Sport-Union trennt sich von Rückraum-Spielerinnen – Gkatziou bleibt ligaunabhängig
Am Saisonende werden zwei seiner vergangenen Sommer-Neuzugänge Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm bereits wieder verlassen. Vasiliki Gkatziou gilt hingegen als gefühlter Neuzugang.

Anderthalb Wochen vor dem Saisonende hat Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm Klarheit bei drei weiteren Personalien geschaffen. Bei den Rückraum-Spielerinnen Agni Zygoura und Arwen Gorb haben sich die Neckarsulmer dazu entschieden, vereinsseitig Optionen zu ziehen, um die Zwei-Jahres-Verträge der Spielerinnen vorzeitig zu kündigen. Mit Vasiliki Gkatziou hat sich die Sport-Union hingegen auf einen Vertragszusatz geeinigt, durch den das bis zum 30. Juni 2025 gültige Arbeitspapier der Griechin auch im Abstiegsfall seine Gültigkeit behält.
Zygouras Verletzungsanfälligkeit verhindert Planungssicherheit
Die Zeit des Trios in Neckarsulm ist von diversen Verletzungen überschattet gewesen. Rechtsaußen Gkatziou (Reha nach gelockertem Kreuzband und einer Meniskusreizung) hat noch kein einziges Pflichtspiel für die Sport-Union absolviert, Gorbs Patellasehnenprobleme sind inzwischen so gravierend, dass auch sie sich am Mittwoch einer Operation hatte unterziehen müssen und daher zu ihren 14 Spielen im Neckarsulmer Trikot (43 Tore) keine weiteren mehr hinzukommen werden. Die 28-jährige Agni Zygoura (12 Spiele/14 Tore) war aufgrund von Schulter-, Achillessehnen- und zuletzt Ellenbogenproblemen ebenfalls meist Zuschauerin und wird ebenfalls nicht mehr für die Sport-Union spielen können.
„Bei Agni Zygoura war es in diesem ersten Jahr aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands eher unglücklich. Beide Seiten haben sich mehr erhofft, aber da steckt man manchmal eben nicht drin. Sie war als Person, auch neben dem Handballfeld, wirklich eine Bereicherung für die Mannschaft. Die Situation mit ihrer Verletzung ist aber auch für die Zukunft weiterhin fraglich, weshalb für uns die Situation zu unsicher gewesen ist“, sagt Thomas Zeitz, der die Entscheidungen als Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion federführend getroffen hat.
Last-Minute-Neuzugang mit Licht und Schatten
Arwen Gorb war im vergangenen Sommer eine Last-Minute-Verpflichtung, die für die Sport-Union, sofern sie spielfähig war, durchaus einen Mehrwert darstellte. „In den Spielen, in denen sie dabei sein konnte, hat sie ihr großes Talent phasenweise gut zeigen können. Aber auch sie war von Anfang an durch ihre Verletzung gehandicapt. Jetzt wird sie an der Patellasehne operiert und macht einen Schritt, der richtig und für sie dringend notwendig ist“, erklärt Zeitz. Auch hier fehlte der Sport-Union allerdings die Planungssicherheit, so dass sie auf eine Weiterbeschäftigung der 21-Jährigen verzichtete.

Das Duo wird wie die übrigen Abgänge Nina Engel, Marloes Hoitzing, Sharon Nooitmeer, Valentyna Salamakha, Amber Verbraeken und Torwart-Trainer Oliver Rieth nach dem letzten Neckarsulmer Spiel der Saison am 25. Mai gegen den HSV Solingen-Gräfrath in der Ballei verabschiedet werden.
Gkatziou und Sport-Union hoffen auf Pflichtspieldebüt
Rechtsaußen Vasiliki Gkatziou und der Verein hoffen hingegen auf einen echten Neustart in der Saison 2024/2025. Die Griechin hatte lediglich in der Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit mitwirken können und war seitdem außen vor. „Wir haben in der kurzen Zeit während unserer Vorbereitung in einigen Spielen gesehen, was Vasi kann und sind froh über ihre Qualität, die wir in der nächsten Saison dann quasi komplett neu dazu bekommen werden. Ihre Reha ist bislang super verlaufen und ich bin der Überzeugung, dass sie topfit in der kommenden Saison einsteigen kann. Mit ihr und Iva van der Linden werden wir nächste Saison dann wieder ein gutes Duo mit unterschiedlichen Qualitäten auf Rechtsaußen zur Verfügung haben“, sagt Thomas Zeitz überzeugt.

„Ich habe die große Hoffnung, dass ich spätestens in den nächsten zwei Monaten beziehungsweise zum Vorbereitungsstart zu 100 Prozent zurück bin, aber das ist natürlich auch von den abschließenden Tests abhängig“, sagt die 26-Jährige selbst. „Ich hoffe, dass ich meiner Mannschaft nach der unglücklichen Saison endlich auch auf dem Feld mehr helfen kann und freue mich sehr auf die kommende Saison bei der Sport-Union“, wird Gkatziou in einer Meldung des Vereins zitiert.
Kaderplanung noch nicht ganz abgeschlossen
Gedankenspiele zur noch offenen Zukunft von Veronika Andrysková wurden ebenfalls bereits angestellt, Offizielles gibt es von Vereinsseite allerdings noch nicht zu vermelden. Thomas Zeitz möchte jedoch mit einem 16 Spielerinnen umfassenden Kader in die nächste Saison gehen. Nach der Absage von Lara Däuble wird daher mindestens noch eine Linkshänderin für den rechten Rückraum gesucht.