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Messerattacke in Mannheim
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"Feind einer freien Gesellschaft": Ricarda Lang und Armin Laschet diskutieren in Miosga-Talksendung über Islamismus

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Nach dem gewaltsamen Tod eines Polizisten in Mannheim hat die Debatte über politische Konsequenzen begonnen. Eine zentrale Frage dabei: Werden die Gefahren durch Islamismus unterschätzt?

Armin Laschet (links) und Ricarda Lang (rechts) haben sich in einer ARD-Talkshow zu Islamismus geäußert.
Armin Laschet (links) und Ricarda Lang (rechts) haben sich in einer ARD-Talkshow zu Islamismus geäußert.  Foto: Bilder: dpa, Montage: HSt

Wie kann, wie muss die Gesellschaft auf den Tod des jungen Polizisten in Mannheim reagieren? Ist die Bedrohung durch den Islamismus in Deutschland nicht richtig eingeschätzt worden? Deutschland steht unter Schock, nachdem der 29-jährige Polizist seinen schweren Verletzungen in Folge des Messerangriffs vom Freitag erlegen ist – die Diskussion über Konsequenzen hat begonnen.

Auch auf den CDU-Politiker Roderich Kiesewetter hatte es bei einer Wahlkampfveranstaltung am Wochenende einen gewaltsamen Angriff gegeben. Kiesewetter wurde dabei leicht verletzt. Beide Vorfälle haben Debatten über innere Sicherheit ausgelöst. 

Nach Messerattacke in Mannheim: Motiv des Täters ist noch unklar

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte zu der Tat in Mannheim, der Täter müsse „mit maximaler Härte des Gesetzes“ bestraft werden. „Wenn sich ein islamistisches Motiv bestätigt, dann zeigt das, wie stark wir weiter islamistischem Terror entgegentreten müssen“, sagte Faeser. Das Motiv des 25-jährigen Täters ist indes noch immer unklar. Bisher war der Mann, der in Afghanistan geboren wurde und 2014 als Jugendlicher nach Deutschland kam, nicht vernehmungsfähig – er wurde nach der Attacke durch Schüsse verletzt.

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Trotzdem verbanden zahlreiche Politiker ihre Stellungnahmen mit Warnungen vor dem Islamismus. So schrieb FDP-Chef Christian Lindner auf der Plattform X, er sei "wütend, was in unserem Land passiert". Er forderte: „Gegen den islamistischen Terrorismus müssen wir uns zur Wehr setzen.“ Der Bundesfinanzminister kündigte an, die Sicherheitsbehörden dafür weiter finanziell zu stärken. Es müsse Schluss sein „mit falscher Toleranz“.

Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) äußerte sich auf der Plattform ähnlich:  "Wenn sich der nahe liegende Verdacht bestätigen sollte, dass es sich tatsächlich um eine islamistische Tat handelt, dann wird es höchste Zeit für ehrliche Debatten über die Gefahren von Islamismus – ohne Naivität, ohne Scheuklappen, ohne doppelte Standards", so Bayaz dort.

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Diskussion über Islamismus in ARD-Talkshow: Armin Laschet und Ricarda Lang äußern sich zu Messerattacke in Mannheim

In der ARD-Sendung von Caren Miosga am Sonntagabend sollten die beiden Teilnehmer Ricarda Lang (Grüne) und Armin Laschet (CDU) darüber diskutieren, wie die Politik der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung begegnen kann. „Hetze, Krisen, Umbrüche – kann Politik noch zusammenführen?“ lautete das Thema der Sendung, in deren Verlauf auch einige fragwürdige Vergleiche fielen.

So sagte Armin Laschet in Bezug auf das sogenannte Sylt-Video, auf dem feiernde junge Menschen beim Grölen fremdenfeindlicher Parolen zu einem bekannten Partyhit zu sehen sind: „Wir haben uns alle lange über das Sylt-Video aufgeregt, aber über das Kalifat war die Empörung nicht ganz so groß.“ Auf welchen Vorfall er sich beim Stichwort „Kalifat“ konkret bezog, sagte Laschet nicht.

Diskussion nicht länger ausweichen: Islamismus muss ebenso bekämpft werden wie Rechtspopulismus und Antisemitismus

„Was wir sehen, ist eine Form der Enthemmung“, sagte Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang in der Sendung zu Angriffen auf Politiker im Wahlkampf. Zu der Tat in Mannheim sagte sie: „Der Islamismus ist der Feind einer freien Gesellschaft und genau als solcher muss er auch behandelt werden und muss er bekämpft werden, sicherheitspolitisch und gesamtgesellschaftlich."  


