Anschlag in Solingen: Thomas Strobl fordert "Neuanfang in der Flüchtlings- und Migrationspolitik"
Nach dem Messeranschlag in Solingen mit drei Toten halten die Diskussionen um Waffengesetzte und -verbotszonen an. Der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg sieht in einem islamistischen Anschlag eine reale Bedrohung.
- Am Freitagabend tötete ein Mann mit einem Messer drei Personen und verletzt acht weitere Besucher des Solinger Stadtfestes.
- Am Samstagabend stellte sich ein 26-jähriger Mann.
- Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekennt sich zu dem Messer-Anschlag.
- Diskussionen um strengere Regelungen zur Abschiebung und Waffen halten an – Stuttgart reagiert.
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Anschlag in Solingen: Thomas Strobl fordert "Neuanfang in der Flüchtlings- und Migrationspolitik"
08:05 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht für eine konsequentere Abschiebung von Ausreisepflichtigen die Länder in der Pflicht. "Gesetzlich haben wir bereits umfassende neue Grundlagen für mehr Rückführungen geschaffen, damit sich Ausreisepflichtige der Abschiebung nicht mehr entziehen können", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Entscheidend für den Erfolg ist vor allem, dass die neuen Befugnisse und Regelungen auch vor Ort in den Ländern umgesetzt werden." Die Länder hätten dafür „jede Unterstützung des Bundes“.
"Wir haben damit vor allem die Abschiebung von Straftätern und Gefährdern aus dem islamistischen Spektrum gesetzlich stark forciert", sagte Faeser. Die Behörden hätten jetzt viel mehr Instrumente, um zu verhindern, dass Ausreisepflichtige vor der Abschiebung untertauchten. "Das Gesetz zeigt Wirkung: Die Abschiebezahlen sind im Vergleich zum Vorjahr bereits um rund 20 Prozent gestiegen", argumentierte sie.
Von Januar bis Juli gab es laut Innenministerium 11.102 Abschiebungen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 9.185 Abschiebungen, also eine Zunahme von etwa 20 Prozent.
Landesinnenminister Thomas Strobl fordert "Neuanfang in der Flüchtlings- und Migrationspolitik"
Dienstag, 06:40 Uhr: Der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg betrachtet die Gefahr eines islamistischen Anschlags als ernstzunehmend und warnt vor einer wachsenden Radikalisierung unter jungen Muslimen. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) äußerte im SWR seine Besorgnis über die "signifikante Bedrohung durch islamistischen Terror" auch in Baden-Württemberg. Zwar könne man weiterhin an Festen und Veranstaltungen teilnehmen, jedoch betonte er die Notwendigkeit, den Sicherheitsbehörden "erweiterte Befugnisse" einzuräumen. Zudem forderte er einen "Neuanfang in der Flüchtlings- und Migrationspolitik".
Gewerkschaft der Polizei: "Messer haben nichts in der Öffentlichkeit zu suchen"
Montag, 20:35 Uhr: Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, befürwortet ein Mitführverbot von Messern in der Öffentlichkeit als Konsequenz aus der Bluttat von Solingen mit drei Toten und acht Verletzten. Es sei dringend geboten, das Waffenrecht zu verschärfen, insbesondere bei Messern, sagte Kopelke in einem ZDF-"Spezial". Ein Mitführverbot würde Klarheit für die Menschen bringen: "Messer haben nichts in der Öffentlichkeit zu suchen."
Zurückhaltend äußerte sich der Gewerkschafter zu Forderungen nach anlasslosen Kontrollen, etwa in Fußgängerzonen. In einigen Bereichen sei dies schon möglich, dort erziele man auch Erfolge. Kopelke sprach sich ferner für mehr Grenzkontrollen aus. Effektivität und Erfolge solcher Maßnahmen aus der Vergangenheit könnten sich sehen lassen. Skeptisch sieht er allerdings den bayerischen Weg einer eigenen Grenzpolizei. Diese mache keine eigentliche grenzpolizeiliche Arbeit, aber eine "tolle Schleierfahndung". Das führe jedoch auch dazu, dass Personal in Städten fehle.
Ausweitung der Waffenverbotszone: So ist der Stand in Heilbronn
20.17 Uhr: In Heilbronn soll die Waffenverbotszone ausgeweitet werden. Das hatte OB Harry Mergel bereits angekündigt. Doch nicht alle Politiker stehen hinter dem Vorschlag. Manche fordern sogar andere Maßnahmen wie Videoüberwachung.
