Nach Börsenbeben: Musk geht Zoll-Architekten an – "Dümmer als ein Sack Ziegel"
Das Zollpaket von US-Präsident Trump hat ein weltweites Börsenbeben ausgelöst und bei Wirtschaft und Anlegern Panik verursacht. Ökonomen befürchten, dass Deutschland ein weiteres Rezessionsjahr droht. Alle Entwicklungen im Newsblog.
- US-Präsident Donald Trump plant radikales Zollpaket
- Internationale Börsen am Montag auf Talfahrt – Dax erholt sich
- Trump stellt China Ultimatum wegen Gegenzöllen
Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union ist keine Entspannung in Sicht. Der handelspolitische Rundumschlag von US-Präsident Donald Trump ließ die Börsenkurse zum Wochenbeginn weiter abstürzen. Am Montag haben betroffene Länder weltweit über Gegenreaktionen auf die Trump-Zölle beraten – darunter auch die EU-Handelsminister. Im Newsblog berichten wir über die aktuellsten Entwicklungen:
Musk geht Zoll-Architekten an: "Dümmer als ein Sack Ziegel"
20:15 Uhr: Tech-Milliardär Elon Musk eskaliert seine Fehde mit dem Architekten von Donald Trumps Zoll-Rundumschlag mit öffentlichen Beschimpfungen. Peter Navarro sei "wirklich ein Idiot" und "dümmer als ein Sack Ziegel", schrieb Musk bei seiner Online-Plattform X.
Es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die hohen Einfuhrzölle für Risse im Verhältnis des Tesla-Chefs und des US-Präsidenten sorgen. Der 75-jährige Navarro gilt als die treibende Kraft hinter der harten protektionistischen Handelspolitik Trumps. Navarro hatte zuvor nahegelegt, dass Musk unzufrieden mit den hohen Importzöllen sei, da der von ihm geführte Tesla-Konzern auf die Einfuhr günstiger Teile für seine Elektroautos angewiesen sei.
Besonderen Zorn von Musk löste Navarros Behauptung aus, Tesla sei eigentlich kein Autohersteller, sondern montiere die Fahrzeuge nur aus fremden Zulieferungen. "Er will die billigen ausländischen Bauteile", sagte Navarro am Montag im US-Sender CNBC. Musk konterte, Tesla habe den höchsten Anteil von US-Inhalt in seinen Autos.
Trump wartet auf Anruf aus China
17:26 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich gezeigt, dass China im Zollkonflikt verhandlungsbereit bleibt. China wolle unbedingt ein Abkommen schließen, wisse aber nicht, wie es in die Wege geleitet werden könne, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Wir warten auf ihren Anruf. Es wird geschehen!", endete Trump.
Am Vortag hatte Trump mit weiteren Sonderzöllen für China von 50 Prozent gedroht, sollte Peking seine verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent nicht wieder zurücknehmen. Peking zeigte sich davon unbeeindruckt.
Sollten die USA ihre Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde "China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen", teilte das chinesische Handelsministerium mit. Bestünden die USA auf diesem Weg, werde "China sie definitiv bis zum Ende begleiten", so das Ministerium. Das Statement lässt sich auch mit "bis zu Ende kämpfen" übersetzen.
Grüne wollen Bundestags-Sitzung wegen US-Zöllen
14:50 Uhr: Nach dem Willen der Grünen soll der Bundestag noch in der laufenden Woche zusammenkommen, um über das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpaket zu beraten. Die beiden Fraktionschefinnen Britta Haßelmann und Katharina Dröge bieten ihren Kollegen aus Union und SPD an, gemeinsam eine Extra-Sitzung zu beantragen. Das Schreiben an Friedrich Merz (CDU) und Lars Klingbeil (SPD) liegt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor.
Seit Trumps Ankündigung, sämtliche US-Importe mit massiven Zöllen zu belegen, steige die Sorge vor schwerwiegenden Folgen für den internationalen Handel und die Weltwirtschaft, heißt es in dem Brief. "Diese Entwicklungen drohen deutlich spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, die Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Land zu haben." Der neu gewählte Bundestag solle deshalb noch in dieser Woche darüber beraten.
