Erfolgreiche WM-Playoffs für Nationalspielerinnen der Sport-Union
Fast alle aktuellen und zukünftigen A-Nationalspielerinnen der Sport-Union Neckarsulm haben sich am vergangenen Wochenende für die Weltmeisterschaft in Deutschland und den Niederlanden qualifiziert.

Nach und nach nimmt das 32 Nationen umfassende Teilnehmerfeld der 27. Handball-Weltmeisterschaft der Frauen (27. November bis 14. Dezember) Gestalt an. Am vergangenen Wochenende endete mit den Playoffs die Qualifikationsphase in Europa, so dass neben den Ausrichtern (Deutschland/Niederlande), Titelverteidiger Frankreich und den drei erfolgreichsten Mannschaften der vergangenen Europameisterschaft (Ungarn/Norwegen/Dänemark) auch elf weitere europäische Nationen die Gewissheit haben, im nächsten Winter um den WM-Titel spielen zu dürfen.
Auch für die Sport-Union Neckarsulm herrscht somit ein wenig mehr Planungssicherheit, welche Spielerinnen der Bundesligist wohl an ihre jeweiligen Nationalmannschaften wird abstellen müssen. Ein Überblick, welche Neckarsulmerinnen beim WM-Turnier in Deutschland auflaufen könnten.
Schweiz – Slowakei 68:46
Wenig Probleme hatten die Schweiz und Linksaußen Alessia Riner über beide Playoff-Spiele mit der Slowakei. Schon nach der starken zweiten Hälfte beim 38:22 (16:15) in St. Gallen war das Duell mehr oder weniger entschieden. Riner erzielte im Heimspiel bei fünf Versuchen vier Tore und war beim 30:24 (14:12) im Rückspiel dreimal erfolgreich. Für die Eidgenossinnen ist es die erste WM-Teilnahme überhaupt.
Polen – Nordmazedonien 45:39
Ungewohnt zurückhaltend war Paulina Uscinowicz in den beiden Spielen der Polinnen gegen Nordmazedonien (22:18/23:21). Auf zwei Tore und zwei Zeitstrafen kam der Sommer-Neuzugang vom HSV Solingen-Gräfrath, der derzeit noch die 2. Bundesliga kurz und klein schießt, im Hinspiel in Koszalin. Im Rückspiel am Samstagabend blieb die 25-Jährige bei erneut zwei Zwei-Minuten-Strafen torlos.
Tschechien – Ukraine 61:46
Ohne die gerade erst wiedergenesene Veronika Andrysková, dafür aber mit Kamila Kordovská (Vier Tore), die im Juli von Handball Plan-de-Cuques zur Sport-Union stoßen wird, machte die Tschechische Republik kurzen Prozess mit der Ukraine. Ein 35:19-Erfolg im nordböhmischen Chomutov kam bereits nach dem ersten der beiden Partien einer Vorentscheidung gleich. Das aufgrund der Kriegshandlungen in der Ukraine ins litauische Jonava verlegte Rückspiel verloren die Tschechinnen knapp (26:27), qualifizierten sich aber dennoch.
Österreich – Türkei 66:54
Keine überragenden Zahlen, wohl aber einen wichtigen Sieg brachten Torhüterin Lena Ivancok und die Österreicherinnen durch ihren 36:29-Heim-Erfolg gegen die Türkei mit ins Rückspiel nach Amasya. Ivancok spielte viel und kam auf 26 Prozent gehaltener Bälle. Beim 30:25-Sieg im Rückspiel stand vorwiegend Konkurrentin Denise Kaufmann im Tor. Stefanie Kaiser war nach der EM aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.
Vasiliki Gkatziou war mit Griechenland bereits im vergangenen Oktober in der ersten Qualifikationsrunde in einer Dreiergruppe mit Litauen und Großbritannien ausgeschieden. Einzige weitere Akteurin mit A-Nationalspielen wird bei der Sport-Union ab Sommer Meret Ossenkopp sein. Damit die 26-jährige Rechtsaußen aber noch in den Kader von Bundestrainer Markus Gaugisch rutscht, muss sie wohl ein herausragendes erstes Halbjahr in Neckarsulm spielen.