (2 Paraden) – van der Linden (1), Holste (1), Smits (2), Hinkelmann (2), Uscinowicz (3), Döll (5/3); Gudmestad (2), Bruggeman, Soffel (2), Kordovská (2), Holtman, Ossenkopp (3), Albers (1).

Erfolgreichste Werferinnen VfL Oldenburg: Jenny Behrend (6), Marie Steffen (6).

Schiedsrichter: Marvin Völkening/Jonas Zollitsch.

Siebenmeter: VfL Oldenburg: 2/2; Sport-Union Neckarsulm: 3/4.

Zeitstrafen: 4/4.

Zuschauer: 1835.

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