17.43 Uhr: Nach dem Anschlag in Solingen werden die Forderungen nach verschärften Regelungen im Bezug auf Flüchtlinge und Waffen laut. Das soll sich auch auf die in Heilbronn existierende Waffenverbotszone auswirken. Doch das stößt nicht bei jedem auf Gegenliebe. "Die aktuelle Debatte über eine Ausweitung von Waffenverbotszonen führt bei unserer Kundschaft schon für Verunsicherung", berichtet Jürgen Maurer, Inhaber des Schneidwaren-Fachgeschäfts in der Fleiner Straße in Heilbronn.
Neue Hinweise für Polizei – Spurensuche um Flüchtlingsunterkunft in Solingen
17.25 Uhr: Die Polizei hat einen Bereich in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft in Solingen abgesucht, in der der mutmaßliche Täter des tödlichen Messerangriffs gewohnt hat. Man habe neue Hinweise erhalten und wolle bestimmte Bereiche jetzt noch einmal neu in Augenschein nehmen, sagte ein Sprecher der Polizei Düsseldorf.

16.30 Uhr: Das Weindorf in Stuttgart steht kurz bevor. Wegen des Anschlags in Solingen hat die Stadt nun reagiert und die bereits bestehende Waffenverbotszone ausgeweitet. So gelten die Einschränkungen auf dem gesamten Veranstaltungsgelände. Auch die Zeiträume wurden angepasst.
Gespräch über Migrationspolitik: Treffen zwischen Scholz und Merz steht an
14.35 Uhr: Nach der tödlichen Messerattacke von Solingen nehmen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) ihre Gespräche zur Migrationspolitik wieder auf. Ein Treffen soll wohl noch in dieser Woche stattfinden. Auch CDU/CSU-Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei äußerte sich am Montag zu dem Thema: "Wir brauchen in der Migrationspolitik jetzt den großen Wurf, im Grunde genommen eine grundlegende Wende gegenüber der bisherigen Politik." Die "Parteien der demokratischen Mitte" müssten hier nun zusammenfinden.
Der CDU-Chef bringt einen Forderungskatalog zu dem Treffen mit dem Kanzler mit. In seinem E-Mail-Newsletter «MerzMail» forderte er am Sonntag unter anderem einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan und die generelle Möglichkeit, abgelehnte Asylbewerber wieder in diese beiden Länder abzuschieben. Wie ein Aufnahmestopp für Menschen aus Syrien und Afghanistan rechtlich umgesetzt werden soll, lässt er in dem Newsletter offen.
Gescheiterte Abschiebung: So lief das Verfahren des Tatverdächtigen ab
14.17 Uhr: Der 26-jährige, syrische Tatverdächtige soll am 25. Dezember 2022 nach Deutschland gekommen sein. Nach den europäischen Dublin-Regeln war für sein Asylverfahren jedoch Bulgarien zuständig, wohin er überstellt werden sollte. Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Doch der Rückführung entzog sich der Mann im Juni 2023. In seiner Unterkunft in Paderborn war er nicht anzutreffen.
Wenn einmal offiziell festgestellt ist, dass jemand untergetaucht ist, kann die normalerweise sechsmonatige Frist für eine Dublin-Überstellung - also eine Abschiebung in ein anderes, zuständiges europäisches Land - um zusätzliche zwölf Monate verlängert werden. Dies geschah im Fall des Syrers aber nicht.
Ministerpräsident Wüst äußert sich zur gescheiterten Abschiebung des Tatverdächtigen
Die Sechs-Monats-Frist lief den Angaben zufolge am 20. August ab. Vier Tage später ist der Mann demnach wieder aufgetaucht. Dies deute darauf hin, dass er gut über die Fristen und seine Rechte informiert gewesen sei, hieß es. Zu den Umständen der gescheiterten Abschiebung äußerte sich auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU): "Wir müssen schauen, ob alles richtig gelaufen ist. Wenn etwas schief gelaufen ist, muss das klar benannt werden." Der Fall zeige, wie unglaublich kompliziert es den zuständigen Behörden gemacht werde.
