Erfolgreicher Start in EM-Qualifikation für Nationalspielerinnen der Sport-Union
Während Antje Döll und Lena Ivancok mit Siegen in die Qualifikation zur Europameisterschaft 2026 gestartet sind, fällt die Bilanz bei Kamila Kordovská und Paulina Uscinowicz im EHF Euro Cup gemischt aus.

Noch vor der am 26. November in Stuttgart und Trier beginnenden Weltmeisterschaft hat in der am vergangenen Sonntag zu Ende gegangenen Nationalmannschaftspause die zweite Runde der Qualifikation für die nächste Europameisterschaft begonnen, die vom 3. bis 20. Dezember 2026 in Tschechien, Polen, Rumänien, der Slowakei und der Türkei ausgetragen werden wird.
Während sich mit der Österreicherin Lena Ivancok und Antje Döll (Deutschland) zwei Spielerinnen von Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm mit ihren Nationalmannschaften noch für das Turnier qualifizieren müssen, sind Kamila Kordovskás Tschechinnen und Paulina Uscinowicz’ Polinnen als Gastgeber bereits sicher dabei. Im EHF Euro Cup messen sie sich daher mit den drei anderen Co-Ausrichtern sowie den ebenfalls bereits qualifizierten drei besten Mannschaften der vergangenen Europameisterschaft: Norwegen, Dänemark und Ungarn.
Deutschland: Zwei Pflichtsiege für Antje Döll in Gruppe 3
Das Heimspiel in Gummersbach gegen Nordmazedonien (34:18) und das Gastspiel in Hasselt gegen Belgien (40:21) wurden für die Deutsche Nationalmannschaft zu den erwartet klaren Angelegenheiten. In beiden Partien lief es für die DHB-Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch, der zwar verletzungsbedingt auf Ex-Neckarsulmerin Nina Engel verzichten musste, in Sarah Wachter und Nicole Roth aber zwei ehemalige Torhüterinnen der Sport-Union berufen hatte, nur zu Beginn jeweils ein wenig unrund.
Antje Döll hatte gegen Nordmazedonien allerdings keinen guten Tag erwischt. Ein Treffer bei vier Versuchen von außen waren für die Spielführerin ein magerer Wert, obwohl die DHB-Auswahl ansonsten im Tempospiel zu überzeugen wusste. Ganz anders sah es dann in Belgien aus. Vier Siebenmeter-Tore, dazu zwei Treffer von außen und einer aus dem Zentrum waren für Döll gleichbedeutend mit einer Trefferquote von 87,5 Prozent und dem Top-Wert aller deutschen Spielerinnen.
„Wir sind zufrieden mit dem Verlauf der Woche, haben gut und viel trainiert und ich glaube schon, dass wir noch einmal ein Stück weiter gekommen sind“, sagte Bundestrainer Gaugisch mit Blick auf die nahende Weltmeisterschaft im eigenen Land.
Österreich: Standesgemäßer Start für Lena Ivancok in Gruppe 6
Keine Tore, aber insgesamt 18 Paraden gelangen Lena Ivancok bei den beiden Siegen von Österreichs Nationalmannschaft gegen Israel (39:30) und Griechenland (29:22), gegen das das ÖHB-Team erstmals überhaupt angetreten war. Die Torhüterin sammelte in ihren Länderspielen 56 und 57 mehr Spielzeit als ihre deutlich unerfahrenere Konkurrentin Andela Roganovic und sorgte somit dafür, dass die Alpenrepublik die Länderspielpause mit vier erwarteten Punkten beendete, obwohl die Spannung in beiden Partien in der Schlussphase merklich abgefallen war.
Österreichs Teamchefin Monique Tijsterman war daher zwar mit den Punkten, nicht aber mit den Leistungen ihrer Mannschaft zufrieden. „Wir werden diese Woche eingehend aufarbeiten und wissen, dass wir Richtung WM die Fehlerquote reduzieren müssen. Das ist wirklich wichtig. In der Deckung braucht es mehr Abstimmung und im Angriff werden wir die zweite Welle mehr forcieren“, sagte die Niederländerin nach dem Griechenland-Spiel.
Ein Wiedersehen gab es dabei für Lena Ivancok mit ihren ehemaligen Neckarsulmer Teamkolleginnen Vasiliki Gkatziou und Agni Zygoura. Spielmacherin Zygoura, die seit Januar dieses Jahres für den amtierenden türkischen Pokal- und Supercup-Sieger Bursa BBSK auflauft, traf bei sieben Versuchen viermal, Gkatziou (seit Saisonbeginn zurück bei P.A.O.K. Thessaloniki) blieb torlos.
Polen: Paulina Uscinowicz feiert 26. Geburtstag mit Euro-Cup-Sieg
Mit einem 28:20-Heimsieg beim Euro-Cup-Debüt gegen die Slowakei und einer 29:34-Auswärtsniederlage gegen Rumänien beendete die Nationalmannschaft Polens um Paulina Uscinowicz die zurückliegende Länderspielperiode im hochkarätig besetzen EHF Euro Cup. Punktgleich mit Rumänien steht Polen damit nach den ersten beiden Spielen auf Rang drei der Vorrunden-Gruppe 1.
In beiden Partien gelang der Rückraum-Schützin jeweils ein Treffer, wobei die Trefferquoten bei 33 beziehungsweise 20 Prozent eher schwach waren. Immerhin: gegen die Slowakei steuerte der Neckarsulmer Sommerneuzugang von der Bank kommend auch vier Vorlagen bei und wurde nach dem Spiel anlässlich ihres 26. Geburtstags von 1534 Zuschauern gefeiert.
Tschechien: Sieben Tore, aber keine Siege für Kamila Kordovská
Kamila Kordovská und die Auswahl Tschechiens hatten in Vorrunden-Gruppe 2 des EHF Euro Cups gegen Dänemark (25:41) und gegen Ungarn (20:31) keine Chance auf Punkte. Mit drei Treffern in Skandinavien und vier gegen Ungarn gehörte die Rückraum-Spielerin zwar jeweils zu den Protagonistinnen und treffsichersten Spielerinnen ihrer Mannschaft, doch verhindern konnte sie die Niederlagen nicht. Ein Tor gegen Dänemark erzielte auch die ehemalige Neckarsulmerin Veronika Andrysková (DHK Baník Most).
Weiter geht es für das Quartett am nächsten Samstag mit der Sport-Union Neckarsulm im Bundesliga-Alltag. Ab 18 Uhr sind zum sechsten Spieltag erneut die Frauen von Frisch Auf Göppingen in der Ballei zu Gast, die die Sport-Union dort vor rund vier Wochen im Achtelfinale des DHB-Pokals mit 31:28 bezwungen hatte.
Paula Hofer für DHB-U18 treffsicher
Ebenfalls auf Länderspielreise war während der Nationalmannschaftspause Paula Hofer von Drittligist SG Schozach-Bottwartal. Die 17-Jährige feierte als Teil der personell neu aufgestellten U18-Nationalmannschaft von Bundestrainer Gino Smits und Co-Trainerin Maike Daniels einen Heimsieg gegen die Schweiz in Steißlingen (37:34), musste sich im Rückspiel in Schaffhausen allerdings mit 33:34 geschlagen geben. Mit jeweils fünf Toren zählte Hofer in beiden Spielen jedoch zu den besten deutschen Torschützinnen.




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