Japanische Börse mit kräftiger Erholung – China verhalten
14:30 Uhr: Die asiatischen Börsen haben sich nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn teils wieder gefangen. Allerdings gestaltete sich die Erholung uneinheitlich. Deutliche Gewinne gab es an den japanischen Börsen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann sechs Prozent auf 33.012,58 Punkte, nachdem er am Vortag fast acht Prozent verloren hatte.
Anders sah es in China aus: Der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandsaktien gewann lediglich 0,8 Prozent. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong tendierte im späten Handel kaum verändert.
In Südkorea setzten auch die Zahlen von Samsung Akzente. Der südkoreanische Handyhersteller und Elektronikkonzern Samsung hatte im ersten Quartal mit einem stabilen operativen Gewinn positiv überrascht. Die südkoreanische Börse legte ebenso wie die Aktie von Samsung leicht zu.
Einige südostasiatische Aktienmärkte haben feiertagsbedingt mit einem Tag Verspätung auf das Zollpaket des US-Präsidenten Donald Trump reagiert und deutlich nachgegeben. So gerieten am Dienstag die Börsen in Jakarta, Ho-Chi-Minh-Stadt und Bangkok stark unter Druck. Die Märkte Südostasiens sind stark exportabhängig und insofern erheblich von den verhängten Importzöllen betroffen.
Der australische Leitindex S&P/ASX 200 zog um 2,27 Prozent auf 7.510 Punkte an.
AfD-Chef Chrupalla zeigt Verständnis für Trump-Zölle
14:22 Uhr: AfD-Chef Tino Chrupalla zeigt Verständnis für die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und äußert sich damit anders als seine Co-Chefin Alice Weidel. Zwar sei die AfD grundsätzlich für freien Handel, zitiert Bild den Politiker. "Aber manchmal muss man Freihandel einschränken, um seine Wirtschaft zu schützen. Präsident Trump will andere Staaten zwingen zu verhandeln. Er will die Handelsbilanz der USA verbessern und die Industrie ankurbeln. Das ist verständlich."
Weidel hatte gesagt, Zölle seien grundsätzlich Gift für den freien Handel. Mit weiteren Bewertungen zu Trumps Schritt hielt sie sich auf Nachfrage aber zurück. Es gehe nicht darum, ob die Zölle nachvollziehbar oder gerechtfertigt seien, sondern darum, sie möglichst zu verhindern. Weidel sprach sich dafür aus, den USA in Verhandlungen aufzuzeigen, dass es für beide Seiten besser sei, sich zu einigen.
Nach Börsenbeben wegen US-Zöllen: Dax zurück über 20.000 Punkte
9:50 Uhr: Der Dax ist nach drei tiefroten Handelstagen am Dienstag mit einem Plus gestartet. Damit knüpfte er an die Tendenz des Vortages an, als er begonnen hatte, sich von dem besonders heftigen Absturz am Montagmorgen zu erholen. Die aggressive US-Zollpolitik von Präsident Donald Trump bleibt jedoch im Fokus und die Unsicherheit hoch, auch wenn erste Schnäppchenjäger bereits wieder vorsichtig zugreifen.
Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex zuletzt um 1,8 Prozent auf 20.150 Punkte zu. Der MDax gewann am Morgen 1,3 Prozent auf 24.967 Punkte und der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50, erholte sich etwas von seinem Absturz mit plus 1,1 Prozent auf 4.709 Punkte.
Rund 24 Stunden zuvor, zum Börsenstart am Vortag, hatte sich der Dax infolge der US-Zollflut der vergangenen Woche scheinbar im freien Fall befunden. Bei etwas unter 18.500 Punkten hatten dann die ersten Schnäppchenjäger aber wieder zugeschlagen, - nach mehr als 17 Prozent Minus seit dem vergangenen Mittwochabend. Das beachtliche Jahresplus, das sich bis Mitte März auf knapp 18 Prozent summiert hatte, hat sich inzwischen zwar vollständig aufgelöst, der Aufwärtstrend seit dem Jahr 2022 konnte am Montag aber verteidigt werden.
