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Standort Abstatt betroffen
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Bosch verkündet weiteren Jobabbau: Bei Tochter Etas soll jede achte Stelle wegfallen

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Zu den Stellenstreichungen in mehreren Geschäftsbereichen bei Bosch sollen weitere hinzukommen, und erneut ist Abstatt darunter. Diesmal betrifft es die Software-Tochter Etas.


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Über 5.000 Stellen sollen beim Autozulieferer Bosch in Zukunft wegfallen – auch am Standort Abstatt werden zahlreiche Jobs gestrichen. Betroffen sind vor allem die Geschäftsbereiche XC (Softwareentwicklung für Autonomes Fahren) und VM (Vehicle Motion). Seit Anfang der Woche ist nun bekannt: Bei Etas, einer eigenständigen Software-Tochter des Bosch-Konzerns, sollen 400 von weltweit 3100 Stellen wegfallen.

Entsprechende Angaben des Abstatter Betriebsrats bestätigte eine Unternehmenssprecherin der "Heilbronner Stimme". Die Firma Etas entwickelt Software für Fahrzeuge, von Sicherheitssystemen über Fahrzeugdiagnose bis zu Datenerfassung und Schnittstellen. Im vergangenen Jahr erzielte das 1994 gegründete Unternehmen einen Umsatz von 499 Millionen Euro – überwiegend mit der Muttergesellschaft und ihren Sparten.

Bosch streicht Stellen bei weiterer Sparte: Kürzungen bei Tochter Etas geplant

In Deutschland ist das Unternehmen in Feuerbach, Abstatt, Bochum, Hildesheim, Berlin und München ansässig. Im Inland werden 1650 Mitarbeiter beschäftigt, davon 150 in Abstatt. Wie viele Stellen dort bedroht sind, konnte Jens Jung, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, noch nicht sagen. „Wir haben noch keine Zahlen bekommen“, erklärte er am Rande der Kundgebung am Donnerstagmorgen in Abstatt.

Nach Angaben der Unternehmenssprecherin sind die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern noch nicht abgeschlossen, sodass es auch von Arbeitgeberseite noch keine näheren Angaben gebe. Die Stellen sollen innerhalb der nächsten drei Jahre wegfallen. Angaben des Betriebsrats, dass in Deutschland 350 Jobs wegfallen, bestätigte sie nicht. Es bestehe „Anpassungsbedarf“, erklärte sie.

Rund 800 Bosch-Beschäftigte bei Protestaktion in Abstatt

Zu einer Kundgebung gegen die geplanten Stellenstreichungen bei Bosch in Abstatt waren am Morgen etwa 800 Beschäftigte vor das Werkstor gekommen. Wie berichtet, ist bislang von 3900 gefährdeten Arbeitsplätzen die Rede, vor allem in der Sparte XC.


Redner von Gewerkschaft und Betriebsrat warfen der Unternehmensleitung vor, sie nicht frühzeitig in die Pläne einzubeziehen, sondern quasi vor vollendete Tatsachen zu stellen und nur noch auf Begleitung der Umsetzung zu drängen. Sie forderten die Konzernführung auf, die Standorte fit für die Zukunft zu machen und den Beschäftigten in Deutschland eine Perspektive zu bieten. „Wir lassen uns nicht einschüchtern“, sagte Yvonne Möller von der Stuttgarter IG-Metall-Bezirksleitung. „Wir erwarten, dass mit uns geredet wird.“

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Kommentare

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Jürgen Mosthaf am 05.12.2024 22:03 Uhr

Warum um alles in der Welt kann man nicht die Ursachen dieser Krise benennen? Deutschland hat im internationalen Vergleich zu hohe Lohnkosten, zu hohe Sozialabgaben (dafür gibt es auch mehrere Ursachen), den höchsten Krankenstand (VW hat über 10 %), eine erdrückende Bürokratie und eine nimmer endende Flut an neuen Auflagen und Gesetzen. Vor diesem Hintergrund die Arbeit für noch mehr Lohn und eine Beschäftigungsgarantie niederzulegen kann man nur mit einer stark gestörten Wahrnehmungsfähigkeit der Gewerkschaften erklären. Die Party ist vorbei und diese Gier nach immer weniger Arbeit für immer mehr Lohn wird auch Branchen in den Abgrund reißen, die dafür nichts können. Es sieht sehr danach aus, dass auch eine neue teilweise alte Regierung einen Reset nicht schaffen wird. Stellen wir uns am besten schon auf magere Zeiten ein. Wohl denen die noch nie auf großem Fuß gelebt hatten.

Jürgen Mosthaf

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