11.54 Uhr: Olaf Scholz besucht am Montag Solingen. Als Reaktion auf den tödlichen Messerangriff hat der Bundeskanzler eine rasche Verschärfung des Waffenrechts in Aussicht gestellt. "Das soll und das wird jetzt auch ganz schnell passieren." Er sei sicher, dass ein Vorschlag der Bundesregierung von Bundestag und Bundesrat schnell verabschiedet werden könne.
Bundeskanzler Olaf Scholz legt in Solingen weiße Rose nieder
11.05 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Tatort des Messerangriffs von Solingen eine weiße Rose niedergelegt. Das Gleiche taten der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne), NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) und Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD). Danach verharrten sie kurz mit gefalteten Händen. Anschließend gingen sie weiter zu einem Gespräch mit Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdiensten.
9.45 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz ist drei Tage nach dem tödlichen Messeranschlag in Solingen eingetroffen. Scholz wurde am Morgen zunächst von Oberbürgermeister Tim Kurzbach am Rathaus von Solingen begrüßt. Vor Ort sind auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst, die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur sowie NRW-Innenminister Herbert Reul. Im Anschluss an ein Gespräch im Rathaus ist ein Gedenken an die Opfer am Ort des Anschlags im Stadtzentrum geplant. Scholz will außerdem mit Einsatzkräften sprechen.

Solingen-Anschlag befeuert Asyl- und Sicherheitsdebatte
Montag, 06.10 Uhr: Eine Woche vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen verschärfte CDU-Chef Friedrich Merz den Ton gegenüber Kanzler Olaf Scholz (SPD) und forderte einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan in Deutschland. In seinem E-Mail-Newsletter "MerzMail" schrieb er: "Nach dem Terrorakt von Solingen dürfte nun endgültig klar sein: Nicht die Messer sind das Problem, sondern die Personen, die damit herumlaufen. In der Mehrzahl der Fälle sind dies Flüchtlinge, in der Mehrzahl der Taten stehen islamistische Motive dahinter." Im ARD-Brennpunkt sagte Merz: "Wenn Solingen jetzt für die Koalition nicht der Wendepunkt ist, dann weiß ich nicht, was noch passieren muss, damit hier einige Leute endlich mal zur Besinnung kommen."
SPD-Chefin Saskia Esken wies Merz' Forderung nach einem Aufnahmestopp zurück, da ein solcher Schritt "mit unseren Gesetzen auch nicht vereinbar ist, nicht mit der Europäischen Flüchtlingskonvention, nicht mit unserer Verfassung". Schwere Straftäter und islamistische Gefährder müssten aber in diese Länder abgeschoben werden können.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte in der ARD, Straftäter müssten sofort in Arrest genommen werden und das Land verlassen, insbesondere in Richtung Syrien und Afghanistan. Der Polizei müssten mehr Möglichkeiten für Kontrollen gegeben werden.
IS veröffentlicht angebliches Video des Täters
Sonntag, 21:54 Uhr: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat zwei Tage nach dem tödlichen Messerangriff von Solingen ein Video veröffentlicht, das den Täter zeigen soll. Das berichtet die "Deutsche Presse-Agentur". In dem etwa einminütigen Video ist ein vermummter, jung wirkender Mann zu sehen, der ein langes Messer in die Kamera hält. Er leistet dem Anführer des IS darin auf Arabisch einen Treueeid und bezeichnet diesen mit dem Ehrentitel "Emir". Schon am Samstag hatte der IS die Tat mit drei Todesopfern für sich reklamiert.
Der IS teilte über seine Propagandakanäle im Internet mit, vom Täter des Messerangriffs von Solingen Videos erhalten zu haben. Wann das Video aufgenommen wurde und ob es sich beim darin gezeigten Mann um den Täter handelt, konnte zunächst nicht überprüft werden. Der Mann nennt sich in dem Video Samarkand A. – möglicherweise ein Kampfname – und sagt, er stamme aus Dair as-Saur im Osten Syriens, wo Zellen der Terrormiliz bis heute aktiv sind und Anschläge verüben.
Demonstration in Innenstadt nach Anschlag in Solingen
21:30 Uhr: Verschiedene Gruppierungen haben nach dem Anschlag in der Innenstadt von Solingen demonstiert. Das berichtet die "Deutsche Presse-Agentur". Insgesamt habe es drei verschiedene Versammlungen rund um die Innenstadt und den Tatort gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei. Nachdem zunächst alles friedlich verlaufen sei, hätten einige Teilnehmer einer Demonstration von linken Gruppierungen eine Polizeikette durchbrochen. Die Beamten seien dadurch genötigt gewesen, sich mit Schlagstöcken zu wehren.
