Nach Zoll-Hammer: Audi stoppt Fahrzeug-Export in die USA
Die Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump sorgt weltweit für Unruhe. Nun greift Audi zu drastischen Mitteln.
Audi legt wegen der Autozölle von US-Präsident Donald Trump Lieferung von Fahrzeugen in die USA vorerst auf Eis. Das geht aus einem Schreiben hervor, das Audi of America an seine Händler verschickt hat. Demnach sollen alle Fahrzeuge, die nach dem 2. April in die USA gelangt sind, vorerst zurückgehalten und nicht an die Händler übergeben werden.
Zum Hintergrund: Solange die Autos sich noch im Hafen befinden, sind sie noch im Besitz des Herstellers und gelten noch nicht als importiert. Die Audi-Händler sollten sich dem Schreiben zufolge darauf konzentrieren, ihre Lagerbestände zu reduzieren. Nach Informationen der Heilbronner Stimme hat Audi in den USA aktuell fast 40.000 Fahrzeuge auf Lager. Für diese Fahrzeuge gilt der Zuschlag in Höhe von 25 Prozent noch nicht.
Audi stoppt Export in die USA: US-Händler sollen Zölle auf Preisschild ausweisen
Die von Donald Trump angekündigten Zölle auf Autoimporte bleiben nicht ohne Antwort. Wie aus internen Mitteilungen an die Händler hervorgeht, hat der VW-Konzern seine Händler angewiesen, in den US-Autohäusern die neuen Autozölle auf den Preisschildern ausweisen.

Bei Fahrzeugen, die von dem seit Donnerstag geltenden 25-Prozent-Zoll betroffen sind, solle am Fahrzeug auf eine mögliche „Importgebühr“ hingewiesen werden, steht in einer internen Mitteilung an die Händler des Unternehmens. Aus Audi-Kreisen ist zu hören, dass in keinem der Werke des Autobauers die Produktion wegen der US-Zölle gedrosselt wird.
Audi: Überlegungen für eine Produktion in den USA werden konkreter
Die neue Eskalation um die Zölle stellt ein großes Problem dar für Audi: Der Autobauer fertigt sein wichtigstes Modell für den US-Markt, das SUV Q5, in Mexiko. Audi betreibt auf einer Fläche von 460 Hektar ein Werk in San José Chiapa, 60 Kilometer entfernt von Puebla in Zentralmexiko. Dort fertigt das Unternehmen den Q5 – im vergangenen Jahr mit rund 332.000 ausgelieferten Fahrzeugen das erfolgreichste Audi-Modell weltweit.
Daher werden die Überlegungen für eine lokale Audi-Fertigung in den USA konkreter. Audis Konzernmutter Volkswagen verfügt über ein Werk in Chattanooga, im US-Bundesstaat Tennessee, etwa 214 Kilometer südöstlich von Nashville. Dort könnte Audi relativ schnell Fahrzeuge vom Band rollen lassen. Im vergangenen Jahr verkaufte die Kernmarke Volkswagen knapp 380 000 Neuwagen in den USA. Das entsprach acht Prozent des weltweiten Absatzes.