VfR Heilbronn sendet gegen Balinger U23 ein spätes Lebenszeichen im Abstiegskampf
In einem einseitigen Spiel dauert es sehr lang, bis der VfR Heilbronn das Tor trifft. Doch die Schluss-Offensive gegen die TSG Balingen II trägt dann doch noch Früchte.
Von einem Sechs-Punkte-Spiel will Trainer Markus Lang nichts wissen. Denn obwohl sein VfR Heilbronn als Tabellen-13. am Samstag, 22. März, um 18 Uhr beim lediglich vier Punkte besseren Achten TSG Ballingen II antreten muss, „gibt es für den Sieger nur drei Punkte“. Aber genau die gilt es für die Schwarzweißen, sich nach gleich zwei Rückrunden-Patzern im Abstiegskampf der Fußball-Verbandsliga Württemberg zu sichern. Lang spricht von einer wegweisenden Partie, „die wir unbedingt gewinnen wollen“.
Allerdings genießt der Gegner des VfR Heilbronn nicht nur Heimvorteil, sondern tritt nach dem Erfolg beim FC Esslingen auch mit breiter Brust an. Und außerdem hat die Balinger U23 noch eine Rechnung offen, da sie im Hinspiel mit 0:1 unterlag. Trainer Philipp Wolf sagt in Anbetracht der zuvor stattfindenden Begegnung des TSG-Oberliga-Teams gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“: „Wenn möglich, wollen wir im Anschluss an unsere Partie einen Sechs-Punkte-Samstag mit unserer ersten Mannschaft feiern.“
VfR Heilbronn interessiert nicht, welche Spieler für die TSG Balingen II auflaufen
Der VfR Heilbronn wiederum hat den Gegner genau analysiert, weshalb Trainer Markus Lang betont: „Wir wissen, was uns erwartet, müssen uns vor niemandem verstecken.“ Sein bislang bester Torschütze Julian Schiffmann, der auch gegen sein persönliches Abstiegsgespenst kämpft, verspricht bei der TSG Balingen kein Sterben in Schönheit: „Für uns geht es nur ums nackte Ergebnis.“ Um das erfolgreich zu gestalten, lässt Lang ein flexibles 4-1-3–2 spielen. Und das garantiert beim 2:0 den ersten Sieg des Jahres.
In der Startelf der TSG Balingen II stehen gleich vier Spieler, die eigentlich dem Oberliga-Kader der ersten Mannschaft angehören. Teammanager Zdenko Juric hat das bereits im Vorfeld erwartet und seinen VfR Heilbronn „dementsprechend darauf eingeschworen“. Trainer Markus Lang bekräftigt derweil erneut, dass es ihn nicht interessiere, wer bei Gegnern auf dem Platz stehe – denn: „Wir schauen auf uns, müssen endlich das in Pflichtspielen auf den Platz bringen, was im Training vorzüglich klappt.“
Der VfR Heilbronn bestimmt die Partie bei der TSG Balingen II, trifft aber nicht
Und der VfR Heilbronn startet forsch in die wichtige bei der TSG Balingen II, hat die erste Torchance durch seinen Schlüsselspieler Hakan Kutlu – doch der trifft den Ball nach langem Einwurf nicht richtig (8.). Seine große Offensiv-Klasse beweist in dem Kampfspiel auch Rechtsverteidiger Darian Gurley (26.). Indem er drei Gegenspieler austanzt, sich in den Strafraum tankt – aber: Sein Abschluss landet in den Armen von TSG-Torwart Duha Dogan. Von den Hausherren ist bis zur Pause wenig zu sehen.
Wir zeigen eine sehr gute Einstellung, aber beide Teams gehen extrem viel Risiko ein, und jeder Treffer kann die Entscheidung bedeuten.“
Onur Celik
Dass der VfR Heilbronn die spielbestimmende Mannschaft bei der TSG Balingen II ist, Roman Kasiar kurz vor dem Halbzeit-Pfiff noch den Pfosten trifft und Schiffmann ein Abseits-Tor erzielt, stimmt Klubchef Onur Celik in der Pause durchaus positiv. Dennoch warnt er: „Wir zeigen eine sehr gute Einstellung, aber beide Teams gehen extrem viel Risiko ein, und jeder Treffer kann die Entscheidung bedeuten – insofern wäre ein Punkt am Ende top für uns.“ Allerdings bringt der im Abstiegskampf nur wenig.
VfR Heilbronn sendet mittels Spät-Doppelschlag in Balingen ein Lebenszeichen
Der VfR Heilbronn drückt deshalb weiter gegen die TSG Balingen II auf die Tube, bleibt der Taktgeber in einer Partie gegen den Abstiegskampf. Das Problem dabei: die mangelnde Chancenverwertung. Kasiar vergibt (59.) ebenso wie Knallhart-Linksverteidiger Jannik Dannhäußer (63.) Gurley (69.), David Scheurenbrand (72.) oder Leorant Marmullaku (78.). Doch dann zahlt sich die Dauer-Dominanz aus: Yannick Eitelwein macht das 1:0 (85.), Kasiar das 2:0 (87.). Der Sechs-Punkte-Samstag in Balingen ist futsch.