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Modellpläne bei Audi: So fährt die Marke vollelektrisch in die Zukunft

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Audi bringt 2026 seinen Einstiegs-Stromer in den Handel. Ein Jahr später folgt ein Elektro-Sportwagen aus Heilbronn. Das Werk Neckarsulm aber wartet noch auf ein volumenstarkes E-Auto.


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Stellenabbau, Absatzflaute in China, US-Zölle. Die Liste der Negativschlagzeilen in der Autobranche ließe sich beliebig fortschreiben. Dem kann sich auch Audi nicht entziehen. Von Januar bis September hat die VW-Tochter weltweit rund 1,176 Millionen Fahrzeuge an seine Kunden übergeben.

Das ist ein Minus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bei der Marke mit den vier Ringen ist nun aber ein Aufwärtstrend zu erkennen: Im Einzelmonat September stieg der Absatz um fünf Prozent auf 152.000 Einheiten.

Audi will den Anteil der E-Autos am Gesamtabsatz deutlich steigern

Positiv ist bei Audi die Entwicklung der vollelektrischen Fahrzeuge: In den ersten drei Quartalen hat der Autobauer 163.533 E-Autos ausgeliefert, das ist ein Plus von 41,1 Prozent. „Ein Plus von 67 Prozent bei den Auftragseingängen der vollelektrischen Modelle in Westeuropa in den ersten drei Quartalen zeigt, dass sich die Auslieferungen auch in den kommenden Monaten weiter steigern werden“, so eine Audi-Sprecherin.

Gemessen am Gesamtabsatz lag der Anteil der Stromer bei Audi von Januar bis September bei knapp 14 Prozent. Nach Informationen der Heilbronner Stimme hat sich das Unternehmen für das Gesamtjahr ein Ziel von 15 bis 20 Prozent gesetzt.

Audi-Standort Heilbronn produziert künftig den emotionalsten Stromer

Einziges Elektroauto von Audi aus der Region ist aktuell der E-Tron GT, der am Standort Böllinger Höfe in Heilbronn produziert wird. In zwei Jahren folgt dort der nächste Stromer: 2027 startet in Heilbronn ein vollelektrischer Sportwagen, der aktuell unter dem Projektnamen C-Sport entwickelt wird.

Noch ist der Audi Concept C eine Studie. 2027 soll der Start der Serienversion des Elektro-Sportwagens aus Heilbronn erfolgen.
Noch ist der Audi Concept C eine Studie. 2027 soll der Start der Serienversion des Elektro-Sportwagens aus Heilbronn erfolgen.  Foto: Audi

„Das ist für Audi und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Böllinger Höfen ein wichtiges Zeichen. Die Manufaktur bietet mit ihrer einmaligen Symbiose aus Handwerkskunst und Smart Factory ideale Voraussetzungen, dieses emotionale Elektromodell zu fertigen“, sagt Audi-Chef Gernot Döllner.

Audi-Chef Döllner: „Elektromobilität setzt sich perspektivisch durch“

An vollelektrischen Fahrzeugen lässt der 56-Jährige keine Zweifel aufkommen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Elektromobilität sich perspektivisch weltweit durchsetzt“, sagt Audi-CEO Döllner im Gespräch mit unserer Zeitung. „Schauen Sie sich nur mal die Innovationsgeschwindigkeit im Bereich des Elektroautos an. Da bewegt sich in kurzer Zeit unglaublich viel.“

Elektroautos sind vor allem aufgrund der Batterien immer noch teurer als Verbrenner. Allerdings beobachtet Gernot Döllner hier Bewegung. „Die Preise haben sich in den vergangenen Jahren bereits angenähert“, sagt der Audi-Chef. „Als Hersteller steht für uns eher die Marge im Fokus. Und in diesem Punkt sehen wir bis zum Ende des Jahrzehnts eine Parität zwischen Verbrenner- und Elektroauto.“

Das vollelektrische Einstiegsmodell von Audi ist derzeit stark getarnt bei Testfahrten unterwegs und wird 2026 vorgestellt.
Das vollelektrische Einstiegsmodell von Audi ist derzeit stark getarnt bei Testfahrten unterwegs und wird 2026 vorgestellt.  Foto: The CarSpy/Stephen Hancock

Audi: 2026 startet das kleinste E-Auto für Preise um die 40.000 Euro

In den nächsten Jahren plant die VW-Tochter neben dem Elektro-Sportwagen noch viele weitere Stromer. „2026 folgt unser vollelektrisches Einstiegsmodell, das wir an unserem Stammsitz in Ingolstadt produzieren werden“, so Döllner. „Es wird ein Elektrofahrzeug in der Klasse, in der auch der A3 angesiedelt ist.“ Seither war nicht viel über das Design und weitere Details von Audis Einstiegs-Stromer bekannt, der intern den Projektnamen A3 CUV trägt. A3 für die Größe, also in der Kompaktklasse. CUV steht für Cross Utility Vehicle. Damit ist gemeint, dass ein Fahrzeug mehrere Karosserieformen miteinander vereint.