Am 2. April hatte Trump mit einer Zollflut einen Handelskrieg gegen den Rest der Welt entfesselt. Während die EU versucht, mit den USA um einen Deal zu ringen, dreht sich vor allem zwischen den USA und China "die Eskalationsspirale in atemberaubender Geschwindigkeit", hob Investmentanalyst Martin Güth von der Landesbank Baden-Württemberg hervor.
China plant Gegenzölle: Trump stellt Peking Ultimatum
9:47 Uhr: In dem von US-Präsident Donald Trump begonnenen weltweiten Handelskonflikt tickt nun die Uhr zunächst für China. Trump gab der chinesischen Führung bei einem Termin im Weißen Haus bis Dienstag 12.00 Uhr (18.00 Uhr MESZ) Zeit, die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen. Doch die Antwort aus Peking folgte umgehend: Bestünden die USA weiterhin auf diesem Weg, werde "China sie definitiv bis zum Ende begleiten", teilte das Pekinger Handelsministerium mit.
Trump hatte bei einem Empfang für den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gedroht, er werde China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent belegen, sollte Peking nicht einlenken. Die neuen Zölle für China würden am Mittwoch verhängt, warnte Trump. An diesem Tag soll auch der zweite Teil des riesigen amerikanischen Zollpakets in Kraft treten. Geplant sind nach den schon geltenden 10 Prozent Grundzöllen nochmals deutlich höhere Zölle für Länder, mit denen die USA aus Sicht der Regierung ein besonders großes Handelsdefizit aufweisen. Dazu gehört auch die EU.
Nach Börsenbeben wegen US-Zöllen: Dax startet mit Plus
9:34 Uhr: Nach drei tiefroten Handelstagen und dem Börsenbeben am Montag starten die europäischen Börsen mit Aufschlägen in den Dienstag. Auch der deutsche Leitindex, der am Montagmorgen eingebrochen war, erholt sich und verbucht ein Plus von 1,2 Prozent.
Ähnlich sieht die Lage in Europa aus: Der Leitindex der Eurozone, der Euro-Stoxx-50, startet am Dienstag mit einem Plus von 1,5 Prozent. Beim FTSE-100 in London beträgt das Plus 1,2 Prozent.
Nach Börsen-Talfahrt am Montag: Trump will US-Zölle nicht aussetzen
8.April, 6:17 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat trotz des Börsenbebens am Montag ein Aussetzen der Zölle abgelehnt. "Nun, das haben wir nicht vor", sagte Trump auf Nachfrage im Weißen Haus. Es gebe viele Länder, die mit den USA verhandeln wollten. Der EU warf er vor, ihre Autoindustrie nicht nur mit Zöllen, sondern auch mit Auflagen und Regeln abzuschotten. Sie seien geschaffen worden, um den Import amerikanischer Autos zu blockieren.
Die EU errichte Barrieren, die so streng seien, dass es unmöglich sei, sie zu erfüllen. Experten hatten dagegen erklärt, nicht Handelsschranken oder Zölle seien schuld am schwachen Abschneiden der US-Autobauer in Europa, sondern deren Modelle, schreibt etwa der Standard.
US-Aktienindizes: Leichte Erholung an der New Yorker Börse
20:28 Uhr: Nach der Talfahrt zum Börsenstart in New York haben sich die Kurse rund zwei Stunden vor dem Ende des Handelstages leicht erholt. Nach kräftigen Schwankungen zum Start stabilisierte sich der Dow Jones Industrial im negativen Bereich und lag zuletzt 0,7 Prozent tiefer bei etwa 38.045,86 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 legte hingegen um 0,11 Prozent auf knapp 5.079,68 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 zeigte sich ebenfalls volatil und verzeichnete zuletzt ein Plus von 0,84 Prozent auf 17.544,67 Punkte.
Nach Börsenbeben: Wie Experten aus der Region die Lage einschätzen
18:27 Uhr: Nach einem schwarzen Freitag rutschten die weltweiten Aktienmärkte auch am Montag weiter ab. Wie Experten aus der Region die derzeitige Lage einschätzen und wie Privatanleger sich jetzt verhalten sollen.
