Trump verhängt hohe Zölle: Die Länderliste im Überblick – Russland fehlt
Zölle in Höhe von bis zu 50 Prozent verhängt der US-Präsident Donald Trump auf Importe – die Höhe der Abgaben unterscheidet sich von Land zu Land.
Donald Trump nennt es den „Tag der Befreiung“: Am Mittwoch, 2. April, verhängt der US-Präsident weltweit neue Zölle – auf EU-Importe werden künftig Zölle in Höhe von 20 Prozent fällig. Ursula von der Leyen rechnet mit immensen Folgen für die Wirtschaft. Die EU-Kommissionschefin bereitet nun ein Paket mit Gegenmaßnahmen vor.
Das von Präsident Donald Trump verkündete Mega-Zollpaket trifft nicht alle Handelspartner der USA gleichermaßen. Jenseits von den zehn Prozent, die auf Importe aus allen Ländern in die Vereinigten Staaten gelten sollen, gibt es individuelle Strafabgaben – je nachdem, ob die jeweiligen Länder aus Sicht der USA besonders hohe Handelsbarrieren für amerikanische Produkte haben.
Liste zeigt: So hoch sind die neuen Zölle für den Import in die USA
Eine Liste der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gibt einen Überblick zu den Strafzöllen für die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie jene US-Handelspartner, die Abgaben von 30 Prozent oder mehr treffen:
- Lesotho: 50 Prozent
- Saint Pierre und Miquelon: 50 Prozent
- Kambodscha: 49 Prozent
- Laos: 48 Prozent
- Madagaskar: 47 Prozent
- Vietnam: 46 Prozent
- Myanmar: 44 Prozent
- Sri Lanka: 44 Prozent
- Falklandinseln: 41 Prozent
- Syrien: 41 Prozent
- Mauritius: 40 Prozent
- Irak: 39 Prozent
- Guyana: 38 Prozent
- Bangladesch: 37 Prozent
- Botswana: 37 Prozent
- Liechtenstein: 37 Prozent
- Réunion: 37 Prozent
- Serbien: 37 Prozent
- Thailand: 36 Prozent
- Bosnien und Herzegowina: 35 Prozent
- China: 34 Prozent
- Nordmazedonien: 33 Prozent
- Angola: 32 Prozent
- Fidschi: 32 Prozent
- Indonesien: 32 Prozent
- Taiwan: 32 Prozent
- Libyen: 31 Prozent
- Moldawien: 31 Prozent
- Schweiz: 31 Prozent
- Algerien: 30 Prozent
- Nauru: 30 Prozent
- Südafrika: 30 Prozent
- Indien: 26 Prozent
- Südkorea: 25 Prozent
- Japan: 24 Prozent
- Europäische Union: 20 Prozent
- Argentinien: 10 Prozent
- Australien: 10 Prozent
- Brasilien: 10 Prozent
- Saudi-Arabien: 10 Prozent
- Türkei: 10 Prozent
- Großbritannien und Nordirland: 10 Prozent
Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten Strafzölle treffen eine Liste von 185 Handelspartnern. Die großen Handelspartner der USA, Kanada und Mexiko, sind ebenfalls nicht auf der Liste zu finden. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt bestätigte gegenüber Axios, dass dies daran liege, dass Trump bereits pauschale Zölle in Höhe von 25 Prozent auf beide Länder eingeführt hatte. Kurz nach ihrem Inkrafttreten gewährte er einen einmonatigen Aufschub für bestimmte Produkte.

Keine neuen Zölle auf US-Importe für Russland – Trump-Sprecherin nennt Sanktionen als Grund
Russland fehlt auf der Zoll-Liste, im Gegensatz etwa zur Ukraine. Zur Erklärung führte die Trump-Sprecherin der US-Nachrichtenseite Axios gegenüber an, dass Russland nicht berücksichtigt wurde, weil US-Sanktionen bereits „jeden bedeutenden Handel ausschließen“.
Der Handel zwischen Russland und den USA schrumpfte nach Daten des United States Census Bureaus im Vergleich zu der Zeit vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine tatsächlich stark zusammen: von rund 36 Milliarden US-Dollar an Ein- und Ausfuhren von Waren im Jahr 2021 auf rund 3,5 Milliarden Dollar im Jahr 2024.
Neben den bestehenden US-Sanktionen gegen Russland drohte Trump vor Kurzem auch damit, die Käufer russischen Öls mit Strafzöllen zu belegen.
Zehn Prozent Zölle für die Ukraine – USA importierte 2024 mehr Waren aus Russland
Dabei liegt Russland in der Handelsbilanz der USA bei Warenimporten aber immer noch vor der Ukraine. Der US-Statistikbehörde nach kamen im Jahr 2024 Waren im Wert von rund 3 Milliarden Dollar aus Russland in die USA - im Vergleich zu einem Wert von etwa 1,2 Milliarden Dollar aus der Ukraine.
Für die Ukraine sollen laut Trumps Zoll-Liste Strafzölle von 10 Prozent fällig werden. Die Liste führt auch kleine, nicht unabhängige Gebiete wie Tokelau im Südpazifik oder Gibraltar auf.