Nationalspielerinnen der Sport-Union Neckarsulm verbuchen während der Länderspielpause Erfolgserlebnisse
Auf die vorletzte Abstellungsperiode vor der Weltmeisterschaft blickt das Nationalspielerinnen-Quartett der Sport-Union Neckarsulm trotz Niederlagen positiv zurück. Antje Döll, Lena Ivancok, Kamila Kordovská und Paulina Uscinowicz waren für ihre Heimatländer im Einsatz.

Nicht uneingeschränkt erfolgreich, aber doch mit einigen guten Leistungen und (weiterem) sportlichem Rückenwind im Gepäck sind die vier Nationalspielerinnen der Sport-Union Neckarsulm zu Wochenbeginn von ihren Nationalmannschaften ins Unterland zurückgekehrt.
Vor dem Zweitrunden-Duell im DHB-Pokal mit Frisch Auf Göppingen am Samstag (18 Uhr, Ballei) hatte Neckarsulms Trainer Thomas Zeitz während der Länderspielpause in Kleingruppen und an Feinheiten im Zusammenspiel mit den beiden Kreisläuferinnen Merle Albers und Kim Hinkelmann arbeiten lassen und seinen Spielerinnen zudem ein verlängertes freies Wochenende gewährt. „Alle sind aber inzwischen positiv und voller Tatendrang zurückgekommen“, versichert der 51-Jährige.
Deutschland: Döll als Top-Torschützin gegen die Niederlande
Kein freies Wochenende, dafür aber ein Erfolgserlebnis gegen eine Top-Nation hatten die Deutschen Handballerinnen um Spielführerin Antje Döll. Rund zwei Monate vor Beginn der Heim-Weltmeisterschaft unterlag die DHB-Auswahl zwar zunächst der Niederlande in Eindhoven (31:35), revanchierte sich dann aber zwei Tage später mit einem 27:22-Erfolg vor 4149 Zuschauern im „Rückspiel“ in Krefeld.
Döll war in den Niederlanden nur einmal erfolgreich gewesen, beim Sieg mit fünf Treffern dann allerdings (gemeinsam mit Alina Grijseels) treffsicherste Torschützin der Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch, der einmal mehr auch die Ex-Neckarsulmerinnen Sarah Wachter (Borussia Dortmund) und Nina Engel (HSG Bensheim/Auerbach) in sein Aufgebot berufen hatte. „Ich denke, wir sind auf einem sehr guten Weg. Wir sind weiter als beim letzten Mal“, sagte Döll dem TV-Sender DF1 mit Blick auf den Stand der WM-Vorbereitung.
Polen: Uscinowicz’ Verletzung bleibt folgenlos
Ohne eigenen Treffer blieb Paulina Uscinowicz beim anfangs mühevollen 30:26-Erfolg der Nationalmannschaft Polens in Gnesen gegen Serbien. Allerdings holte das Team von Trainer Arne Senstad in der zweiten Spielhälfte einen Fünf-Tore-Rückstand (11:16) noch auf, was beim WM-Teilnehmer, der es in Gruppe E in Rotterdam mit Frankreich, Tunesien und China zu tun bekommen wird, für Selbstvertrauen sorgte. Uscinowicz war im Duell mit den Serbinnen zwar umgeknickt, wie Thomas Zeitz berichtet, hat aber von den Neckarsulmer Ärzten inzwischen Grünes Licht für einen Einsatz am Samstag bekommen und trainierte bereits am Mittwoch wieder mit der Mannschaft.
Tschechien: Norwegen bleibt gegen Kordovská & Co. eine Klasse für sich
Ein erfolgreiches Mini-Turnier (mit einem erwartbaren Sieger) absolvierte die Tschechische Nationalmannschaft um Neckarsulms Spielermacherin Kamila Kordovská und Ex-Sport-Union-Spielerin Veronika Andrysková in Eger. Nach Siegen gegen Kroatien (26:25; vier Kordovská-Tore) und die Türkei (32:25; zwei Tore) wurde das Endspiel gegen Olympiasieger Norwegen eine klare Angelegenheit: an der 15:37-Niederlage änderten auch zwei Kordovská-Tore wenig.
„Das Spiel und sein Ergebnis haben gezeigt, wie weit die norwegische Mannschaft uns voraus ist und woran wir arbeiten müssen. Die Norweger sind einfach die beste Mannschaft der Welt, aber das Turnier war eine gute Vorbereitung. Wir konnten viele Angriffs- und Verteidigungsoptionen ausprobieren, also war es insgesamt definitiv positiv“, wurde Kordovská auf der Internetseite des Tschechischen Handball-Verbands zitiert.
Österreich: Gut aufgelegte Ivancok kann Niederlage nicht verhindern
An eine starke erste Spielhälfte konnte Österreich mit Torhüterin Lena Ivancok am vergangenen Samstagabend im Testspiel gegen Brasilien nicht anknüpfen. Beim 26:33 (18:17) verlor die ÖHB-Auswahl in der ausverkauften Josef-Welser-Sporthalle in Tulln nach dem 16:11 (21.) in der Offensive den Faden. Ivancok machte auch nach Wiederbeginn eine gute Partie, konnte die Niederlage jedoch nicht verhindern. „Nach dem Seitenwechsel haben wir zu viele Tore kassiert und selbst nur acht erzielt. Trotzdem bin ich zufrieden, die Spielerinnen haben über die ganze Woche hinweg gut gearbeitet“, sagte Teamchefin Monique Tijsterman.
Gefeiert wurde vor über 1000 Zuschauern aber trotzdem, denn mit der ehemaligen Neckarsulmerin Stefanie Kaiser (108 Länderspiele) sowie Laura Bauer, Petra Blazek und Mirela Dedic wurden vier Ex-Nationalspielerinnen nach ihrem Karriereende für ihre Verdienste im Nationaltrikot geehrt.