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Neckarsulms Top-Torschützin Amber Verbraeken zieht es nach Ostwestfalen

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Sport-Union verliert mit 21-jähriger Niederländerin eine weitere Leistungsträgerin an einen Ligakonkurrenten. Der Kader der nächsten Saison nehme jedoch Formen an, sagt Trainer Thomas Zeitz.

Wird ab Sommer für die HSG Blomberg-Lippe jubeln: Amber Verbraeken zieht es nach zwei Jahren in Neckarsulm nach Ostwestfalen.
Wird ab Sommer für die HSG Blomberg-Lippe jubeln: Amber Verbraeken zieht es nach zwei Jahren in Neckarsulm nach Ostwestfalen.  Foto: Ralf Seidel

Das Szenario ist inzwischen bekannt: Eine Neckarsulmer Leistungsträgerin, ein auslaufender Vertrag und ein Top-Team, das die Fühler nach ebenjener Leistungsträgerin ausgestreckt hat, sind die Zutaten für einen Cocktail, der im Unterland niemandem schmeckt und die Kaderzusammenstellung von Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm und Trainer Thomas Zeitz weiter verkompliziert.

Doch nach Nina Engel (HSG Bensheim/Auerbach) und Sharon Nooitmeer (Thüringer HC) wird im Juni auch Amber Verbraeken die Sport-Union verlassen. Die 21-Jährige unterschrieb bei Ligakonkurrent HSG Blomberg-Lippe einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option auf eine weitere Saison, wie die Vereine am Dienstagnachmittag mitteilten.

Alleinunterhalterin auf Rechtsaußen

"Es war eine schwere Entscheidung, weil es mir hier in Neckarsulm wirklich viel Spaß macht und ich in den beiden Jahren bei der Sport-Union viel lernen konnte. Ich bin eine ambitionierte Spielerin und habe mich nun dazu entschieden, in der kommenden Saison nach Blomberg zu wechseln. Ich bekomme dort hoffentlich die Chance, künftig international spielen zu können und mir damit einen Traum zu erfüllen", sagt Verbraeken zu den Gründen ihres Wechsels.

In dieser Saison ist die ehemalige U20-Nationalspielerin der Niederlande aufgrund von Vasiliki Gkatzious anhaltenden Knieproblemen Alleinunterhalterin auf Rechtsaußen und mit 80 Treffern (4,7 pro Spiel) derzeit erfolgreichste Neckarsulmer Torschützin und treffsicherste Außen-Spielerin der gesamten Bundesliga.

Leistungsexplosion im Spätherbst

Eine richtige Leistungsexplosion legte Verbraeken nach einer eher unterdurchschnittlichen ersten Saison (22 Spiele, 32 Tore, ein Assist) im Spätherbst vergangenen Jahres hin. Seitdem zeigt die Leistungskurve der Linkshänderin jedoch steil nach oben.

War Nina Engel im rechten Rückraum schon in der vergangenen Saison treffsicher, ist die rechte Angriffsseite in dieser Spielzeit auch dank der "Zuarbeit" von Rechtsaußen Verbraeken die klar dominierende im Neckarsulmer Spiel. "Ich gebe in jedem Spiel alles, was ich habe und bekomme viel Vertrauen vom Team und dem Trainer", sagt Verbraeken zu ihren starken zurückliegenden Monaten.

Sport-Union muss beide Top-Torschützinnen ersetzen

"Wir hätten Amber sehr gerne behalten und ich glaube, dass ihr ein weiteres Jahr bei uns sehr gut getan hätte. Aber wir müssen auch dem Rechnung tragen, dass sie aktuell die torgefährlichste Rechtsaußen der Liga ist", sagt Thomas Zeitz. "Wenn dann Angebote kommen, bei denen sie eventuell auch in Europa angreifen kann, dann ist es in unserer Situation einfach schwer, hier mithalten zu können. Aus diesen Gründen müssen wir Amber leider ziehen lassen, das tut uns natürlich weh, aber ich kann ihre Entscheidung dennoch nachvollziehen. Damit müssen wir in unserer sportlichen Situation einfach leben", erklärt der Trainer.

Somit muss die Sport-Union ab Sommer nicht nur bislang 79 Engel-, sondern auch 80 Verbraeken-Tore ersetzen. "Wir sind aber trotz dem Abgang von Amber froh, dass sich nach Kim Hinkelmann und Rabea Pollakowski mittlerweile weitere Spielerinnen für uns entschieden haben und wir in den kommenden Tagen während der spielfreien Pause auch die ersten Unterschriften für unser neues Team veröffentlichen können." verrät Zeitz mit Blick auf die Kaderplanungen für die nächste Saison.

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