Erneut hohe Dax-Verluste nach wildem Ritt
18:00 Uhr: Der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt wegen der rabiaten US-Zollpolitik und deren Folgen setzt sich fort. Mit einem Minus von 4,13 Prozent auf 19.789,62 Zähler konnte der Leitindex Dax seinen zum Auftakt verbuchten Verlust von über zehn Prozent aber zumindest deutlich eindämmen. Dennoch war es der dritte tiefrote Handelstag in Folge – die Kursgewinne von bis zu knapp 18 Prozent seit Jahresbeginn sind Geschichte.
Am Nachmittag war der Dax vorübergehend bis auf fast 20.800 Punkte ins Plus gedreht. Die Erholung, ausgelöst von einem Medienbericht über eine mögliche 90-tägige Zollpause, war aber nur von kurzer Dauer. Das Weiße Haus in Washington sprach gleich darauf von einer Falschnachricht.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um weitere 3,02 Prozent auf 24.640,54 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50, der schon am Freitag sein Jahresplus ausradiert hatte, verlor 4,6 Prozent.
Trump droht mit weiterer Erhöhung der Zölle gegen China
17:52 Uhr: US-Präsident Donald Trump droht mit einer weiteren Erhöhung der Zölle gegen China um noch einmal 50 Prozent. Er gebe Peking bis Dienstag Zeit, Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
EU will nächste Woche erste Vergeltungszölle in Kraft setzen
17:05 Uhr: Die EU will am Dienstag kommender Woche erste Vergeltungsmaßnahmen für die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft setzen. Bei ihnen geht es um die bereits seit längerem geplante Wiedereinführung von EU-Sonderzöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter.
Eine endgültige Einigung auf die Liste der betroffenen Waren solle am Mittwoch dieser Woche erfolgen, teilte der zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic nach einem EU-Handelsministertreffen in Luxemburg mit. Inkrafttreten sollten die Zölle dann eine Woche später.
EU sucht nach Antworten auf Trumps Zölle
16:41 Uhr: Welche Gegenmaßnahmen stehen der EU zur Verfügung, um selbst nicht allzu großen Schaden davonzutragen? Einige EU-Politiker fordern Konsequenzen für US-Digitalunternehmen. Welche Vorschläge beim Treffen der EU-Handelsminister diskutiert wurden, hat unsere Korrespondentin und EU-Expertin Katrin Pribyl zusammengefasst.
Meinung zum Börsenbeben: Blickwinkel weiten und Ruhe bewahren
15:59 Uhr: Das weltweite Börsenbeben unter dem Brennglas zu betrachten, führt zum Trugschluss, dass die Weltwirtschaftskrise schon vor der Tür steht. Das stimmt so nicht, meint Stimme-Wirtschaftsredakteur Martin Peter in seinem Kommentar:
US-Börsen weiter auf Talfahrt – Dow startet mit Minus
15:50 Uhr: Der Kurseinbruch an den New Yorker Börsen infolge des Handelskonflikts setzt sich fort. Der weltweit bekannteste Aktienindex Dow Jones Industrial sackte um 3,3 Prozent auf 37.051,71 Punkte.
Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 gab zum Börsenstart etwas stärker nach, und zwar um 3,5 Prozent auf 16.781,47 Punkte.
Trump-Strafzölle gegen EU: Audi stoppt Fahrzeug-Export in die USA
15:45 Uhr: Audi legt wegen der Autozölle von US-Präsident Donald Trump Lieferung von Fahrzeugen in die USA vorerst auf Eis. Das geht aus einem Schreiben hervor, das Audi of America an seine Händler verschickt hat. Demnach sollen alle Fahrzeuge, die nach dem 2. April in die USA gelangt sind, vorerst zurückgehalten und nicht an die Händler übergeben werden.
EU bietet USA Deal zu Freihandel mit Industriegütern an
15:09 Uhr: Die EU hat den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die Europäische Union bereit zu verhandeln, sagte EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen in Brüssel.
Rückblick: Kurseinbrüche an Börsen – folgt eine Erholung?
