Schweigeminute und Gedenken an getöteten Polizisten Rouven L.
Der Polizist Rouven L. wird bei einer Messerattacke in Mannheim verletzt und erliegt später seinen Verletzungen. Am Freitag gibt es in ganz Baden-Württemberg Schweigeminuten und Gedenkfeiern.

Update, 12.10 Uhr: In Heilbronn haben sich um 11.34 Uhr Menschen auf dem Marktplatz versammelt, um an Rouven L. zu gedenken. Im Video ist zu sehen, wie das ablief. Mehr als 1000 Menschen haben sich in Mannheim an dem Ort versammelt, an dem der Polizist Rouven L. mit einem Messer attackiert worden war.
Um 11.34 Uhr soll es am heutigen Freitag still werden. Die Polizei Baden-Württemberg hat zu dieser Uhrzeit zu einer landesweiten Schweigeminute aufgerufen. Denn genau vor einer Woche war der Polizist Rouven L. um diese Uhrzeit bei dem Messerangriff in Mannheim verletzt worden. Am Sonntag erlab er seinen Verletzungen.
Am Tatort in Mannheim werden hochrangige Politiker erwartet, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Auch auf dem Heilbronner Marktplatz wollen Menschen zur selben Zeit an den getöteten Polizisten denken. Der Heilbronner Polizeipräsident Frank Spitzmüller hatte von "großem Bestürzen und tiefer Trauer" über den Tod des Mannheimer Kollegen gesprochen.
Toter Polizist nach Messerangriff: Heimatort Neckarbischofsheim veranstaltet Gedenkfeier
In Neckarbischofsheim, dem Heimatort von Rouven L., ist für Freitagabend ab 18.30 Uhr eine Gedenkfeier angesetzt, zu der tausende Menschen erwartet werden. Der dortige Bürgermeister, Thomas Seidelmann, sagte der Heilbronner Stimmenach dem Angriff über Rouven: "Wo er auftrat, da wurde es hell."
Zusätzlich zur Schweigeminute hatte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) auch Trauerflor für die baden-württembergischen Polizeistreifenwagen veranlasst. Außerdem wurden die Flaggen auf Polizeiboten und den Gebäuden von Polizei sowie Innenministerium auf halbmast gesetzt.
Streit um Demos in Mannheim: Nach Gedenkminute für getöteten Polizisten will AfD protestieren
Für Freitag um 18 Uhr hat die AfD zu einer Demonstration unter anderem gegen Islamismus auf dem Marktplatz in Mannheim aufgerufen. Zeitgleich soll eine Gegendemonstration der Antifa stattfinden. Die Stadt hatte am Dienstag vorläufig Veranstaltungen wie Demonstrationen auf dem Marktplatz verboten. Sie erklärte den Platz mit einer Allgemeinverfügung bis zum 16. Juni zum Ort des Gedenkens.
Die AfD klagte dagegen – das Verwaltungsgericht Karlsruhe gab dem Eilantrag am Donnerstag statt. Dagegen legte die Stadt Beschwerde ein. Nun muss der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg entscheiden. Die Stadt sieht für die Demo den nahegelegenen Paradeplatz vor. Mit der Demo solle kurz vor der Europawahl "ein klares politisches Signal in die ganze Republik" gesendet werden, so der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier.
Viele Spenden und Debatte um Abschiebungen: Was die Messerattacke in Deutschland bewirkt hat
Die Mannheimer Messerattacke hatte bundesweit für Anteilnahme gesorgt. Spendenaktionen hatten innerhalb kurzer Zeit mehr als 500.000 Euro für Hinterbliebene ähnlicher Fälle eingebracht. Außerdem hat der Messerangriff eine Debatte um mögliche Abschiebungen losgetreten. Am Donnerstag äußerte sich dazu auch Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag: "Schwerstkriminelle und terroristische Gefährder haben hier nichts verloren."
Stimme.de