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Sparkurs bei Audi: Wie viele Stellen könnten jetzt wegfallen?

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Audi will die Bezüge seiner Mitarbeiter kürzen und ganze Bereiche auslagern. Nun sorgt sich die Belegschaft darum, dass auch Arbeitsplätze im großen Stil wegfallen könnten.


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„Schonungslos-Liste“, „Liste des Grauen“, „Gift-Liste“ – was seit Dienstag bei Audi kursiert, hat inzwischen von der Belegschaft viele Namen bekommen. Der Betriebsrat hat offengelegt, was welche Forderungen der Vorstand in den Verhandlungen über das Sparprogramm bei Audi auf den Tisch gelegt hat.

Von finanziellen Einbußen, weniger Homeoffice und Auslagerungen ganzer Bereiche ist da unter anderem die Rede. „Diese Vorschläge sind ein Frontalangriff auf die Beschäftigten und die bestehenden Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen“, sagt Jörg Schlagbauer, Gesamtbetriebsratsvorsitzender des Autobauers.

Sparpläne bei Audi: Stellenabbau trotz Beschäftigungssicherung?

In der Belegschaft von Audi stellen sich nun aber viele die Frage, ob das Sparprogramm noch viel weiter geht und Stellen im großen Stil gestrichen werden könnten. Bei dem Autobauer mit den vier Ringen hält man derzeit noch an der Beschäftigungssicherung fest, die bis Ende 2029 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt.


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Sparpläne bei Audi: Bittere Pille für die Belegschaft


„Die Vereinbarung hat Bestand“, teilte die Audi-Sprecherin auf Anfrage mit. Die Konzernmutter VW hatte im Frühjahr 2024 die Jobgarantie aufgekündigt. Im Zuge der Verhandlungen wurde sie aber letztlich bis 2031 verlängert.

Harte Sparpläne bei Audi: So viele Stellen wurden seit 2019 abgebaut

Audi beschäftigt derzeit rund 40.000 Menschen am Stammsitz in Ingolstadt, in Neckarsulm und Heilbronn sind es knapp 15.500. Seit 2019 hat der Autobauer bereits Tausende Stellen abgebaut. In der Betriebsvereinbarung Audi.Zukunft wurde seinerzeit vereinbart, dass 9500 sozialverträglich abgebaut werden, man zugleich aber auch 2000 neue Jobs in Zukunftsfeldern wie der Elektromobilität aufbaut.

Unter dem Strich sind somit in den vergangenen Jahren 7500 Stellen weggefallen. Durch die Schließung des Werks Brüssel in Belgien Ende Februar gehen weitere 3000 Arbeitsplätze verloren. Zum Hintergrund: Die Jobgarantie bei Audi gilt nur für die deutschen Standorte.

Gerüchteküche brodelt nach „Schonungslos-Liste“ bei Audi

Vor allem am Stammsitz in Ingolstadt brodelt die Gerüchteküche. Der Bayerische Rundfunk will von Informanten erfahren haben, dass bis zu 9000 weitere Jobs in Gefahr sein sollen. „Wir bestätigen weder den in den Medien spekulierten Stellenabbau noch die genannten Zahlen“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit.

Ausgeweitet hat Audi bereits im vergangenen Jahr die Altersteilzeitregelungen. Zudem werden Stimme-Recherchen zufolge vor allem älteren Beschäftigten üppige Abfindungen angeboten, falls sie früher in den Ruhestand gehen. 

Sinkende Produktion bei Audi – dadurch auch weniger Arbeitsplätze

Freiwerdende Stellen nicht mehr wieder besetzen will Audi vor allem in der Produktion. Dort nimmt die Automatisierung seit vielen Jahren kontinuierlich zur. Bis zum Ende des Jahrzehnts wird zudem technische Kapazität am Stammsitz Ingolstadt von 600.000 auf 450.000 Fahrzeuge jährlich reduziert. In Neckarsulm (inklusive Böllinger Höfe in Heilbronn) wird das Volumen von 300.000 auf 225.000 Einheiten gesenkt.

„Für weniger Fahrzeuge benötigt man auch weniger Personal“, sagt eine Planerin im Gespräch mit unserer Zeitung. Was auch kommen mag, die Arbeitnehmervertreter zeigen sich kampfbereit. „Eine Verbesserung der Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens darf nicht durch einseitige Einschnitte bei der Belegschaft erzielt werden“, sagte Neckarsulms Betriebsratschef Rainer Schirmer im Gespräch mit der Heilbronner Stimme.

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