15:02 Uhr: Scharfe Abwärtsbewegungen an den Aktienmärkten sind keine Seltenheit. Im Jahr 2000 etwa platzte die Dotcom-Blase. Zahlreiche Start-ups aus dem Internet-Sektor ohne tragfähiges Geschäftsmodell gingen in die Knie. Es folgte vom Frühjahr 2003 an ein langjähriger Aufschwung an den Börsen.
Dieser wurde dann von der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 gestoppt. Wieder sackten die Kurse ab, und wieder ging der Aktienmarkt gestärkt aus dieser Krise hervor. Der Ausbruch der Corona-Pandemie führte zum nächsten Dämpfer. Die Erholung folgte.
Dass sich ein solches Szenario wiederholt, ist keineswegs sicher. Denn Trumps Zollpolitik erschüttert die Grundfesten des Handels über Grenzen hinweg und könnte damit einen dauerhaften Schaden bewirken.
Börsenbeben wegen US-Zöllen: Trump äußert sich jetzt auf Plattform "Truth Social"
13:24 Uhr: Weltweit sind die Börsen auf Talfahrt, auch der Dax rauschte am Montagmorgen nach unten. Auslöser für den "Panic Monday" war die Zoll-Ankündigung von US-Präsident Donald Trump. Jetzt äußert sich Trump auf seiner Plattform "Truth Social" und nimmt insbesondere China ins Visier.
Der US-Präsident schreibt: „Die Ölpreise sind gesunken, die Zinsen sind gesunken (die träge Fed sollte die Zinsen senken!), die Lebensmittelpreise sind gesunken, es gibt KEINE INFLATION (sic!) und die seit langem missbrauchten USA kassieren wöchentlich Milliarden von Dollar aus den Missbrauchsländern durch bereits bestehende Zölle.“

Weiter schreibt Trump: „Und das, obwohl der größte Missbrauchsstaat von allen, China, dessen Märkte zusammenbrechen, seine Zölle gerade um 34 % erhöht hat, zusätzlich zu seinen seit langem lächerlich hohen Zöllen (Plus!), und dabei meine Warnung an die Missbrauchsländer, keine Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, ignoriert hat. Sie haben jahrzehntelang genug verdient, indem sie die guten alten USA ausgenutzt haben! Unsere früheren ‚Führer’ tragen die Schuld daran, dass dies und so vieles andere unserem Land widerfahren ist. MACHT AMERIKA WIEDER GROSSARTIG! (sic!)“
Weltweiter Börsencrash wegen US-Zöllen: Was das für Wirtschaft und Anleger bedeutet
13:19 Uhr: Die Börsen-Talfahrt am Montag sorgte in der Wirtschaft und bei Privatanlegern weltweit für Panik. Indizes wie der Dax brachen zu Beginn der Börsenwoche massiv ein, Neobroker und Onlinebanken wie Trade Republic kämpften zeitweise mit massiven Problemen.
Doch was bedeutet das alles genau für die Wirtschaft und Privatanleger? Einen Überblick gibt es hier.
Handelsplätze in Asien schließen Börsentag mit Rekordeinbrüchen
13 Uhr: Handelsplätze in Asien verzeichnen am Montag einen rabenschwarzen Börsentag. Hongkong schloss mit einem Verlust von über 13 Prozent und verzeichnete den schwärzesten Tag seit fast drei Jahrzehnten, berichtet Welt. Der Handelsplatz Taipeh erlebte mit einem Minus von 9,7 Prozent sogar den schwersten Einbruch seiner Geschichte, heißt es weiter.

Tokio büßte fast acht Prozent ein. Shanghai verlor mehr als sieben Prozent, Seoul büßte mehr als fünf Prozent ein. Auch die Börsen in Sydney, Wellington, Manila und Mumbai schlossen tief im Minus.
Leichte Erholung nach Börsenbeben: Dax am Mittag nur noch 4,7 Prozent im Minus
12:29 Uhr: Kurzes Aufatmen an der deutschen Börse: Der Dax hat eine leichte Gegenbewegung eingeleitet. Gegenüber dem Eröffnungskurs am Morgen bei 18751 Punkten legte der deutsche Leitindex bis zum Mittag um mehr als 900 Punkte zu und notierte zuletzt bei 19.678 Punkten. Damit beträgt das Minus „nur“ noch 4,7 Prozent.
