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Krise bei VW, Porsche, Audi & Co.: In der Autobranche fallen Zehntausende Jobs weg 

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Wegbrechender Absatz, sinkende Rendite und ein schleppender Hochlauf der Elektromobilität: Die deutsche Autoindustrie steckt in der Krise. Daher fallen in den nächsten Jahren Arbeitsplätze im großen Stil weg.


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Immer neue Hiobsbotschaften lassen die Automobilindustrie nicht zur Ruhe kommen. Zuletzt sorgte US-Präsident Trump mit der Ankündigung zusätzlicher Zölle von 25 Prozent auf Autoimporte für ein weiteres Beben. Nun werden zum Beispiel bei Audi die Überlegungen konkreter, eine Fertigung in den USA aufzubauen. Das ändert nichts daran, dass die Marke mit den vier Ringen tausende Jobs abbauen wird.

Durch die Schließung des Standorts Brüssel in Belgien sind Ende Februar bereits 3000 Stellen weggefallen. Bis Ende des Jahrzehnts verlieren in Deutschland weitere 7500 Menschen ihren Arbeitsplatz. Betriebsbedingte Kündigungen sind angesichts der Beschäftigungsgarantie bis Ende 2033 ausgeschlossen.

2024 sind bereits 19.000 Stellen weggefallen in der Autobranche

Die Krise der Autoindustrie in Deutschland hinterlässt auch bei den Beschäftigten Spuren. Im vergangenen Jahr gingen fast 19.000 Stellen verloren, wie aus einer aktuellen Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervorgeht. Demnach waren Ende des vergangenen Jahres noch etwas mehr als 761.000 Menschen in der deutschen Autoindustrie beschäftigt. Ein Jahr zuvor seien es noch rund 780.000 gewesen.

Für die Studie hat EY nach eigenen Angaben aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts und der Agentur für Arbeit analysiert. Es seien in Deutschland tätige Betriebe ab einer Größe von 50 Mitarbeitern untersucht worden. 

Ein Blick in die Produktion des VW Tiguan in Wolfsburg. Allein bei Europas größtem Autobauer werden 35.000 Stellen gekürzt.
Ein Blick in die Produktion des VW Tiguan in Wolfsburg. Allein bei Europas größtem Autobauer werden 35.000 Stellen gekürzt.  Foto: Julian Stratenschulte

Porsche will rund um Stuttgart 1900 Stellen abbauen

Selbst bei der erfolgsverwöhnten Audi-Schwester Porsche läuft es nicht mehr rund. Im Februar wurde bekannt, dass der Sportwagenbauer m Stammsitz in Zuffenhausen und in seinem Entwicklungszentrum in Weissach rund 1900 Stellen abbauen will. Betriebsbedingte Kündigungen sind angesichts der Beschäftigungssicherung bis 2030 ausgeschlossen. er Stellenabbau erfolgt zusätzlich zu den bereits beschlossenen Einsparungen. Bereits seit vergangenem Jahr laufen deren Verträge in der Produktion sukzessive aus. Davon sind rund 1000 Beschäftigte betroffen.

VW streicht die meisten Stellen bis 2030

Das umfangreichste Sparprogramm hat Europas größter Autobauer aufgesetzt: Bei Volkswagen sollen bis 2030 35.000 Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut werden, zudem wird das Produktionsvolumen in Deutschland deutlich gekürzt. ngesichts der Krise in der Automobilwirtschaft will auch Mercedes-Benz im Rahmen seines Programms „Next Level Performance“ bis 2027 rund fünf Milliarden Euro einsparen – auch durch den Abbau von Personal. Weil eine Betriebsvereinbarung jedoch bis 2035 vor Kündigungen schützt, will das Unternehmen Insidern zufolge mehr als 30.000 Mitarbeitern ein Freiwilligenprogramm anbieten. Dabei ist von Abfindungen von bis zu einer halben Million Euro die Rede.

ZF, Continental & Co.: Autozulieferer ebenfalls massiv von Jobabbau betroffen

Angesichts des immensen Kostendrucks setzen auch die Zulieferer auf Sparprogramme, vielerorts sollen teils massiv Stellen eingespart werden. Die ZF Friedrichshafen AG etwa hält weiter an den Plänen fest, bis Ende 2028 zwischen 11.000 und 14.000 Stellen an seinen deutschen Standorten abzubauen. Bei Continental fallen rund 7000 Stellen weg, bei Bosch bis Ende 2032 rund 12.000 Jobs - davon rund 7000 in Deutschland.. Auch bei Bei Etas, einer eigenständigen Software-Tochter des Bosch-Konzerns, sollen 400 von weltweit 3100 Stellen wegfallen.

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