Nun zeigt sich, wohin die Reise geht: Unserem Fotografen sind vergangene Woche auf der Großglockner Hochalpenstraße in Österreich stark getarnte Prototypen von Audis kleinstem E-Auto vor die Linse gefahren. Seitlich fällt die Dachlinie nach hinten ab, hinten sind trotz Tarnung eine durchgängige Lichtleiste und ein Spoiler an der Heckscheibe zu erkennen. Auf den ersten Blick schaut das neue E-Auto wie eine kleinere Version des Q4 E-Tron aus, zugleich ähnelt er auch ein wenig dem einstigen Aluminium-Kleinwagen A2 aus Neckarsulm.

Daher kursieren auch mögliche Namen wie Q2 E-Tron und A2 E-Tron. Wie der Stromer tatsächlich heißen wird, lässt Audi ebenso offen wie weitere Details. Derzeit sickern immer wieder Informationen über das kleine E-Auto von Audi durch. Die Preise sollen nach Informationen aus Unternehmenskreisen um die 40.000 Euro starten. Zum Vergleich: Das günstigste E-Auto von Audi ist aktuell der Q4 E-Tron, er steht ab 46 150 Euro bei den Händlern.

Audi: Das sind die neuen E-Autos für die nächsten Jahre

Apropos Q4 E-Tron: Das Elektro-SUV erhält im neuen Jahr eine Modellüberarbeitung. Zudem werden besonders dynamische Versionen des A6 E-Tron und Q6 E-Tron erwartet. Allerdings werden die Topmodelle, die unter der Ägide der Audi Sport GmbH aus Neckarsulm entstehen, wohl nicht das Kürzel RS im Namen tragen. Intern ist immer wieder vom Begriff Performance die Rede. 2028 folgt dann in der Mittelklasse der A4 E-Tron für den Stammsitz des Herstellers Ingolstadt als Pendant zum A5 mit Verbrennungsmotoren aus Neckarsulm.

Einziges E-Auto von Audi aus der Region ist derzeit der E-Tron GT, der in Heilbronn gebaut wird
Einziges E-Auto von Audi aus der Region ist derzeit der E-Tron GT, der in Heilbronn gebaut wird  Foto: Audi

Audi: Welche E-Autos kommen in Zukunft an den Standort Neckarsulm?

Stellt sich die Frage, wie es perspektivisch in Neckarsulm weitergeht. Aktuell bescheren die neuen Modelle A5 und A6 dem Standort eine gute Auslastung. In diesem Jahr rechnen die Verantwortlichen damit, dass die Zahl der gefertigten Fahrzeuge die Marke von 200.000 Autos leicht knackt. Was wird aber, wenn das Volumen der Verbrenner mittel- und langfristig sinkt? Diese Frage wurde auch am vergangenen Donnerstag bei der Betriebsversammlung diskutiert.

Antworten blieb der Vorstand allerdings schuldig. Im Zuge der Zukunftsvereinbarung aus dem Frühjahr wurde festgeschrieben, dass eine Belegung von A4 E-Tron und A6 E-Tron ab etwa 2030 am Standort Ingolstadt geplant ist – „unter der Voraussetzung, dass die strategische Kapazitätslücke am Standort Neckarsulm aufgefüllt werden kann“. Mit welchen Modellen das der Fall sein soll, ist bisher allerdings völlig offen.

Audi Neckarsulm: Stromer für die Oberklasse kommen später als zunächst geplant

Ungeklärt ist auch nach wie vor, wie es mit dem Neckarsulmer Topmodell A8 weitergeht. Wie die Heilbronner Stimme unlängst exklusiv vermeldet hatte, entwickelt Audi die Luxuslimousine noch einmal als Verbrenner. Die beiden geplanten E-Autos für die Oberklasse kommen nun wohl erst in den 2030er-Jahren auf den Markt. Die neue Plattform für die beiden Elektro Projekte Landyacht (Limousine) und Landjet (SUV) verzögert sich.

Viel entscheidender aber ist das aktuelle Verhalten der Kunden. „Wenn wir auf die Märkte weltweit schauen, dann sehen wir, dass die Elektromobilität im D-Segment, also in der Oberklasse, in der der A8 positioniert ist, sich deutlich langsamer entwickelt, als man das noch vor einiger Zeit angenommen hat“, sagt Audi-Chef Döllner. Klarheit soll nun die anstehende Planungsrunde des VW-Konzerns bringen, in der Investitionen und Werkbelegungen für die nächsten fünf Jahre entschieden werden.

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