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Lang meinte, ähnlich wie ihr Parteikollege Bayaz, es habe in Deutschland lange die Tendenz gegeben, der Diskussion über das Thema auszuweichen, um nicht den Falschen – sie meinte damit die AfD und andere Rechtspopulisten – in die Hände zu spielen. Dabei nutze man diesen gerade dadurch, dass man die Debatte vermeide. Laschet mahnte, der immer aggressiver auftretende Islamismus dürfe auf keinen Fall unterschätzt werden. So wichtig es sei, Rechtspopulismus und Antisemitismus zu bekämpfen, so sehr müsse man auch benennen, was es an islamistischen Vorstellungen in Deutschland gebe.

Nach Messerattacke in Mannheim: Debatte über Islamismus im Bundestag

Laut "Rheinischer Post" soll sich der Bundestag auf Antrag der Unionsfraktion in einer Aktuellen Stunde mit der Tat und der Gewalt gegen Polizisten beschäftigen. Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, sagte der Zeitung: „Die Aktuelle Stunde ist jetzt wichtiger denn je. Der Deutsche Bundestag muss das Thema Gewalt gegen Polizisten und Messergewalt zusammen debattieren.“ Dann müsse auch „Entschlossenheit im Durchsetzen von Abschiebungen von Straftätern und Rückhalt für Polizisten folgen“.

 

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Kommentare

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Jürgen Mosthaf am 04.06.2024 05:18 Uhr

Wir Bürger hören nach solchen Vorfällen immer die gleiche Leier aus der Politik: Tief erschüttert, schockiert, andere Dimension der Gewalt, mit aller Härte des Gesetzes, bla, bla, bla. Tatsache ist, dass Gewalttäter ohne deutschen Pass in der.Bundesrepublik Deutschland ihr Recht auf Schutz verloren haben. Wir wollen solche Menschen nicht in unserer Gemeinschaft. Wir haben genug mit deutschen Straftätern zu tun. Seit 9 Jahren sieht die Politik hilflos zu wie Millionen von Menschen bei uns Schutz vor Krieg, Tod, Terror und Verfolgung suchen. Einige wenige darunter haben es geschafft gerade diese Dinge zu uns zu bringen. Inzwischen können wir nicht einmal mehr die Mehrheit der Anständigen bei uns integrieren. Die Mehrheit der Bundesbürger macht lieber bei Demos gegen Rechts mit anstatt die Politiker bei der Nase zu fassen und diese aufzufordern endlich die Ursachen dieses Rechtsrucks zu eliminieren. Am Sonntag haben wir die Möglichkeit dies auf demokratische Weise zu tun.

Jürgen Mosthaf

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Vinzenz Kummer am 03.06.2024 17:23 Uhr

Hoffentlich, hoffentlich in unsere Politiker jetzt aufgewacht, denn jeder " normale " Bürger hat in denn letzten Jahren gesehen was sich hier entwickelt. Jeder sollte sich auf im Klaren sein, dass ein nicht zu unterschätzende Anteil der "benötigten" Fachkräfte ( so wurde es uns deutschen Bürgern verkauft) null Interesse hat sich hier zu integrieren , unsere Werte, Kultur, Traditionen zu akzeptieren sondern versucht weiterhin nach seinen Bräuchen zu leben und diese versucht hier auszuweiten.
Leider wurden alle Mahner in die rechte Ecke geschoben und damit zum Schweigen gebracht ( ja uch von der Presse). Jeder der mit offenen Augen durch die Innenstädte geht bekommt doch zu sehen wie weit es in Deutschland gekommen ist.
Ja da was in Sylt geschehen ist war nicht okay und ist nicht zu entschuldigen, aber fast schon zu verstehen wenn ein paar angetrunken Id... sich daneben benehmen.
Es ist aber nach meiner Empfindung auch so, dass hier von den " guten " Deutschen eine riesen Story daraus gemacht wurde und bei den Kalifat Demos in Hamburg und Berlin war es dann relativ ruhig.Das ARD berichtete erst auf Druck der Öffentlichkeit ebenso wie andere unterwanderte Infokanäle. Die Politik machte mit doppelter Staatsbürgerschaft oder aktuell nach relativ kurzer Zeit Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft so viele Fehler, dass der Glauben an die Politik verloren ging weil jeder sieht was auf den Straßen, in den Städten und den Ort los ist. Selbst hier im überschaubaren Kreis Heilbronn steht doch fast jeden Tag ein Bericht in der "Stimme".
Wer sich hier daneben benimmt hat ohne grossee Diskussionen ganz einfach seine Aufenthaltsberechtigung verloren. Wegschauen und schön reden ist der falsche Wweg!!

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