25 Prozent auf Autoimporte: US-Zölle treffen vor allem Audi, VW und BMW
Die US-Regierung will Sonderzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autos, die nicht in den USA gefertigt werden, erheben. Damit wird die Fertigung für deutsche Hersteller in Mexiko unrentabel.
Die angekündigten zusätzlichen US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, die nicht in den USA hergestellt werden, sorgen für Aufregung in den Vorstandsetagen der deutschen Autobauer. Bei Audi rückt nun eine lokale Fertigung in den USA näher. Seither produzieren die Marke mit den vier Ringen und einige andere Autobauer in Mexiko, um die niedrigen Arbeitskosten und die kurzen Wege für den Export in die USA zu nutzen. Das könnte nun aber angesichts der Strafzölle unrentabel werden. Audis Konzernschwester Porsche steht ebenfalls unter Druck: Der Sportwagenbauer verkaufte im vergangenen Jahr 76.167 Fahrzeuge in den USA, alle aus europäischer Produktion.
Zoll-Hammer von Trump: Strafzölle auf Mexiko-Importe schaden deutschen Autobauern
„Mexiko ist ein sehr wichtiger Standort für die deutsche Automobilindustrie. Die deutschen Hersteller haben dort eigene Werke, in denen vergangenes Jahr mit 716.000 Pkw ein neuer Fertigungsrekord erzielt wurde“, teilt ein Sprecher des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) auf Anfrage mit. Damit war Mexiko hinter den USA und vor Brasilien und Argentinien der wichtigste Produktionsstandort der deutschen Hersteller für Amerika.

Audi und VW produzieren in Mexiko – BMW ebenso
Audi betreibt auf einer Fläche von 460 Hektar ein Werk in San José Chiapa, 60 Kilometer entfernt von Puebla in Zentralmexiko. Dort fertigt das Unternehmen das SUV-Modell Q5 – im vergangenen Jahr mit rund 332.000 ausgelieferten Fahrzeugen das erfolgreichste Audi-Modell weltweit. Derzeit läuft die Produktion der dritten Generation der Baureihe ein. Der Q5 ist auch in den USA gut nachgefragt.
Direkt in Puebla betreibt die Konzernmutter Volkswagen die größte Autofabrik Mexikos. Im vergangenen Jahr wurden dort fast 350.000 Fahrzeuge gefertigt – der Großteil für den US-Markt.
Der Münchner Autobauer BMW produziert ebenfalls seit 2019 in der mexikanischen Stadt San Luis Potosí. Dort laufen 3er-Modelle, das 2er Coupé sowie der M2 vom Band, unter anderem auch für den amerikanischen Markt.
BMW fertigt bereits SUV-Modelle in den USA – Limousinen werden eingeführt
BMW tun die erhöhten Zölle nicht ganz so weh wie dem direkten Konkurrenten Audi. Denn neben Mexiko fertigt der Hersteller aus München bereits in den USA. betreibt sein weltweit größtes Werk in Spartanburg in South Carolina. Die Fabrik mit rund 11.000 Mitarbeitern und einer Jahresproduktion von etwa 400.000 Autos ist auf große Fahrzeuge spezialisiert. Dort laufen unter anderem die SUV-Modelle X3, X5 oder X7 vom Band. Ungefähr die Hälfte der Produktion bleibt in den USA. Der Rest wird exportiert. Limousinen werden dagegen in die USA eingeführt. Insgesamt verkaufte BMW 2024 knapp 400.000 Fahrzeuge der Marken BMW und Mini in den USA.
Zölle nicht nur für die Auto-Branche: Trump verkündet weitere Maßnahmen
Nach dem Zoll-Hammer für die Autobranche verhängt Trump am Mittwoch, 2. April, noch weitere Zölle: 20 Prozent sollen auf EU-Importe anfallen. Andere Länder trifft es noch härter: Trump erhebt Zölle in Höhe von bis zu 50 Prozent auf Importe – eine Länderliste gibt einen Überblick über die Erhöhungen. Die EU-Kommissionschefin bereitet nun ein Paket mit Gegenmaßnahmen vor. Gegenzölle bei dem Import von US-amerikanischen Produkten in nach Europa hätte auch Folgen für Deutschland: Bestimmte Produkte könnten deutlich teurer werden.

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