Aktuell sind die größten Verlierer des deutschen Leitindex folgende Aktien:
- MTU Aero Engines (-9,25 Prozent)
- Airbus (-8,5 Prozent)
- Sartorius (-8,5 Prozent)
Börsenbeben wegen US-Zölle: Bundesregierung hofft weiter auf Gespräche
12:19 Uhr: Die Bundesregierung hofft darauf, eine Eskalation des Handelskonflikts mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump vermeiden zu können. "Wir wollen ja keinen Handelskrieg herbeiführen, sondern das Ziel sollte schon sein, eher Handelshemmnisse weiter zu senken", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. "Und das Zweite ist, dass wir natürlich unsere heimischen Unternehmen schützen müssen vor dem, was ansonsten an Weiterungen kommt." Man dürfe jetzt nicht emotional reagieren, sondern müsse die Auswirkungen der US-Zölle verstehen.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist nach den Worten Hebestreits im Gespräch mit anderen europäischen Staats- und Regierungschefs und führenden deutschen Unternehmen. Er informiere auch diejenigen, die nun über eine neue schwarz-rote Koalition verhandelten. Es gebe "eine enge Verbindung zwischen der geschäftsführenden Bundesregierung und einer womöglich künftigen Bundesregierung".
Trump-Berater und US-Tech-Milliardär Elon Musk hatte am Wochenende erklärt, er hoffe auf die Abschaffung aller Zölle zwischen Europa und Nordamerika.
Dazu wollte sich Regierungssprecher Hebestreit nicht konkret äußern, sagte aber, dass von Zollsenkungen sicherlich alle profitieren würden.
Vor EU-Treffen: Habeck für besonnene Antwort auf US-Zölle
11:41 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht sich für eine besonnene Antwort der EU auf die Sonderzölle von US-Präsident Donald Trump aus, berichtet die Tagesschau. "Der Schaden kann noch größer werden", sagte Habeck in Luxemburg vor dem Treffen der Handelsminister der 27 EU-Staaten. Die EU müsse ruhig und umsichtig, aber klar und entschieden agieren. Sie sei in einer starken Position, wenn sie Geschlossenheit unter Beweis stelle und sich nicht von Trump spalten lasse. Habeck sagte: "Es sind Abschottungsmaßnahmen."
Die EU werde in circa zehn Tagen Gegenmaßnahmen auf zuvor von Trump bereits eingesetzte Sonderzölle auf Stahl und Aluminium erlassen, die aber nicht ganz so hoch ausfallen würden wie die von den USA erhobenen. Laut Habeck sei es denkbar, den Druck im Pharmabereich zu erhöhen, den Trump zunächst ausgenommen hatte. Die EU könnte Exporte in die USA verteuern und so den Druck erhöhen, zitiert die Tagesschau. Zudem könnten wettbewerbsrechtliche Maßnahmen vorbereitet werden, wozu auch eine Digitalsteuer gehören könne.
Massives Börsenbeben: EU berät über Reaktion auf US-Zollpaket
11:29 Uhr: Die Handelsminister der EU-Staaten beraten seit 11 Uhr in Luxemburg, mit welcher Strategie US-Präsident Donald Trump zu einer Rücknahme der Sonderzölle bewegt werden könnte. Gleichzeitig sollen Vorbereitungen für Gegenzölle vorangetrieben werden für den Fall, dass Verhandlungsversuche scheitern sollten.
Gerade für die Exportnation Deutschland sind steigende Zölle Gift. "Sollten Verhandlungen wider Erwarten überhaupt nichts bringen, droht für dieses Jahr erneut eine Rezession", warnt Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Es wäre für Europas größte Volkswirtschaft das dritte Jahr in Folge ohne Wirtschaftswachstum.
"Deutschland und die EU müssen in der neuen Weltordnung rasch ihre Rolle finden", mahnt BGA-Präsident Jandura. "Nicht nur die asiatischen, sondern auch die afrikanischen Märkte bieten erhebliches Potenzial für Wachstum und Geschäfte in der Zukunft."
