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Europas meistgesuchte Sexualstraftäter

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Europol stellt im Internet 18 Fotos von Männern ein, die Frauen vergewaltigt oder Kinder missbraucht haben sollen. Das erfolgreiche Fahndungsprojekt geht ins fünfte Jahr. Jetzt ist die Öffentlichkeit gefragt.

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Europol hat gestern die meistgesuchten Sexualstraftäter aus dem EU-Raum im Internet veröffentlicht. Der in Darmstadt geborene Soheil Omid K. (obere Reihe, Dritter von rechts) soll eine 16-Jährige in Köln misshandelt haben.
Foto: dpa
Europol hat gestern die meistgesuchten Sexualstraftäter aus dem EU-Raum im Internet veröffentlicht. Der in Darmstadt geborene Soheil Omid K. (obere Reihe, Dritter von rechts) soll eine 16-Jährige in Köln misshandelt haben. Foto: dpa  Foto: -

Alle zwei Minuten wird in Europa ein Sexualdelikt angezeigt. Mit der Initiative "Europas meistgesuchte Sexualstraftäter" hat gestern Europol, die Polizeibehörde der EU-Staaten, die Suche nach den 18 gefährlichsten Sexualstraftätern gestartet. Auf der Internetseite eumostwanted.eu ist ein Foto von ihnen mit einem roten Rahmen versehen. Nun ist die Öffentlichkeit aufgerufen, bei der Suche zu helfen.

Unter den Tatverdächtigen ist der in Darmstadt geborene Soheil Omid K. Ihm wird vorgeworfen, mehrere minderjährige Mädchen in Köln vergewaltigt zu haben. Der 32-Jährige habe sich mittlerweile in den Iran abgesetzt, wo er als Fremdenführer vor allem für europäische Touristen arbeiten soll. An der Suche nach dem Tatverdächtigen ist auch die Staatsanwaltschaft Köln beteiligt. Der liegt ein Fall vor, wonach Soheil Omid K. eine 16-jährige Jugendliche am Kölner Hauptbahnhof kennengelernt hat. Bei einem anschließenden Treffen soll er die Teenagerin misshandelt haben.

Tatverdächtige aus 18 verschiedenen Ländern

Durch die Initiative erhoffen sich Fahnder Hinweise auf den Tatverdächtigen. Aber auch auf die 17 anderen Männer, denen zum Teil schwere Sexualverbrechen vorgeworfen werden. "Sexualdelikte gehören zu den perfidesten Straftaten und verletzen Seele und Würde bei den Opfern", sagt Jan Op Gen Oorth, Pressesprecher bei Europol, die ihren Sitz in Den Haag in den Niederlanden hat. Die 18 Gesuchten stammten aus 18 verschiedenen Ländern und werden zumeist wegen Vergewaltigung gesucht. "Es sind aber auch Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern dabei."

Fahndungsseite im Internet

eumostwanted.eu

Die Öffentlichkeitsfahndung übers Internet läuft seit fünf Jahren, vergangenes Jahr lautete das Motto: "Kriminalität hat kein Geschlecht" - Frauen rückten in den Fokus der Fahndung. "Die Resonanz ist sehr groß", sagt Op Gen Oorth. Von den 91 Festnahmen seien 33 durch Hinweise aus der Bevölkerung erfolgt. Bis Dienstagnachmittag habe es 55.000 Zugriffe auf die Seite gegeben, 70 Prozent mehr als sonst.

Zum Teil sind die Täter bereits verurteilt

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Die Tatverdächtigen seien von den Ländern bewusst für die Öffentlichkeitsfahndung ausgesucht worden. Hinter den Fotos im Internet ist der volle Namen sowie ein genauer Steckbrief hinterlegt. "Es wird niemand eingestellt, bei dem man sich unsicher wäre, dass er der Täter ist", sagt Op Gen Oorth. Stellenweise seien sie bereits verurteilt worden und derzeit auf der Flucht.

Wer Hinweise auf die Täter geben kann, schreibt sie in ein Formular der Europol-Internetseite. "Sie werden direkt in die Sprache des Landes übersetzt, das den Tatverdächtigen sucht", sagt Op Gen Oorth. Die Infos werden an Zielfahnder weitergegeben, die die Täter im Visier haben. Oftmals seit Jahren. "Das sind die Spezialisten."

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