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Sport-Union Neckarsulm feiert besten Saisonstart seit vier Jahren

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Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm überrollt den Buxtehuder SV in einer furiosen Schlussphase. Vor der bevorstehenden Länderspielpause machen ausgerechnet zwei Nationalspielerinnen in Top-Form den Unterschied.

In Feierlaune: Antje Döll (Zweite von links), Paulina Uscinowicz (Nummer 78) und Torhüterin Lena Ivancok jubeln mit ihren Teamkolleginnen über den Sieg.
In Feierlaune: Antje Döll (Zweite von links), Paulina Uscinowicz (Nummer 78) und Torhüterin Lena Ivancok jubeln mit ihren Teamkolleginnen über den Sieg.  Foto: Seidel, Ralf

Thomas Zeitz und Lena Ivancok waren sich nach Spielschluss einig: „Ja, es könnte eigentlich direkt weitergehen“, sagten der Trainer der Sport-Union Neckarsulm und seine Torhüterin im Angesicht des 31:22 (13:13)-Erfolgs gegen den Buxtehuder SV am Samstagabend unabhängig voneinander. Der zweite Sieg im dritten Saisonspiel hat beim Handball-Bundesligisten Lust auf mehr gemacht. Auf mehr Spiele, auf mehr Siege, auf mehr Punkte. Daher kommt die bevorstehende Pause mit Länderspielen etwas ungelegen.

Denn erstmals seit der Spielzeit 2021/2022 steht die Sport-Union nach drei Spieltagen mit einem positiven Punkteverhältnis da. Vor vier Jahren – wie auch in der später abgebrochenen Spielzeit 2020/2021 und mit Trainer Emir Hadzimuhamedovic in der Aufstiegssaison 2016/2017 – war die Mannschaft unter Trainerin Tanja Logvin ebenfalls mit 4:2 Zählern in die Saison gestartet. Andere Zeiten, andere Geschichten. Dass die aktuelle Neckarsulmer Mannschaft gewillt ist, ihre eigenen Geschichten zu schreiben, demonstrierte sie gegen den BSV.


Trainer Thomas Zeitz strahlt Gelassenheit aus

„Wir hatten eine durchwachsene Trainingswoche, aber man sieht die Qualität und wie alles zusammenwächst. Daher hatte ich zu keiner Sekunde in diesem Spiel Bedenken, dass wir das am Ende nicht nach Hause bringen“, erklärte Thomas Zeitz seine auffällige Gelassenheit während des Spiels, das bis zu seiner Auszeit beim Stand von 22:20 in der 50. Minute ein Duell auf Augenhöhe gewesen war. „Ich bin schon überzeugt“, schob der Trainer noch hinterher, als wollte er das Vertrauen in sein eigenes Tun und seine Spielerinnen unterstreichen. Wächst da etwa ein neues Selbstverständnis?

„Guck’ her, das geht in die richtige Richtung.“

Thomas Zeitz

„Neun Tore Unterschied hat das Spiel nicht ganz hergegeben“, bremste der Cheftrainer. „Wir sind immer noch am Lernen.“ Das Spiel über die Außen, die Variabilität im Rückraum und die kompromisslose Zweite Welle hatten Zeitz jedoch gefallen. „Es waren Sachen dabei, über die man sich freuen und von denen man sagen kann: Guck’ her, das geht in die richtige Richtung.“

Sport-Union kommen Erfahrungen aus Halle-Neustadt zugute

Obwohl noch ausbaufähig, war das Neckarsulmer Spiel schon zu Beginn besser als in den beiden ersten Saisonspielen gewesen. Lena Ivancok parierte früh zwei Siebenmeter, Paulina Uscinowicz deutete ihre Wurfqualitäten an und die Zahl der Technischen Fehler blieb gering. Dass sich die Gäste aus Buxtehude nach 17 Minuten b

eim 10:7 erstmals auf drei Tore abgesetzt hatten, sorgte bei der Sport-Union zudem nicht für Verunsicherung. Stattdessen stand es trotz der unangenehmen BSV-Deckung zur Halbzeit wieder pari.


„Die Erfahrung aus der vergangenen Woche, als wir mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Halbzeit gegangen sind, hat uns diesmal geholfen. Denn wir wussten, dass das Spiel ruckzuck kippen kann, wenn wir alles reinwerfen und an uns glauben“, erklärte Antje Döll, warum die aus der Vergangenheit bekannte Hektik nach Rückständen diesmal ausblieb. „Und wir wussten, dass wir das Spiel nicht in den ersten zehn Minuten gewinnen können“, ergänzte Lena Ivancok.

Döll und Ivancok im verbalen Doppelpass

Es waren die Nationalspielerinnen, die ihrer Mannschaft ab der 38. Minute den Weg zum Sieg ebneten: Ivancok parierte Wurf um Wurf und Döll erzielte Tor um Tor, so dass die Sport-Union die Oberhand gewann. Die Zahlen – Ivancok parierte 47 Prozent aller Bälle, Döll hatte eine Trefferquote von 90 Prozent – waren so beeindruckend, dass fast ein wenig unterging, dass auch Kim Hinkelmann als Abwehrchefin einen super Job gemacht hatte.


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„Wir sind ein bisschen smarter geworden und haben es geschafft, in der Abwehr endlich mal richtig zuzupacken“, betonte Döll. „Und Lena hat uns heute auch ganz oft den Arsch gerettet“, ergänzte die 36-Jährige lachend. Die Gelobte retournierte schließlich ebenso gekonnt wie sie zuvor gehalten hatte: „Mit einer guten Abwehr kann ich hinten auch etwas halten; ich bin stolz auf die Mädels“, sagte Ivancok.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (17 Paraden); Fossum – Ossenkopp (5), Gudmestad (3), Hinkelmann (3), Smits (4), Uscinowicz (3), Döll (9/2); Bruggeman, Soffel (1), Kordovská (1), Holtman, van der Linden, Albers, Holste (2).

Erfolgreichste Werferinnen Buxtehuder SV: Anika Hampel (7/6), Maj Rika Nielsen (5).

Schiedsrichterinnen: Sophia Janz/Rosana Sug.

Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm: 2/2; Buxtehuder SV: 6/8.

Zeitstrafen: 2/1.

Zuschauer: 868.

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