US-Zölle sorgen für Börsenbeben: US-Investor Ackman warnt vor „nuklearen Winter“
11:15 Uhr: Der bekannte US-Milliardär und Investor Bill Ackman warnte auf der Social-Media-Plattform „X“ davor, dass Amerika auf einen selbstverschuldeten „wirtschaftlichen nuklearen Winter“ als Folge der von US-Präsident Donald Trump eingeleiteten Zollpolitik zusteuere. Ackman ist CEO der Investmentgesellschaft Pershing Square Capital Management.
Ackman schrieb: „Indem wir massive und unverhältnismäßige Zölle auf unsere Freunde und Feinde gleichermaßen erheben und damit einen globalen Wirtschaftskrieg gegen die ganze Welt auf einmal beginnen, sind wir dabei, das Vertrauen in unser Land als Handelspartner zu zerstören."
Ackman betonte, US-Präsident Trump solle eine Auszeit vorschlagen, um Verhandlungen zu führen und „unfaire“ Zollvereinbarungen zu lösen.
Börsencrash wegen US-Zöllen: Merz fordert Konsequenzen für Koalitionsgespräche
11:09 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hat sich zur Talfahrt der internationalen Börsen geäußert. "Die Lage an den internationalen Aktien- und Anleihemärkten ist dramatisch und droht sich weiter zuzuspitzen", sagte der voraussichtliche Kanzler der Nachrichtenagentur Reuters.
Im Zuge dessen forderte Merz Konsequenzen für die Koalitionsverhandlungen mit der SPD. "Es ist deshalb dringlicher denn je, dass Deutschland so schnell wie möglich seine internationale Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellt", so Merz.

"Diese Frage muss jetzt im Zentrum der Koalitionsverhandlungen stehen. Wir brauchen Steuersenkungen für Unternehmen und Bürger, einen spürbaren Rückbau der lähmenden Bürokratie, die Senkung der Energiepreise und eine Stabilisierung der Kosten für die sozialen Sicherungssysteme", betonte Merz.
Wegen Handelskonflikt: Verband will Exportprognose "deutlich" nach unten korrigieren
10:59 Uhr: Laut der Nachrichtenagentur Reuters wird der deutsche Außenhandelsverband BGA wegen des massiven Handelskonflikts seine ohnehin geringen Exporterwartungen für das laufende Jahr senken. „Unsere Prognose von minus 2,7 Prozent war schon historisch düster, wir werden sie im Laufe der nächsten Wochen aber noch deutlich nach unten korrigieren“, sagt BGA-Präsident Dirk Jandura gegenüber Reuters.
„Auch wenn Verhandlungen mit den USA noch im Raum stehen, werden die Folgen dieses Handelskriegs, den die USA begonnen haben, zu einem Einbruch des Wirtschaftswachstums, höherer Inflation und Arbeitsplatzverlusten in den USA und Europa führen.“
Börsen-Panik wegen US-Zölle: Rheinmetall und Adidas mit hohen Verlusten
10:41 Uhr: Das Unternehmen Adidas ist unter den größten Verlierern im Dax am Montag. Adidas notiert etwa 10 Prozent im Minus. Der Unternehmenswert ist somit seit Donnerstag um 20 Prozent eingebrochen, wie Focus Online berichtet. Den größten Verlust verzeichnete der Rüstungskonzern Rheinmetall.
Die Aktien mit den höchsten Einbußen:
- Rheinmetall 9,33 Prozent
- MTU Aero Engines 9.04 Prozent
- Adidas 8,79 Prozent
Lediglich eine von 39 Dax-Aktien befindet sich im Plus: Jene des Labortest-Herstellers Qiagen N.V., welche um 0,52 gestiegen ist.
