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Audis Geschichte, Modelle und der Standort Neckarsulm: alle Infos zum Autobauer

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Audi zählt zu den Premiumherstellern unter den deutschen Autobauern. Auch am Standort Neckarsulm rollen Fahrzeuge vom Band. Alles zur Geschichte und den wichtigsten Daten im Überblick.


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Die Audi AG ist ein deutscher Automobilhersteller, der seit den 1960er Jahren zum Volkswagen-Konzern gehört. Der Stammsitz des Unternehmens befindet sich im bayerischen Ingolstadt, der Konzern unterhält darüber hinaus mehrere weitere Standorte – einen davon in Neckarsulm im Landkreis Heilbronn. Der Autobauer wirbt mit dem Slogan „Vorsprung durch Technik“ und wird zu den Premiumherstellern gezählt. Der Umsatz beläuft sich im Jahr 2024 auf 64,5 Milliarden Euro.

Die bewegte Geschichte von Audi: Gründung, Weltkrieg und Aufstieg zur Oberklasse

Die Geschichte des Automobilkonzerns Audi begann mit einem Streit. Am 16. Juli 1909 gründete August Horch mit Unternehmern aus Zwickau die „August Horch Automobilwerke GmbH Zwickau“, nachdem er wegen Spannungen aus der von ihm gegründeten Firma „August Horch & Cie Motorwagenwerke Zwickau“ ausgestiegen war. Nach Querelen um den Namen Horch folgte am 25. April 1910 die Umbenennung in „Audi Automobilwerke GmbH Zwickau“. Horch bedeutet in lateinischer Übersetzung Audi. 

Das erste Fahrzeug der Marke Audi rollte im Jahr 1910 vom Band des Zwickauer Werkes, welches 1915 in die Aktiengesellschaft „Audiwerke AG Zwickau“ überging. Wie viele weitere Unternehmen geriet auch Audi während der Weltwirtschaftskrise 1928 in finanzielle Schwierigkeiten. Während der 1930er Jahre verzeichnete Audi mit über 50 Prozent den höchsten Marktanteil in der Luxusklasse im Deutschen Reich. 

Im Jahr 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, folgte die Einbindung von Audi in die Kriegs- und Rüstungsproduktion. Rund 17.300 Zwangsarbeiter und 3700 Häftlinge aus Außenlagern des KZ Flossenbürg mussten im Unternehmen arbeiten.

„Vorsprung durch Technik“: Audi-Werbeslogan seit 1971

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden jene Produktionsstätten von Audi, die in der sowjetischen Besatzungszone liegen, enteignet und demontiert, Jahre später folgte der Wiederaufbau. Im Jahr 1949 beginnt in leerstehenden früheren Militärgebäuden der Fahrzeugbau in Ingolstadt.

Die Übernahme Audis von der Volkswagen AG folgte im Jahr 1965 – und im gleichen Jahr erschien das erste Fahrzeug der Marke Audi nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem bei Daimler-Benz entwickelten Viertaktmotor. Der Werbeslogan „Vorsprung durch Technik“ entsteht im Jahr 1971. Die Umbenennung des Unternehmens in Audi AG erfolgt 1985. Mitte der 1990er Jahre startet Audi mit dem Bau des A8 in die Oberklasse.

Audi und die vier Ringe: Das steckt hinter dem Markenzeichen des Autobauers

Die Geschichte des berühmten Audi-Logos reicht weit zurück. Am 29. Juni 1932 erfolgte auf Initiative der Sächsischen Staatsbank der Zusammenschluss der Unternehmen Audi, DKW, Horch sowie der Automobilsparte der Wanderer Werke zur Auto Union AG. Ziel war es, wirtschaftlichen Schwierigkeiten gemeinsam zu begegnen.