Die Polizei sei mit entsprechenden Kräften vor Ort gewesen, um für Sicherheit zu sorgen. Wie viele Menschen sich insgesamt jeweils versammelten, war am Abend unklar. Bei einer Trauerkundgebung, zu der das von linken und bürgerlichen Organisationen getragene Bündnis "Wuppertal stellt sich quer" aufgerufen hatte, rechnete die Polizei im Vorfeld mit rund 100 bis 200 Teilnehmern. Zu einer Kundgebung der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, wurden laut Polizei 50 Teilnehmer angemeldet.
15-Zentimeter-Klinge? Innenminister spricht über Tatwaffe des Anschlag in Solingen
20:56 Uhr: Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul hat über neue Details der Ermittlungen zu dem tödlichen Anschlag in Solingen gesprochen. Bei der Durchsuchung einer Asylunterkunft am Samstagabend sei unter anderem eine Halterung für ein Messer gefunden worden, sagte Reul der "Rheinischen Post". "Und da passte das von uns zuvor gefundene Messer genau rein." Das in der Nähe des Tatorts gefundene Messer habe eine Klinge von 15 Zentimetern und sei die einzige Tatwaffe.
Der tatverdächtige 26-jährige Syrer, der sich am Samstagabend der Polizei stellte, sei seit 2022 in NRW, zunächst in Paderborn und dann in Solingen. "Wir haben aber keine Vorerkenntnisse über ihn gehabt", schilderte Reul. Die Tat sei wohl nicht spontan gewesen. Nach Angaben des Innenministers hatte der Mann sich vor seiner Aufgabe "nicht weit von der Unterkunft" versteckt.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul nach Anschlag in Solingen: "Brauchen klare Regelungen für die Zuwanderung"
Nach Angaben Reuls wurde am Samstag in der Asylunterkunft ein Mann festgenommen, der in einer Verbindung zum Tatverdächtigen steht. "Die beiden kennen sich gut. Die haben viel zusammen gemacht – möglicherweise auch am Tattag. Er wusste auf jeden Fall irgendetwas über den Flüchtigen. Er war nicht unwissend."
In welcher Verbindung ein am Samstagmorgen festgenommener 15-Jähriger konkret zum Tatverdächtigen stehe, könne er noch nicht sagen. "Der hat womöglich etwas von der Tat gewusst", so Reul. Jemand habe gehört, wie er weit vor der Messertat darüber gesprochen habe.
Vor dem Hintergrund des Anschlags sprach sich Reul für die Begrenzung der Zuwanderung aus. "Wir können nicht alle aufnehmen, die zu uns kommen wollen. Wir brauchen klare Regelungen für die Zuwanderung. Und wir brauchen eine Begrenzung. Wir müssen an den Außengrenzen Europas Lösungen finden, wir müssen an den deutschen Grenzen die Maßnahmen intensivieren", sagte der Innenminister. Auch Abschiebungen müssten schneller und einfacher gehen.
Augenzeuge schildert Anschlag in Solingen: "Das ging so schnell"
19:39 Uhr: Ein Augenzeuge schildert im Gespräch mit der Heilbronner Stimme den Anschlag in Solingen. Der Mann musste die Tat aus nächster Nähe miterleben. "Wir standen ziemlich zentral, und dann ging das schlagartig los", erzählt der Solinger.
"Das ging so schnell. Unmittelbar neben uns lag dann schon die erste Person in einer Riesenblutlache, an der Bühne deckten sie schon die erste Person ab, und die zweite Person, die wurde auch noch reanimiert", so der Augenzeuge weiter. Für drei Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Nach Anschlag mit drei Toten: Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Solingen am Montag
18:35 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll am Montag drei Tage nach dem tödlichen Messerangriff Solingen besuchen. Geplant seien unter anderem ein Gedenken an die Opfer am Ort des Anschlags sowie Gespräche mit Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) und mit Einsatzkräften, teilte das Bundespresseamt mit. Begleitet wird Scholz vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU).
Stadt Heilbronn reagiert auf Anschlag in Solingen – Oberbürgermeister will Messerverbotszone ausweiten
17:40 Uhr: Die Stadt Heilbronn reagiert auf den Anschlag in Solingen, wie Oberbürgermeister Harry Mergel ankündigt. "Ich werde dafür sorgen, dass die Ausweitung der Messerverbotszone auf die Innenstadt spätestens bis zum Weindorf umgesetzt wird", betont der Oberbürgermeister am Sonntagnachmittag gegenüber der Heilbronner Stimme.