Wegen US-Zollpolitik: Deutsche Ökonomen warnen vor drittem Rezessionsjahr in Folge
10:24 Uhr: Die US-Zollpolitik könnte sich negativ auf die deutsche Wirtschaft auswirken. Wie die Welt und die Tagesschau berichten, warnen Ökonomen, dass Deutschland das dritte Rezessionsjahr in Folge drohe. „In der kurzen Frist wird sich die neue Bundesregierung schwertun, den unmittelbaren Handelsschock abzufedern“, schreiben die Ökonomen Marc Schattenberg und Robin Winkler von Deutsche Bank Research.

Die bisherige Wachstumsprognose von 0,3 Prozent für 2025 könnte sich als zu optimistisch herausstellen, falls sich die angekündigten „reziproken“ US-Zölle als dauerhaft erweisen sollten. „Insgesamt neigen sich die Konjunkturrisiken für 2025 in Richtung eines dritten Rezessionsjahres in Folge“, so die beiden Experten laut Welt.
US-Zölle sorgen für Börsenbeben: Auch Kurse von Banken und Rüstungsunternehmen fallen
10 Uhr: Aus Sorge vor den Folgen des Zoll-Rundumschlags von US-Präsident Donald Trump ziehen sich Investoren aus risikoreicheren Anlagen zurück. Marktstrategen der Deutschen Bank kommentieren die Entwicklung des amerikanischen S&P-500 laut dem Standard folgendermaßen: "Das Ausmaß des Ausverkaufs entspricht nun einigen der aggressivsten Rückgänge der letzten zehn Jahre."
Commerzbank und Deutsche Bank verloren 10,7 Prozent bzw. 10 Prozent. Rüstungsunternehmen verbuchten am Montag auch Einbußen. Der Panzerhersteller Rheinmetall verlor etwa 23,7 Prozent, während Hensoldt, Rheinmetall und Renk zwischen 17 Prozent und 21 Prozent fielen.
US-Zölle lösen Börsencrash aus: Ölpreis gibt weiter nach
9:53 Uhr: Die Ölpreise haben am Montag wegen der Angst vor einem weltweiten
Konjunktureinbruch durch des von den USA ausgelösten Zollkonflikts erneut
nachgegeben.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 4,42 Prozent auf 62,68 Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 4,52 Prozent auf 59,19 Dollar.
Bereits am Freitag vergangene Woche waren sowohl die Preise für Öl aus der Nordsee und aus den USA auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen.
Weltweiter Börsencrash: Bitcoin rutscht unter 80.000 Dollar
9:52 Uhr: Der Bitcoin hat infolge des US-Zollpakets weiter kräftig nachgegeben. Am Montag rutschte der Kurs im frühen Handel deutlich unter die Marke von 80.000 Dollar. Gegen 9.45 Uhr kostete die weltweit älteste und bekannte Digitalwährung 75.122,28 Dollar, berichtet der Standard.
Neobroker wie Trade Republic nach weltweitem Börsencrash mit massiven Problemen
9:42 Uhr: Weltweit stürzten die Kurse am Montag massiv ein. Das bekamen auch Banken oder Broker wie Trade Republic zu spüren. Zum Start in den Börsen-Montag waren in Deutschland zahlreiche Broker und Neobroker zeitweise nicht mehr richtig erreichbar.
US-Zölle sorgen für Börsenbeben: Dax bricht um zehn Prozent ein
9:12 Uhr: Der Deutsche Aktienindex (Dax) ist zum Handelsauftakt am Montag um rund zehn Prozent abgestürzt. Er fiel auf 18.489 Punkte.
Auch für viele Privatanleger begann die Woche mit einem Schock: Die Börsen in Asien verbuchten am Montagmorgen massive Verluste. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street stürzte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent ab und notierte eine gute Stunde nach Handelsbeginn einen heftigen Abschlag von 2.086,71 Punkten oder 6,18 Prozent beim Zwischenstand von 31.693,87 Zählern.

Auch die Börse in China zeigte in Reaktion auf die Zollpolitik der USA im frühen Handel deutliche Verluste.
Zollkonflikt löst Börsen-Talfahrt aus – EU berät Strategie
8:30 Uhr: In Luxemburg beraten heute (11 Uhr) die Handelsminister der EU-Staaten über die Frage, mit welcher Strategie Trump zum Einlenken bei den Sonderzöllen bewegt werden könnte.