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Sport-Union Neckarsulm feiert Viertelfinal-Einzug

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Stuttgart einem Schritt näher: Dank einer starken Mannschaftsleistung zieht die Sport-Union gegen Frisch Auf Göppingen ins Viertelfinale des DHB-Pokals ein. Die Kaderbreite macht den Unterschied.

Acht Tore, eine Vorlage und eine fast 90-prozentige Trefferquote: „Sie hat vorne wirklich ein Riesen-Spiel gemacht“, sagte Trainer Thomas Zeitz über Kamila Kordovská. Die Tschechin machte im Zweitrunden-Duell mit Frisch Auf Göppingen sehr viel richtig.
Acht Tore, eine Vorlage und eine fast 90-prozentige Trefferquote: „Sie hat vorne wirklich ein Riesen-Spiel gemacht“, sagte Trainer Thomas Zeitz über Kamila Kordovská. Die Tschechin machte im Zweitrunden-Duell mit Frisch Auf Göppingen sehr viel richtig.  Foto: Kunz, Christiana

Als seine Spielerinnen am Samstagabend kurz nach der Schlusssirene erst von rechts nach links und anschließend von links nach rechts hüpften, beobachtete Thomas Zeitz die Feierlichkeiten aus sicherer Entfernung, aber mit einem äußerst zufriedenen Gesichtsausdruck. War es Stolz? Genugtuung? Freude? Erleichterung?

„Vor allem die Gewissheit, dass wir jetzt offenbar wirklich so langsam das Mindset und verinnerlicht haben, dass wir auch nach Rückschlägen noch Möglichkeiten haben, zu gewinnen“, sagte der 51-jährige Trainer, nachdem er mit der Sport-Union Neckarsulm kurz zuvor ins Viertelfinale des DHB-Pokals eingezogen war. Ein lange umkämpfter, letztlich aber verdienter 31:28 (14:14)-Erfolg gegen Frisch Auf Göppingen hatte es möglich gemacht – nach fünf vergeblichen Versuchen in den vergangenen Jahren.


Gastgeberinnen drehen nach Soffels Ausgleich den Spieß um

„Wir haben es jetzt scheinbar wirklich geschafft, dass man niemanden mehr verzweifelt auf dem Feld herumirren sieht, sondern jeder versucht, sich an den Plan und den Kopf auch bei einem Rückstand weiter oben zu halten. Damit bin ich sehr zufrieden, weil es die Grundvoraussetzung von allem ist“, führte Zeitz weiter aus.

Seine Spielerinnen mussten in den ersten 30 Minuten lange reagieren, statt selbst zu agieren, hatten sich aber trotz Drei-Tore-Rückständen immer wieder herangekämpft, bis Alicia Soffel mit ihrem Treffer zum 12:12 (25.) dem Spiel endgültig eine neue Richtung gab.

Sport-Union nutzt Luisa Schulzes Zeitstrafe

Denn ab da, und dann spätestens nach der Halbzeit, war es die Sport-Union, die das Spielgeschehen diktierte; die nun kompakter verteidigte und ihre Angriffe konzentrierter zu Ende spielte.

Nach 35 Minuten führten die Gastgeberinnen dann ihrerseits mit drei Treffern (19:16) und ließen sich auch vom nachfolgenden 20:20 nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen zogen sie während einer Zeitstrafe für Ex-Neckarsulmerin Luisa Schulze wieder auf 23:20 (46.) davon.

Neckarsulmer Pokal-Erfolg hat viele Gesichter

Wer wollte, fand auch am Samstag individuelle Glanzlichter: Torhüterin Lena Ivancok hatte ihre hervorragende Bundesliga-Form über die Länderspiel-Pause konserviert und war einmal mehr der gewohnt sichere Rückhalt. Kamila Kordovská sorgte nach der Pause im Angriff ständig für Unruhe, Annefleur Bruggeman stopfte im anfangs noch etwas löchrigen Abwehrverbund immer wieder sich auftuende Lücken. Und Alicia Soffel machte ihr bislang bestes Spiel im Neckarsulmer Trikot.


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Doch es war vor allem die Kaderbreite, die der Sport-Union den Viertelfinal-Einzug bescherte. Zeitz konnte wechseln, Belastungen steuern, die am Knöchel verletzten Kim Hinkelmann und Paulina Uscinowicz ohne Leistungsabfall ersetzen und hätte nach ihren seit Wochen starken Trainingseindrücken in Lynn Holtman noch eine weitere Akteurin ins Geschehen werfen können. „Diese Breite hilft uns“, sagte Zeitz. Ebenso hatte geholfen, dass aus dieser Breite die Spitze wurde, als genau das nötig gewesen war.

Das Bett ruft: Thomas Zeitz hat keine Zeit zum Feiern

Unmittelbar nach dem Spiel war Thomas Zeitz dann bald auf dem Weg ins heimische Bett. Für große Feierlichkeiten war er nicht zu haben – auch wenn die ersehnte Final-Four-Teilnahme nun nur noch einen Sieg entfernt ist. Es galt Schlaf nachzuholen.

Doch nicht die Frisch-Auf-Frauen hatten ihn in den Tagen vor dem Zweitrunden-Spiel um diesen gebracht, sondern seine eigenen. Am Donnerstagabend hatte das Warten auf Nora jedoch ein Ende gehabt. Töchterchen und Mutter Sarah van Gulik sind wohlauf. Die Sport-Union Neckarsulm war es am Samstagabend ebenfalls.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (14 Paraden); Fossum – Ossenkopp (2), Gudmestad, Hinkelmann (1), Smits (6), Uscinowicz (3), Döll (2/1); Bruggeman (2), Soffel (5), Kordovská (8), Holtman, van der Linden (1), Albers (1), Holste.

Erfolgreichste Werferinnen Frisch Auf Göppingen:Haruno Sasaki (8/2), Sina Ehmann (5).

Schiedsrichter: Markus Kauth/Andre Kolb.

Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm: 1/3; Frisch Auf Göppingen: 3/4.

Zeitstrafen: 3/2.

Zuschauer: 569.

Rund um das Pokal-Spiel

Einige bekannte Gesichter tummelten sich am Samstagabend in der Ballei. Selina Lindemann (TuS Metzingen) und Carmen Moser nutzten etwa die Gelegenheit, um zwei ihrer ehemaligen Vereine im direkten Duell zu sehen und auch Bensheims Lucie-Marie Kretzschmar fieberte mit. Wem die Rückraum-Spielerin die Daumen drückte, war unschwer zu erkennen: Die 25-jährige Ex-Neckarsulmerin trug das neuste Sport-Union-Trikot.

Am Hallenmikrofon zu hören bekam das Trio dabei eine ungewohnte Stimme: Luca Bauer war auf dessen Empfehlung für den verhinderten Felix Christmann eingesprungen. Der SWR-Journalist, der üblicherweise beim Südwest-Drittligisten TV Kirchzell im Einsatz ist, benötigte (anders als die Spielerinnen der Sport-Union) keine Anlaufzeit.

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