Spieler kämpft für den VfR Heilbronn – und auch gegen das eigene Abstiegstrauma
Julian Schiffmann kniet sich im Abstiegskampf seines VfR Heilbronn mächtig hinein. Denn ein schneller Klassenerhalt würde ihn selbst auch endlich von einem Fluch befreien.
Er kniet sich rein. Immer. Und ist – obwohl kein Mittelstürmer – mit fünf Saisontreffern der beste Torjäger des VfR Heilbronn. Im Derby der Fußball-Verbandsliga Württemberg gegen den haushohen Favoriten Türkspor Neckarsulm präsentiert sich Julian Schiffmann als auffälligste Offensiv-Kraft der Schwarzweißen. Doch der multifunktionale Mannschaftsdiener, als der der 33-jährige Mittelfeldmann gilt, kämpft auch für sich. Gegen diesen Fluch, der auf ihm zu lasten scheint wie auf keinem anderen.
Es ist eine Tragik, die im Fußball niemand zu wünschen ist, Julian Schiffmann aber zuletzt dreimal hintereinander widerfahren ist. In der Saison 2021/2022 steigt er mit dem TSV Ilshofen aus der Ober- in die Verbandsliga ab, 2022/2023 dann sogar in die Landesliga. Der Neuensteiner wechselt zur Sport-Union Neckarsulm, die gerade aus der Oberliga den Weg nach unten angetreten ist. Und fährt auch mit ihr noch einen weiteren Stock tiefer. Nun steckt er mit dem VfR Heilbronn erneut im Abstiegskampf.
Für Julian Schiffmann hat der VfR Heilbronn zu großes Potenzial, um abzusteigen
Das Talfahrt-Trauma hat Julian Schiffmann mit dem VfR Heilbronn „zu 100 Prozent abgehakt“, wie er zu Saisonbeginn erklärt. In Anbetracht der Ist-Situation – 13. Platz – dürfte es aber ganz langsam wieder gegenwärtig werden, auch wenn der Routinier das negiert: „Wir haben eine zu große Qualität im Kader, um abzusteigen, müssen aber jetzt endlich unser Potenzial auf den Platz bringen.“ Das bedeutet für ihn, „noch aktiver sein, noch mehr Tempo reinnehmen und endlich das Spielglück erzwingen“.

Das kämpferische Auftreten seines VfR Heilbronn im Derby gegen Spitzenreiter Türkspor Neckarsulm macht Julian Schiffmann Mut für die nächsten Partien – denn: „Unsere Chancen hatten ein einstudiertes Muster, nur die Ausbeute passte nicht.“ Und dabei fasst er sich auch an die eigene Nase: „Zumindest eine meiner drei Möglichkeiten muss ich nutzen.“ Wichtig sei es nun, auch mal den Führungstreffer zu erzielen. Schiffmann weiß: „Tore verändern Spiele und dann vielleicht auch mal zu unseren Gunsten.“