Zusätzlich gebe es für das Weindorf ein eng mit den Behörden abgestimmtes Sicherheitskonzept, das gegebenenfalls an die Erfordernisse angepasst wird. Am Mittwoch sei dazu eine Lagebesprechung mit allen zuständigen Sicherheitskräften geplant.
Nach Messeranschlag in Solingen: Verdächtiger in Untersuchungshaft
16:34 Uhr: Der Tatverdächtige im Fall des Solinger Messerangriffs mit drei Toten kommt in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe habe Haftbefehl unter anderem wegen Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und wegen Mordes erlassen, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Das berichtet die "Deutsche Presse-Agentur".
Nach Anschlag in Solingen: Verdächtiger in Karlsruhe – Entscheidung über Unterbringung
15:37 Uhr: Der Tatverdächtige im Fall des Solinger Messeranschlags ist in Karlsruhe, um einem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt zu werden. Dieser muss entscheiden, ob der Mann unter anderem wegen möglicher Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und Mordes in Untersuchungshaft kommt.
Der Verdächtige wurde per Helikopter nach Karlsruhe geflogen. Zwei schwer bewaffnete Polizisten in Spezialausrüstung brachten den barfüßigen Mann zu einer Wagen-Kolonne. Einer der Beamten drückte den Kopf des auch an den Füßen gefesselten Tatverdächtigen nach unten. In dieser gebückter Haltung machte der Mann kaum selbst einen Schritt, die Einsatzkräfte trugen ihn zu den Fahrzeugen. Zu sehen war laut "Deutscher Presse-Agentur" auch, dass er an seiner linken Hand einen weißen Handschuh trug. Der Grund dafür war zunächst unklar.

Forderung nach schärferem Waffenrecht nach Anschlag in Solingen
15:09 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz findet in einem Beitrag auf seinem X-Account klare Worte nach dem tödlichen Anschlag in Solingen. "Es reicht", erklärt der Oppositionsführer und kritisiert die Politik der Ampel-Koalition. Dabei nimmt er Bundeskanzler Olaf Scholz klar in die Pflicht. "Ich fordere Scholz auf, mit uns zusammen schnell Entscheidungen zu treffen, die konsequent darauf ausgerichtet sind, weitere Terroranschläge zu verhindern", so Merz.
Auch Vizekanzler Robert Habeck hat nach der Bluttat Stellung bezogen und fordert Aufklärung. Es müsse schnell geklärt werden, "ob es ein Netzwerk gibt, ob dieses Bekennerschreiben des IS so zu deuten ist, dass weitere terroristische Strukturen in Deutschland da sind, die entdeckt und zerschlagen werden müssen". Unabhängig davon gebe es aber politische Konsequenzen, die umzusetzen seien, sagte Habeck. Die Sicherheitsbehörden müssten so ausgestattet sein, dass sie islamistischen Terror bekämpfen können. Habeck plädierte zudem für eine Verschärfung des Waffenrechts.
14:59 Uhr: Die Opfer des Anschlags in Solingen sollen staatliche Hilfe bekommen. "Die Bundesregierung wird für die Opfer dieser entsetzlichen Tat da sein", teilte der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober (FDP), in Berlin mit. "Wir werden versuchen zu helfen, wo immer es geht."
Nach tödlichem Messeranschlag in Solingen: Tatverdächtiger wird in Karlsruhe beim Bundesgerichtshof vorgeführt
14:45 Uhr: Nach dem tödlichen Messeranschlag in Solingen ist der Tatverdächtige nun in Karlsruhe, um einem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt zu werden. Dieser muss entscheiden, ob der Mann unter anderem wegen möglicher Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und Mordes in Untersuchungshaft kommt.
Solinger Anschlag: Verdächtiger wird mit Helikopter nach Karlsruhe gebracht
13 Uhr: Der Tatverdächtige wird von Beamten des Sondereinsatzkommandos (SEK) zu einem Fahrzeug gebracht. Nach der Messerattacke von Solingen mit drei Toten wird der Tatverdächtige mit einem Helikopter von Solingen nach Karlsruhe gebracht. Er soll dort einem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt werden.
