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Heilbronn und Hohenlohe
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Halbes Jahr nach Hochwasser in der Region: Betroffene kämpfen bis heute mit Folgen

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Vor knapp einem halben Jahr traten nach tagelangem Dauer- und Starkregen Flüsse in der Heilbronner Region über die Ufer. Das Hochwasser hinterließ mancherorts massive Schäden. Noch bis heute kämpfen Betroffene mit den Folgen.


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Vor knapp einem halben Jahr, zwischen dem 30. Mai und 3. Juni 2024, trafen heftige Starkregen-Zellen den Südwesten und Teile Bayerns und überfluteten ganze Gemeinden. Auf anhaltenden Dauerregen folgten lokal begrenzte und zum Teil heftige Starkregenereignisse.

Bereits der Dauerregen hatte zu schweren Hochwassern an Neckar, Rhein, Donau und deren Nebenflüssen geführt. Innerhalb von nur fünf Tagen fiel laut dem Deutschen Wetterdienst teils mehr als das durchschnittliche Monatssoll für Mai, stellenweise sogar das 2,5-Fache (bezogen auf den Referenzzeitraum 1991–2020). An einigen Wetterstationen wurden dabei neue Rekord-Niederschlagswerte gemessen.


Hochwasser in Region Heilbronn und Hohenlohe: Wie ist die Lage nach sechs Monaten?

Besonders schwer getroffen in Baden-Württemberg hat es die Gemeinde Rudersberg im Rems-Murr-Kreis. In mehreren Ortsteilen wurden teils Häuser von den Fluten weggerissen, im Ortskern standen zahlreiche Geschäfte unter Wasser. Im benachbarten Schorndorf starben zwei Menschen in den Fluten.

In Rudersberg ist der Wiederaufbau noch lange nicht abgeschlossen. Achim Laidig, Hauptamtsleiter der Gemeinde, rechnet mit jahrelangen Arbeiten. "Wir werden alleine bei unseren Gemeindegebäuden mit Sicherheit die nächsten zwei oder drei Jahre beschäftigt sein", sagte er der dpa. Rund die Hälfte der Gemeindegebäude sei beschädigt, acht müssten bis auf den Rohbau entkernt und saniert werden. 

Auch die Region Heilbronn und der Hohenlohekreis blieben von Überschwemmungen nicht verschont. Neckar, Jagst, Kocher und Ohrn traten über die Ufer, Felder und Straßen wurden überflutet. Rund zwei Wochen zuvor hatte ein Unwetterereignis mit Starkregen Überflutungen in Gemmingen verursacht.

Bayern und Baden-Württemberg sollen nach dem verheerenden Hochwasser rund 112 Millionen Euro an EU-Fluthilfe bekommen. Wie die zuständige Europäische Kommission Ende Oktober in Brüssel mitteilte, sieht ein Plan vor, dafür den sogenannten EU-Solidaritätsfonds anzuzapfen. Aus ihm können Zuschüsse für die teuren Aufräumarbeiten und Wiederaufbaumaßnahmen gezahlt werden. Nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums belaufen sich die Schäden des Hochwassers von Anfang Juni auf rund 444 Millionen Euro im Regierungsbezirk Stuttgart. dpa

In Neckarsulm-Obereisesheim, Lauffen und Künzelsau hinterließen Schlamm und Müll ein Bild der Verwüstung. In Obereisesheim wurde der Biergarten „Happy Match“ stark in Mitleidenschaft gezogen. Betreiber und freiwillige Helfer kämpften monatelang mit der Beseitigung der Schäden. Ein Teilbereich des Innenraums konnte erst Mitte September wieder geöffnet werden.

In Lauffen beschädigte das Hochwasser die Räume des Lokals Klostergartenlaube samt Außenbereich. Die Stadt am Neckar war auch Wochen später noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Im Hohenlohekreis wurden rund 50 Keller überflutet – Anwohner in Künzelsau leiden noch bis heute an den Folgen des Kocher-Hochwassers.

Auch für die Landwirte, die Ackerflächen am Neckar bewirtschaften, waren die Überschwemmungen verheerend. Felder lagen tagelang unter Wasser, und große Mengen von Gras, das als Tierfutter vorgesehen war, sowie angeschwemmte Äste und Müll mussten entsorgt werden. 

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