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"Muss das erst mal verdauen": Falken-Spieler reagieren auf fehlende Oberliga-Lizenz

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Die DEB-Info, dass die Falken nicht Teil der Oberliga in der neuen Saison sind, hat in Eishockey-Deutschland die Runde gemacht – noch bevor die Falken-Führungsspitze die Heilbronner Spieler informiert hat.


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Aus allen Wolken sind am Donnerstagnachmittag auch die Spieler der Heilbronner Falken gefallen, dass der Club aus dem Unterland keine Lizenz für die anstehende Oberliga-Saison bekommen hat. „Bei mir hat auf einmal die ganze Zeit das Handy geklingelt. Als ich dann irgendwann mal gecheckt habe, wer denn alles was von mir will, da habe ich von Jungs aus ganz Eishockey-Deutschland Mitteilungen bekommen mit der Nachricht. Da musste ich selbst erst mal recherchieren, was da genau passiert war“, erzählt Robin Just. Erst kurz danach kam auch eine offizielle Nachricht von den Verantwortlichen der Falken.

Die erste Reaktion: „Ich war kurz geschockt“, sagt der 37-jährige Stürmer. „In dem Moment machen sich 22 Jungs aus der Mannschaft Sorgen.“ Auch Kapitän Frédérik Cabana musste erst einmal schlucken, als er die Neuigkeiten erfahren hat. „Ich muss das erst mal verdauen“, erklärt der 39-jährige Routinier. Darüber hinaus wollte sich der Deutsch-Kanadier genauso wie Verteidiger Corey Mapes nicht weiter äußern.

Oberliga-Lizenz verweigert: Falken-Verantwortliche beschwichtigen gegenüber Spielern

Durch die Falken-Verantwortlichen wurden die Spieler zumindest beruhigt, sie sollten sich keine Sorgen machen. „Die Nachricht hat sich ganz gut angehört. Es werde alles geklärt und gemacht“, berichtet Just. Dennoch macht sich der Deutsch-Slowake so seine Gedanken, was mögliche Szenarien sind.

Vor wenigen Wochen strahlen (von links) Corey Mapes, Frédérik Cabana und Robin Just noch um die Wette, nachdem die Heilbronner Falken die Süd-Hauptrundenmeisterschaft errungen hatten. Jetzt sehen sie sich einer ungewissen Zukunft gegenüber.
Vor wenigen Wochen strahlen (von links) Corey Mapes, Frédérik Cabana und Robin Just noch um die Wette, nachdem die Heilbronner Falken die Süd-Hauptrundenmeisterschaft errungen hatten. Jetzt sehen sie sich einer ungewissen Zukunft gegenüber.  Foto: Thorwartl, Marc

Sein Spielerberater habe sich direkt bei ihm gemeldet und wollte wissen, was in Heilbronn los sei und ob er sicherheitshalber seine Fühler ausstrecken solle. Es habe sich sogar schon ein Verein bei Just gemeldet, ob er aus Heilbronn weg wolle. Der 37-Jährige wolle aber zunächst den Ball flach halten. „Mein Lebensmittelpunkt ist hier in der Region, meine Kinder gehen hier in die Schule. Ich möchte sie nicht aus ihrem Leben wieder herausreißen“, erklärt er. „Ich hoffe, dass alles noch in die richtige Richtung geht.“ Schlecht geschlafen habe er zumindest noch nicht.

Falken-Mittelstürmer Thore Weyrauch von Lizenzverweigerung "total überrascht"

Die Spieler der Falken sind insgesamt allerdings nicht besonders auskunftsfreudig. Wenn sie überhaupt ans Telefon gehen. Einer, der den Hörer abnimmt, ist Mittelstürmer Thore Weyrauch. Dessen Verlängerung erfolgte als eine der ersten Personalentscheidungen für die kommende Spielzeit, da er als Mittelstürmer zwischen den Topscorern Calder Anderson und Nolan Ritchie eine überragende Leistung zeigte.


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„Ich bin gerade daheim bei meiner Familie in Wismar und wurde gestern von der Meldung der Lizenzverweigerung total überrascht.“ Das ist für ihn aber überhaupt kein Grund, in Panik auszubrechen oder sofort den Spielervermittler einzuschalten: „Ich warte jetzt erst einmal ab. Eigentlich glaube ich, dass die Falken das mit der Lizenz noch hinbekommen. Ich spule heute mein normales Trainingsprogramm ab und denke, dass wir demnächst mehr wissen.“

Ehemaliger Falken-Trainer Frank Petrozza von Lizenz-Erhalt überzeugt

Einer, der davon überzeugt ist, dass die Heilbronner Falken die Lizenz im Nachgang doch noch erhalten, ist der ehemalige Trainer Frank Petrozza. Der ist in der kommenden Saison für den Nord-Oberligisten Füchse Duisburg verantwortlich. „Ich mache mir um die Falken gar keine Sorgen und denke, dass sie die fehlenden Unterlagen nachreichen und dann auch die Startberechtigung für die Oberliga erhalten.“ Seit gestern ist er ein gefragter Mann.

„Ich habe einige Anrufe erhalten. Die haben sich nach Spielern der Falken erkundigt. Ich habe ihnen gesagt, dass sie langsam machen sollen, da ich überzeugt wäre, dass Heilbronn das noch hinbekommt.“ Was ihn da so sicher macht? „Eishockey-Deutschland ist wie eine kleine Familie, da sickern immer mal wieder Informationen durch. Die Falken scheinen vor keinen unlösbaren Aufgaben zu stehen.“ Und er hofft auch, dass die Moskitos Essen – der einzige Nordverein, der keine Lizenz erhielt - irgendwie doch starten können. „Die Oberliga Nord ist eh schon gebeutelt. Wenn jetzt nur noch elf Vereine an den Start gehen, dann ist das ein fatales Zeichen.“

Heilbronner Falken ohne Oberliga-Lizenz: Just und Co. haben Zukunftsängste

Was genau schief gelaufen ist, darüber wissen die Spieler allerdings nicht Bescheid. Diese Informationen sind für Just aber auch gar nicht wichtig. „Es ist nicht meine Aufgabe, das zu regeln“, sagt der Routinier.


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Was ihn und seine Mannschaftskameraden aber interessiert, ist, wie es für die Falken weitergeht. „Die Fragen, die sich uns Spielern stellen, sind: Wie sieht unsere Zukunft aus? Wie geht es weiter? Haben unsere Verträge Bestand?“

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