Das Logo von Audi sind vier verschlungene Ringe.
Das Logo von Audi sind vier verschlungene Ringe.  Foto: Daniel Löb

Durch die Fusion entstand der zweitgrößte Kraftfahrzeugkonzern in Deutschland. Das bekannte Audi-Unternehmenslogo, vier verschlungene Ringe, steht für die Einheit der vier Gründerfirmen. Jede der vier Marken vertritt ein Fahrzeugsegment.

Die wegweisendsten Audi-Modelle im Überblick

Zahlreiche Fahrzeuge der heutigen Audi AG haben die Automobilgeschichte geprägt – nicht nur wegen ihres Designs, sondern auch wegen ihrer Innovationen. Eine Auswahl der vergangenen Jahre:

  • Audi Typ C: Das Modell wird als „Alpensieger“ berühmt, weil es bei der bekannten „Österreichischen Alpenfahrt“ zwischen 1912 und 1914 mehrere Erfolge erzielen konnte.
  • Der umgekehrte Wanderer: Der Audi Front UW mit Vorderradantrieb wurde in Zwickau produziert, der Motor wurde 1931 von Ferdinand Porsche entwickelt und stammte von der Schwesterfirma Wanderer. Das Getriebe wurde vorne und daher „verkehrt herum“ eingebaut.
  • NSU Quickly: Nach der Präsentation 1953 wird das Moped zum Bestseller, 1959 verließ das Millionste Exemplar das Werk. Für viele gilt das Moped als Kult.
  • Ro 80: Das Fahrzeug erhielt 1968 als erstes aus Deutschland den Titel „Auto des Jahres“
  • Audi 80: Das erste Audi-Modell, bei welchem über eine Million Fahrzeuge vom Band laufen, gilt als richtungsweisend für die Modelle der 1970er Jahre im VW-Konzern und lieferte die Basis für den VW Passat.
  • Audi quattro: Mit diesem Sportcoupé wurde der Allradantrieb populär. Während der Herstellung von 1980 und 1991 folgte eine Dominanz im Rallyesport.
  • Audi avant: Bei seinem Erscheinen 1994 war der Sport-Kombi der bis dato schnellste und stärkste Serien-Audi.
  • Audi A8: Die Marke etablierte sich mit der Oberklasselimousine unter den Premiumherstellern. 
  • Audi TT: Mit diesem Sportwagen machte Audi ab 1998 in der Kompaktklasse Furore und diente als weiterer Baustein für die Positionierung als Premiummarke.

Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Audi-Modelle, die sich großer Beliebtheit erfreuten.

Audi-Konzern im Überblick: Die wichtigsten Köpfe des Autobauers

Vorstandsvorsitzender des Audi-Konzerns ist seit dem Jahr 2023 Gernot Döllner. Zur Konzernführung gehören ebenfalls Geoffrey Bouquot (Technische Entwicklung), Xavier Ros Hernández (Personal), Jürgen Rittersberger (Finanzen, Recht und IT), Marco Schubert (Marketing und Vertrieb), Renate Vachenauer (Beschaffung) und Gerd Walker (Produktion und Logistik). Vorsitzender des Aufsichtsrates ist seit dem Jahr 2022 Manfred Döss. 

Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Audi AG ist Jörg Schlagbauer. Dessen Stellvertreterin ist Rita Beck.

Audi-Werk in Neckarsulm: Wichtiger Arbeitgeber in Heilbronn-Franken

Der Audi Standort Neckarsulm zählt zu den bedeutendsten Arbeitgebern in der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken. Insgesamt sind am Standort 15.515 Beschäftigte tätig. 

Die Geschichte des Audi-Standorts Neckarsulm reicht über 100 Jahre zurück. Dieser wandelte sich von einem Werk für Strickmaschinen zu einer modernen Automobilproduktion.

Am Audi-Standort in Neckarsulm wird auch der Audi A5 produziert.
Am Audi-Standort in Neckarsulm wird auch der Audi A5 produziert.  Foto: Audi

Produziert werden am Audi-Standort Neckarsulm der Audi A5, Audi A6, Audi A8 und der Audi e-tron GT. Der Betriebsratsvorsitzende im Neckarsulmer Werk ist Rainer Schirmer. 

