Audi bringt sein wichtigstes Modell in den Handel: So fährt sich der neue Q5
Kein anderes Auto verkauft sich bei Audi besser als der Q5. Nun geht die dritte Generation des SUV-Modells an den Start. Wir sind bereits zu Testfahrten gestartet.
Dieses Auto ist zum Erfolg verpflichtet. Mit 332.000 verkauften Einheiten war der Q5 2024 das erfolgreichste Modell von Audi. Auf den Gesamtabsatz gerechnet war etwa jeder sechste Audi im vergangenen Jahr ein Q5. Dementsprechend groß sind die Erwartungen an die dritte Generation.
Zu Preisen ab 52.300 Euro rollt der Bestseller in diesen Tagen zu den Händlern. So fährt sich der 204 PS starke Diesel (ab 57.100 Euro) und das 367 PS starke Topmodell SQ5 (ab 82.900 Euro).
Neuer Q5 kommt in den Handel: SUV ist Audis wichtigstes Modell
Das Gute nochmal besser machen, das gilt für den Audi Q5 insgesamt, aber insbesondere für das Fahrwerk. Hier haben die Ingenieure noch einmal deutlich Hand angelegt. Die Spreizung zwischen Komfort und Dynamik ist bei Generation drei deutlich größer als je zuvor. Auf langen Autobahntouren glänzt der Q5 mit hohem Federungskomfort. Auf kurvigen Strecken lässt sich der Wagen nun leichtfüßiger um Biegungen zirkeln. Vor allem im Modus Dynamic fährt sich das SUV sofort strammer, nimmt auch den Druck des rechten Fußes aufs Gaspedal spontaner an.
Der Q5 bleibt auch auf Serpentinen in den Bergen dank des Allradantriebs quattro stets gut beherrschbar, die Lenkung gibt dem Fahrer eine präzise Rückmeldung. Mit dem optionalen Sportfahrwerk, das im SQ5 Serie ist, spürt man in der Innenstadt Gullideckel und andere Unebenheiten auf der Straße allerdings deutlich im Innenraum. Da macht das Standardfahrwerk in Sachen Komfort den besseren Job.
Audi Q5: Sparsamer Vierzylinder, spritziger Sechszylinder
Für den Q5 und die beiden neuen Modelle A5 und A6 aus dem Werk Neckarsulm hat Audi nochmal eine neue Generation von Verbrennungsmotoren entwickelt, die bereits vorbereitet ist für die strengen Vorschriften der Abgasnorm Euro 7. Wer einen Diesel möchte, kann zum 2,0 TDI mit 150 kW/204 PS Leistung greifen. Der Vierzylinder ist etwas rau und muss erst einmal in Fahrt kommen. Mit ihm wird der Q5 aber zum Langstreckenläufer. Reichweiten von 800 Kilometern und mehr mit vollem Tank sind keine Seltenheit.
Der neue, in Neckarsulm entwickelte Drei-Liter-Sechszylinder-Benziner mit 270 kW/367 PS Leistung ist dem SQ5 vorbehalten. Er hängt satt am Gas, stets begleitet von einem recht sonoren Sound. Er läuft deutlich geschmeidiger und kultivierter als der Selbstzünder. Allerdings machen sich zwei Töpfe mehr und ein Leistungsplus von über 150 PS auch beim Verbrauch bemerkbar. Der geht für beide Fahrzeuge nach der ersten Testrunde in Ordnung. Beim Diesel notierten wir im Schnitt 6,6 Liter (CO2-Ausstoß: 175 g/km), beim Benziner 9,1 Liter (217 g/km). Da waren die Vorgänger deutlich durstiger. Dafür hat Audi kräftig in die Effizienz investiert.
Mild-Hybrid-System steigert die Effizienz des Audi Q5
Das neueste Spritsparsystem hört auf den Namen MHEV plus. Audi kombiniert dabei eine 48-Volt-Batterie, einen Triebstranggenerator (TSG) und einen Riemenstartergenerator (RSG), um den Verbrennungsmotor zu unterstützen. Aber nicht nur die CO₂-Emissionen sollen damit sinken, auch der Antritt des Q5 gewinnt dadurch.
