Kocher, Jagst, Neckar und Co.: Aufräumen nach dem Hochwasser
Mehrere Orte im Raum Heilbronn waren stark von Dauerregen und Überschwemmungen betroffen. Das Hochwasser hinterlässt Spuren, die nun beseitigt werden.

Am Montag sind viele Menschen an den Flussgemeinden in der Region Heilbronn mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Was sie eint, ist Erleichterung: Die Pegel von Kocher, Jagst und Neckar sinken. Die Macht des Wassers in der Region wirkt bei Fahrten durch die Flusstäler dennoch noch immer beeindruckend.
„Es ist halt so, das gehört hier einfach dazu“, sagt Marlene Föll aus Widdern. Das Elternhaus der 31-Jährigen liegt recht tief an der Jagst. „Heute würde der Bau wahrscheinlich gar nicht mehr genehmigt werden“, sagt sie. Ihr kleiner Sohn sitzt auf einer Treppenstufe und schaut seiner Mama dabei zu, wie sie Schlamm in eine Schubkarre packt und aus der Einfahrt schiebt. Hochwasser wie diese bedeuteten eben immer Arbeit, sagt Föll, und so hoch wie dieses Mal sei es länger nicht gewesen.
Pegelstände an Kocher, Jagst und Neckar sinken
Beim Hochwasser im Jahr 1993 drang die Jagst sogar bis ins Haus. Sie hätten zwar eine Spundwand zum Schutz, Sandsäcke reichten dieses Mal aber aus. Der Pegel geht deutlich zurück. Föll geht davon aus, dass so bleiben wird. „Wir orientieren uns immer am Pegelstand in Dörzbach“, sagt sie.
Auch ein paar Orte weiter, in Neuenstadt-Kochertürn am Kocher, sinkt der Pegelstand am Montagvormittag. Die Wassermassen am Haus von Oliver Bertsch haben sich zurückgezogen. Ein toter Karpfen liegt neben der Einfahrt. „Einen anderen haben wir retten können, den hier nicht“, sagt Bertsch. Er blickt in seinen Garten, der Pool ist noch überschwemmt, die neue Terrasse auch. „Hoffentlich hat es die Fließen nicht rausgedrückt“, sagt Bertsch.
Vielerorts blieben auch am Montag noch Straßen und Brücken gesperrt. Zum Beispiel die Neckartalstraße bei Untereisesheim oder die Kocherbrücke zwischen Neuenstadt und Kochertürn. Dies führte zu Verkehrsproblemen für Ortsansässige und Berufspendler.