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Messerattacke in Mannheim
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Trauer in Heilbronn nach Tod von Rouven L.: "Wir sind eine Polizeifamilie"

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Nach dem Tod des Polizisten Rouven L. in Folge eines Einsatzes auf dem Mannheimer Marktplatz sind Betroffenheit und Trauer auch bei den Heilbronner Kollegen groß.

Heilbronner Polizisten werden weiterhin "mit Bedacht und Vernunft in polizeiliche Lagen gehen", sagt Polizeipräsident Frank Spitzmüller.
Heilbronner Polizisten werden weiterhin "mit Bedacht und Vernunft in polizeiliche Lagen gehen", sagt Polizeipräsident Frank Spitzmüller.  Foto: Berger, Mario

Nach der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz, in deren Folge der Polizist Rouven L. tödlich verletzt wurde, herrscht auch bei den Beamten des Polizeipräsidiums Heilbronn große Betroffenheit. Dort habe man die Nachricht vom Tod des Mannheimer Kollegen "mit großem Bestürzen und tiefer Trauer zur Kenntnis nehmen müssen", sagt Polizeipräsident Frank Spitzmüller. Das sei in Gesprächen mit Beamten aus allen polizeilichen Bereichen zum Ausdruck gekommen.

Tod von Mannheimer Polizist: Schreckliche Tat ist allgegenwärtig

"Natürlich ist das schreckliche Geschehen auch bei Besprechungen allgegenwärtig", so Spitzmüller. Diese besondere Situation beschäftige die Polizistinnen und Polizisten auch in der Käthchenstadt sehr. "Es ist wichtig, darüber zu sprechen", betont der Chef des Heilbronner Polizeipräsidiums.

Bislang seien noch keine Fälle gemeldet worden, in denen das Geschehen eine akute psychische Belastung bei Mitarbeitern hervorgerufen hätte. "Wir haben unsere Führungskräfte angewiesen, auf mögliche Anzeichen zu achten und der Belegschaft die Möglichkeit der psychosozialen Beratung nahezulegen." Dieses Angebot könne jederzeit genutzt werden. "Niemand, der Hilfe braucht, wird bei uns mit seinen Gedanken alleine gelassen", so Spitzmüller. "Wir sind eine Polizeifamilie."

Hat Messerattacke in Mannheim Auswirkungen auf die Arbeit der Polizisten?

Dass die Tat in Mannheim eine direkten Einfluss auf die tägliche Arbeit der Heilbronner Polizeibeamten nehmen wird, glaubt er nicht. "Meine Kolleginnen und Kollegen leisten tagtäglich in allen polizeilichen Situationen hervorragende Arbeit. Eine gewisse Sinn- und Bewusstseinsschärfung ob der Gefährlichkeit unseres Berufes wird mit Sicherheit eintreten", ist Spitzmüller überzeugt. Man werde aber "nach wie vor mit Bedacht und Vernunft in polizeiliche Lagen gehen. Dafür sind wir ausgebildet und das ist unser Anspruch", stellt er klar.

Mögliche Überlegungen, dass in Reihen der Polizei unter dem Eindruck der Tat von Mannheim nun über das bisherige Maß hinaus bei Personal oder Ausstattung nachgerüstet werden müsse, sieht Frank Spitzmüller als unbegründet: "Die relativ angespannte Personalsituation bei der Polizei im Land ist Thema", so der Heilbronner Polizeipräsident, "genauso unterliegt bestmögliche technischen Ausstattung unserer Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten einer regelmäßigen Prüfung."

Nach dem Tod von Rouven L. wurden mehr als 500.000 Euro an Spenden für die Angehörigen gesammelt. 


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