Anschlag auf Solingen: Verdächtiger sollte abgeschoben werden
12:30 Uhr: Der mutmaßliche Messerangreifer von Solingen sollte eigentlich im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden. Zuvor war demnach sein Asylantrag abgelehnt worden. Gemäß des sogenannten Dubliner Übereinkommens ist das Land, das zuerst von einem Asylbewerber betreten wird, für das Asylverfahren zuständig. Der Deutschen Presse-Agentur wurden diese Angaben bestätigt.
Demnach war der gebürtige Syrer über Bulgarien in die EU eingereist. Da er allerdings in Deutschland zwischenzeitlich untergetaucht sei, sei die Abschiebung vorerst hinfällig gewesen und der Syrer nach Solingen überstellt worden, schrieb die "Welt".
Verschärfung des Waffenrechts gefordert: "Hieb- und Stichwaffen braucht niemand in Deutschland"
11:41 Uhr: Politiker fordern eine Verschärfung des Waffenrechts. So sagt beispielsweise Bundesminister Robert Habeck in einem Post auf "X": "Hieb- und Stichwaffen braucht niemand in Deutschland in der Öffentlichkeit. Wir leben nicht mehr im Mittelalter"
Nach Solinger Anschlag: Verdächtiger stellt sich Polizei – Kleidung war blutverschmiert
10:56 Uhr: Der am Samstagabend in Solingen festgenommene Tatverdächtige soll nach dpa-Informationen blutverschmierte Kleidung getragen haben. Der Mann hatte sich einen Tag nach dem tödlichen Messerangriff in Solingen gestellt. Nach Angaben der Düsseldorfer Polizei von Sonntagmorgen handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 26-jährigen Syrier.
Tatort in Solingen weiterhin abgesperrt
10:20 Uhr: Auch zwei Tage nach der Messerattacke mit drei Toten in Solingen bleibt der Tatort in der Innenstadt weiträumig abgesperrt. Der Bereich war am Sonntagmorgen mit Gittern blockiert, mehrere Einsatzwagen der Polizei waren vor Ort, wie ein dpa-Reporter berichtete.

Nach Bluttat in Solingen: Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen
Erstmeldung vom 25. August, 9:10 Uhr: Nach der Messerattacke von Solingen mit drei Toten ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen den Tatverdächtigen wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Das teilte eine Sprecherin der obersten deutschen Anklagebehörde der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe mit.
Die Bundesanwaltschaft hatte zuvor die Ermittlungen von der Landesbehörde übernommen. Nach Polizeiangaben hat sich am Samstagabend ein 26-Jähriger den Ermittlungsbehörden gestellt. Der 26-Jährige habe angegeben, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Die Tatbeteiligung dieser Person werde intensiv geprüft.
Messer-Anschlag in Solingen: IS bekennt sich zur Bluttat
Am Freitagabend hatte ein Mann auf einem Jubiläumsfest zum 650. Gründungstag der Stadt Solingen - dem "Festival der Vielfalt" - offenbar willkürlich auf Umstehende eingestochen. Anschließend entkam er im Tumult und in der anfänglichen Panik. Zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau starben. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Die Terrormiliz IS reklamierte die Tat für sich, eine Bestätigung der Sicherheitsbehörden für ein islamistisches Tatmotiv gibt es bislang aber nicht.
Staatsanwaltschaft: Terroristisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen
Mit Blick auf eine Durchsuchung in einer Flüchtlingsunterkunft sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Samstagabend, dies sei das Ergebnis von weitergehenden Informationen gewesen, die verwertet worden seien. "Aber das war nicht das, was wir gewollt haben. Wir haben den ganzen Tag eine heiße Spur verfolgt." Dieser sei dann erfolgreich nachgegangen worden. "Der, den wir den ganzen Tag in Wirklichkeit gesucht haben, der ist seit kurzer Zeit bei uns in Gewahrsam." Bei ihm handelt es sich Reul zufolge um jemanden, "den wir im höchsten Maße verdächtigen".
Der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers hatte am Samstagnachmittag bei einer Pressekonferenz in Wuppertal zu den Hintergründen der Tat gesagt: "Eine Motivlage konnten wir bisher auch nicht erkennen, wir gehen aber nach den Gesamtumständen davon aus, dass der Anfangsverdacht einer terroristisch motivierten Tat nicht ausgeschlossen werden kann."