Die Audi AG hat im etwa sechs Kilometer entfernten Industriepark Böllinger Höfe im Raum Heilbronn das Neckarsulmer Werk um eine Fläche von circa 300.000 Quadratmetern erweitert. Dort ist der Sitz der Audi Sport GmbH und der Entstehungsort des vollelektrischen Audi e-tron GT.

Audi Forum in Neckarsulm: Millionen Besucher auf 10.000 Quadratmetern

Neben dem Produktionsstandort befindet sich in Neckarsulm auch das Audi Forum, welches im Mai 2005 eröffnet worden ist. Über drei Millionen Besucher, die sich auf über 10.000 Quadratmetern über die Marke, das Unternehmen und den Standort Neckarsulm informieren können, zählte der Standort bislang.

Das Audi Forum in Neckarsulm hat bislang über drei Millionen Besucher angezogen.
Das Audi Forum in Neckarsulm hat bislang über drei Millionen Besucher angezogen.  Foto: Audi

Geboten ist im Audi Forum Neckarsulm einiges. Dort nehmen etwa Neuwagenabholer ihren Audi entgegen, es gibt Ausstellungen, das hauseigene Restaurant Nuvolari, Lesungen und Konzerte. Zudem können Kunden im Konferenzzentrum Räume für Tagungen oder Workshop-Formate nutzen.

Standorte der Audi Group weltweit im Überblick

Neben den deutschen Stammwerken in Ingolstadt und Neckarsulm betreibt Audi weitere Automobil-Produktionsstätten in Gyor (Ungarn) und San José Chiapa (Mexiko). Zudem laufen auch in den Volkswagen-Werken Zwickau und Bratislava (Slowakei), dem Skoda-Werk in Aurangabad (Indien) und dem Seat-Werk in Mortorell (Spanien) Audis vom Band.

Außerdem produzierte Audi seit dem Jahr 2007 in Brüssel (Belgien) Fahrzeuge. Der kleinste Standort von Audi wurde Ende Februar 2025 schließlich geschlossen und 3000 Mitarbeiter entlassen.

Ein Blick auf den früheren Audi-Standort in Brüssel, welcher im Jahr 2025 geschlossen worden ist.
Ein Blick auf den früheren Audi-Standort in Brüssel, welcher im Jahr 2025 geschlossen worden ist.  Foto: Audi

Zusammen mit Volkswagen betreibt Audi außerdem ein gemeinsames Werk in Curitiba (Brasilien). Und in Asien werden Audi-Fahrzeuge in Kooperation mit der China FAW Group in Foshan und Changchun (China) gebaut.

Audi in der Kritik: Konzert spielte wichtige Rolle im VW-Abgasskandal 2015

Der VW-Abgasskandal um manipulierte Dieselmotoren ab 2015 brachte Audi massive Kritik ein – denn wesentliche Anteile der Software, die für den Betrug zum Einsatz kam, sollen bei Audi entwickelt worden sein. Weltweit waren mehr als zwei Millionen Dieselfahrzeuge der Marke Audi mit dem Motor VW EA189 betroffen. 

Im Jahr 2017 musste Audi wegen einer illegalen Abschalteinrichtung, die von der Software gesteuert worden war, rund 25.000 Fahrzeuge der Modelle A8, A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren der Baujahre 2009 bis 2013 mit Euro-5-Abgasnorm zurückrufen. Zuvor hatten über 100 Polizisten und Staatsanwälte die Audi-Zentrale in Ingolstadt, weitere Standorte und Mitarbeiterwohnungen durchsucht. Im Oktober 2018 musste Audi wegen Aufsichtsverletzungen ein Bußgeld von 800 Millionen Euro zahlen.

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