Herzstück ist der Triebstranggenerator: Er ist als elektrisches Antriebsmodul direkt an der Ausgangswelle des Getriebes verbaut. Mit einer elektrischen Leistung von bis zu 18 kW/24 PS und einem maximalen Drehmoment von 230 Newtonmetern sorgt der TSG für eine unmittelbare Unterstützung des Verbrenners, insbesondere beim Anfahren. In der Stadt können somit kurze Strecken rein elektrisch zurückgelegt werden. Zudem trägt der TSG zur Rekuperation bei und gewinnt bis zu 25 kW Energie zurück, wenn das Fahrzeug bremst oder verzögert, was den Kraftstoffverbrauch weiter reduziert.
Die Lithium-Eisenphosphat-Batterie des MHEV plus-Systems hat eine Kapazität von 1,7 kWh. Diese Batterie speichert die durch Rekuperation zurückgewonnene Energie und versorgt das System mit zusätzlicher Leistung, wenn sie benötigt wird.
Audi Q5: Luftiges Raumgefühl innen – Optionale Luftfederung für besseres Einladen
Fahren tut er gut, wie schaut es mit dem Platz aus? In der Länge ist der neue Audi Q5 um vier Zentimeter auf 4,72 Meter gewachsen. Der Radstand, also der Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse, hat ebenfalls ein klein wenig auf 2,82 Meter zugelegt. Die erste Sitzprobe ergibt ein luftiges Raumgefühl vorne als auch hinten. Auf der Rückbank ist nun etwas mehr Bein- und Kopffreiheit vorhanden.
Apropos Rückbank: Die lässt sich in der Länge um zehn Zentimeter verschieben – je nachdem, ob man mehr Platz für Passagiere oder Gepäck benötigt. Klappt man die Fondsitze ganz um, bietet der Q5 bis zu 1473 Liter Ladevolumen. Allerdings konnte der Vorgänger mit maximal 1515 Litern nochmal ein wenig mehr einladen. Praktisch ist auch, dass die Abdeckung im Kofferraumboden verstaut werden kann. Und wer die optionale Luftfederung ordert, kann den Wagen zum Einladen um 1,5 Zentimeter absenken.
Audi setzt auch im Q5 auf digitales Cockpit mit großen Bildschirmen
Ansonsten setzt Audi innen wie bei seinen anderen neuen Modellen auf ein vollständig digitales Cockpit (11,9 Zoll), das fließend in ein 14,5 Zoll großes Curved Display, also einen gewölbten Bildschirm übergeht und stark dem Fahrer zugeneigt ist. Die Darstellung ist gestochen scharf, vieles lässt sich selbst konfigurieren - und der Besitzer kann Favoriten hinterlegen wie zum Beispiel häufige genutzte Telefonnummern oder Ziele für das Navi.
Die wichtigsten Funktionen für die Klimaautomatik sind grundsätzlich im unteren Bereich des großen Displays fest hinterlegt. Auf Wunsch lässt sich für den Beifahrerplatz ein eigenes 10,9-Zoll-Display ordern. Der Passagier dort kann dann zum Beispiel einen Film schauen. Deutlich verbessert zeigt sich die Sprachsteuerung, über die man mehr als 800 Funktionen ansteuern kann.

Audi Q5: Deutlich geschärftes Design
Den größten Sprung macht der Q5 neben der Technik aber definitiv beim Design, das sieht man auf den ersten Blick. Die Seitenlinie wirkt kraftvoller. Vorne sitzt der achteckige Kühlergrill höher, rechts und links gibt es große Lufteinlässe. Insgesamt steht Q5 Nummer drei satter und breiter auf der Straße. Elf Farben sind lieferbar, dazu Räder bis zu 21 Zoll Größe.
Besonders auffällig sind die neuen Scheinwerfer. Die Leuchtkörper sind deutlich flacher gestaltet als beim Vorgänger. Auch beim Q5 wird man wie beim neuen A5 oder A6 E-Tron die LED-Lichtsignatur künftig konfigurieren können. Die Heckleuchten gehen im Blech rechts und links ums Eck und ragen weit in die Karosserie hinein. Die OLED-Leuchten hinten sind dreidimensional gestaltet. Sie erzeugen mehrmals pro Sekunde ein neues Bild. Charakteristisches Element hinten ist zudem eine dünne rote Lichtleiste, die sich über die gesamte Breite des Fahrzeugs zieht. Und wer optisch lieber ein SUV-Coupé mag, der kann zum Q5 Sportback greifen.