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Public Viewing in Heilbronn und Hohenlohe: So profitiert die Gastronomie von der EM

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Nach dem erfolgreichen Start der Deutschen Mannschaft strömen die Fans zum Public Viewing. Biergärten und Gaststätten verzeichnen gute Umsätze.    

Fast alle Plätze im Trappensee-Biergarten sind bei der Übertragung des Spiels Deutschland gegen Ungarn belegt.
Fast alle Plätze im Trappensee-Biergarten sind bei der Übertragung des Spiels Deutschland gegen Ungarn belegt.  Foto: Ralf Seidel

Was viele nicht für möglich gehalten haben, scheint Realität zu werden. Die EM-Stimmung in Deutschland nähert sich langsam dem Niveau des Sommermärchens von 2006 an. Das gilt bereits am Ende der Vorrundenspiele für nahezu alle Bereiche des öffentlichen Lebens.

Das gilt für die sieben Austragungsstätten der Spiele, die nach einer Untersuchung des Instituts für Handelsforschung in Köln (IFH) bereits nach dem ersten EM-Wochenende knapp eine halbe Million zusätzlicher Besucher begrüßen konnten. In die Landeshauptstadt Stuttgart kamen gar 75 Prozent mehr Besucher.

Comeback für Public Viewing: Nationalmannschaft begeistert Fans im Raum Heilbronn

Auch das Public Viewing erlebt eine unerwartete Renaissance und beschert Biergärten und Gaststätten satte Umsätze. „Die Deutsche Fußballnationalmannschaft hat ordentlich geliefert und die Begeisterung bei den Fans ist da“, freut sich Daniel Ohl, Pressesprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Baden-Württemberg über die ersten Signale aus der Gastro-Branche. Zwar gäbe es noch keine verlässlichen Umsatzzahlen, aber die ersten Rückmeldungen seien positiv. „Wenn wir jetzt noch stabil gutes Wetter haben, ist es optimal“, betont Ohl.

In der Region sind die Rückmeldungen fast schon euphorisch. „Es läuft mindestens so gut wie früher. Wir sind alle sehr glücklich“, unterstreicht Food-Court-Betreiber Thomas Aurich. "Am vergangenen Mittwoch hatten 1300 Besucher, beim Spiel gegen die Schweiz waren es etwas weniger", freut sich der Heilbronner Gastronom, der auch Stadtverbandsvorsitzender des Dehoga ist. "Wir hatten an diesem Sonntag einen der Rekordumsätze auf dem Food-Court überhaupt", bilanziert Aurich, der nur die Deutschlandspiele überträgt.


Zufrieden mit Public Viewing: Diese Erfahrungen haben Gastronomen aus der Region Heilbronn gemacht

Im Trappensee-Biergarten fieberten beim Ungarn-Spiel am vergangenen Mittwoch 800 Fans mit der deutschen Mannschaft, im Hartmanns feierten 300 Fans den 2:0 Sieg gegen die Magyaren. Auch im Key West in Öhringen war der Andrang groß. „Wir haben sogar unsere Fläche vergrößern müssen nach dem Andrang beim ersten Spiel“, schildert Sebastian Herrmann, Inhaber der Sportsbar in der Altstadt.

Zu jedem Spiel drängen sich 200 bis 300 Leute auf dem gefühlt viel zu kleinen Vorplatz der Kneipe. „Es ist unglaublich, wie viele Familien mit Kindern da sind“, sagt Herrmann, den es überhaupt freut, „dass die Leute wieder rausgehen“, nachdem die kleinen Kneipen auch nach Corona noch lange mit Besucherschwund zu kämpfen gehabt hatten.

Europameisterschaft in Deutschland: Public Viewing muss man "genießen können"

Das Debakel vom Champions-League-Finale, das ihm als Generalprobe für das Public Viewing zur EM dienen sollte und das Herrmann wegen des steigenden Hochwassers eine Stunde vor Spielbeginn absagen musste, hat der Wirt vom Key West jedenfalls abgehakt – auch, was den verloren gegangenen Umsatz von diesem Abend angeht.


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Nochmal erweitern zur K.o.-Runde will er seine Flächen aber nicht: „Es soll ja auch nicht zu viel sein, sondern übersichtlich und gemütlich bleiben. Public Viewing ist ein Erlebnis, das muss Du genießen können“, ist Herrmann überzeugt.

Keine größeren Vorkommnisse beim Public Viewing im Raum Heilbronn und Hohenlohe

Größere Vorkommnisse gab es während des Public Viewings in der Region nicht. Allerdings brannten Besucher außerhalb des Heilbronner Food-Courts offenbar vor dem Beginn des Spiels gegen die Schweiz bengalische Feuer ab. "Wir haben am Montagmorgen drei leere Hülsen außerhalb des Biergartens gefunden", erläutert Thomas Aurich.


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Im Biergarten, wo es Security-Mitarbeiter gibt, habe es keine Vorfälle gegeben. "Wenn wir so etwas mitbekommen, erteilen wir Platzverweise", versichert Aurich. In Öhringen wurden keinerlei Fälle bekannt. Verschiedene Generationen feierten friedlich zusammen, Exzesse irgendwelcher Art habe es bis dato nicht gegeben, so Sebastian Herrmann.    

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